BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 2_2020

Sind Sie ein Oldtimer? Sie werden staunen, wie viel Energie und Kosten Sie mit einer Dämmung oder einer Solaranlage sparen können. Mehr zum proKlima-Förderprogramm „Modernisieren“ unter: www.proklima-hannover.de · 0511 - 430-1970 E in saniertes Haus zu kaufen, das wäre ihnen viel zu einfach gewesen. Den Bauherren Gilbert Apel und Frank Blecker macht Modernisieren sichtbar Spaß. Mit viel Ehrgeiz haben sie das 2013 erworbene, unweit des Moltkeplatzes im hannoverschen Stadtteil List gelegene Mehrfamilienhaus aus den 1950er Jahren modernisiert und sind dabei nach der Devise „Wenn schon, denn schon!“ ver- fahren. „Wenn man ohnehin viel am Haus machen muss, dann doch gleich richtig, so viel teurer ist das auch wieder nicht“, findet Gilbert Apel. Außerdem zahlten sich die Investitionen in vielerlei Hin- sicht aus: für das Klima durch geringere CO 2 -Emissionen, für die Mieterinnen und Mieter durch hohen Wohnkomfort mit niedrigen Energiekosten, und als Eigentümer habeman dann schließlich jahre-, wenn nicht jahrzehntelang Ruhe vor wei- teren Erneuerungsmaßnahmen und Kosten. Die Bauherren „Grüne Hausnummer“ und Landesprei s für 50er - Jahre-Mehr fami l ienhaus Modernisieren aus Leidenschaft wollen dies ausdrücklich als Appell an andere Mehrfamilien- hausbesitzer verstanden wissen: „Alles machen, was sinnvoll und machbar ist!“ Denn Eigentum verpflichte schließlich, meinen sie. Darum sollte ihr Haus auch nicht in Eigentums- wohnungen aufgeteilt werden, sondern weiterhin demMiet- wohnungsmarkt zur Verfügung stehen. Diese Einstellung kam nicht nur bei der Vorbesitzerin gut an. „Wir bekommen viele positive Rückmeldungen von unserenMieterinnen und Mietern. Manche, die nach einemOrtswechsel nach Hanno- ver zurückkehren, würden am liebsten wieder in das Haus einziehen“, erzählt Apel. Dauerhafte Energieersparnis „Das Haus war abgewohnt. Wir hatten Glück, dass wir ab 2017 nach und nach Wohnungen modernisieren konnten. Jedes Mal, wenn eine frei wurde, haben wir sie rundum er- neuert. Elf von fünfzehn Wohnungen sind mittlerweile auf dem neuesten Stand“, freuen sich die Bauherren Der Miet- preis liege nun zwar höher als zuvor, aber dafür gäben die Mieter nur noch rund 21 Euro monatlich für Heizung und Warmwasser aus. Für das ganze Haus konnte eine Energie- einsparung von über 80 Prozent erreicht werden. Möglich wurde diese durch die 18 Zentimeter dicke Fassadendäm- mung mit Mineralwolle, durch Passivhausfenster, die Däm- mung von Dach und Kellerdecke, die neue Gasbrennwert- Zentralheizungsanlage und die 28 Quadratmeter große Solarthermieanlage für die Warmwasserbereitung und Hei- zungsunterstützung. Am Ende erzielte das Gebäude statt des angestrebten KfW-Effizienzhaus-Standard 85 den bes- seren 70er Wert. „Gute Beratung und individuelle Planung aller Maßnahmen durch Fachleute sind unabdingbar“, raten die Bauherren anderen Hausbesitzern. Enormes Potenzial im Bestand Mit ihrer Modernisierungsleistung haben die Bauherren auch die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen über- zeugt. Sie belohnte ihr Engagement mit der „Grünen Haus- nummer“, der „Auszeichnung für energieeffizientes Sanieren und Bauen“, und vergab den zweiten Platz inklusive 1000 Euro Preisgeld unter insgesamt drei Landespreisträgern des Jahres 2019. „Das ist eine Modernisierung ganz im Sinne proKlimas“, begeistert sich auch Verena Michalek, Projektleiterin beim enercity-Fonds proKlima, der viele der Maßnahmen mit För- dergeldern bezuschusste. Darunter unter anderem die Pas- sivhausfenster sowie die Solarwärmeanlage inklusive Mess- technik zur Ermittlung der solaren Erträge. „Das Beispiel Anzeige 24 Effizienzhäuser Das Mehrfamilienhaus befindet sich unweit des Moltkeplatzes und wurde vollständig saniert. Fotos (2): G. Apel

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