BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 2_2020

30 Energiesparen Verbraucherportal intel l igent hei zen informiert Mit neuer Kraft voraus – die Wärmepumpe W ärmepumpen sind auf dem Vormarsch. 2018 belegten sie unter denHeizsystemen beim Neubau den ersten Platz. Als Al- ternative zu fossilen Energieträgern kommt der Wärmepumpe bei der Ener- giewende eine wachsende Bedeutung zu. Mit einem Anteil von 44 Prozent bei den genehmigten Anlagen im Neubau überholte 2018 die Wärmepumpe Öl- und Gasheizungen. Hersteller verbes- sern die Technologie ständig. Besonders beliebt bei Verbrauchern ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe. Die elektrisch betriebene Anlage nutzt die Wärme aus der Umgebungsluft für die Heizung. Sie ist gut für die Heizungs- sanierung geeignet, zeichnet sich durch einen relativ geringen Installationsauf- wand aus und ist platzsparend. Außer- dem müssen keine Grundstücks- oder wasserrechtlichen Vorschriften beach- tet werden. Das ist zum Beispiel bei Erdwärmepumpen und Grundwasser- Wärmepumpen der Fall. Letztere punk- ten allerdings durch eine bessere Energieeffizienz und geringere Be- triebskosten. Wichtige Faktoren für die Effizienz Um die Leistungsfähigkeit einer Wär- mepumpe zu beurteilen, dient die so- genannte Jahresarbeitszahl ( JAZ) als Orientierung. Sie gibt an, in welchem Verhältnis Stromerzeugung und abge- gebene Heizwärme stehen. Eine JAZ von 4,0 besagt, dass eine Kilowattstun- de Stromnötig ist, umvier Kilowattstun- den Heizwärme bereitzustellen. Je hö- her der JAZ-Wert ist, desto besser. Das Umweltbundesamt empfiehlt einen Wert von über 4,0. Diemeisten Erdwär- mepumpen und Grundwasser-Wärme- pumpen übertreffen diese JAZ, Luft- Wasser-Wärmepumpen erzielen den Wert unter günstigen Bedingungen. Entscheidend ist, dass die Wärme- pumpe an den individuellen Wärme- bedarf angepasst wird. Dabei spielen die Größe der zu beheizenden Räume eine Rolle, die Temperaturen, die be- nötigt werden, um sich wohlzufühlen, sowie wärmedämmende Maßnahmen. Nach dem persönlichen Wärmebedarf bemisst sich die Heizleistung und damit auch die JAZ, die die Wärmepumpe er- bringen muss. Wer über eine Moderni- sierung der Heizung nachdenkt, kann einen Energieberater hinzuziehen. Die- ser ermittelt anhand des aktuellen Zu- standes der Immobilie und der persön- l i chen Gewohnhei ten , we l che Maßnahmen sinnvoll sind. Flexibel einsetzbar und gut zu kombinieren Die Annahme, dass Wärmepumpen in Altbauten nur im Rahmen einer Voll- sanierung möglich sind, ist überholt. Hersteller haben neue Anlagen entwi- ckelt, die ebenso in teilsanierten Ge- bäuden hohe Jahresarbeitszahlen erreichen. Auch sogenannte Hybridlö- sungen, bei denen Sie IhreWärmepum- pe mit einer bestehenden Öl- oder Gasheizung verbinden, sind möglich. Wer eine noch klimafreundlichere Variante haben möchte, erweitert ein- fach die Wärmepumpe mit einem Ka- minofen oder einer Solaranlage. Mit einer Photovoltaikanlage kann eigener Strom produziert und für die Wärme- pumpe genutzt werden. Ergänzend dazu könnte mit dem Strom vom Dach außerdem ein Elektroauto aufgeladen werden. Für den relativ geringen Strom- anteil, den eineWärmepumpe braucht, bieten die meisten Energieversorger günstige Tarife. Bei der Inbetriebnahme ist für Verbraucher eine gute Beratung rund um das Gerät nötig. Diese Wärmepumpe wurde direkt mit einem Speicher installiert. Über „Intelligent heizen“ Die verbraucherorientierte Plattform „Intelligent heizen“ ist ein Angebot der VdZ – Forum für Energieeffizienz in der Ge- bäudetechnik e.V. Seit 2007 informiert das Serviceportal technologieoffen und energie- trägerneutral überMaßnahmen für eine wirtschaftliche Hei- zungsmodernisierung und Lüftung. Bildmaterial in Druck- qualität erhalten Sie unter www.intelligent-heizen.info . Tipps für energiesparendes Heizen und aktuelle Informatio- nen gibt es auch auf Facebook. Fotos (2): www.intelligent-heizen.info

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