BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 3
BWI Mai/Juni 2019 21 Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen Solarstrom in Niedersachsen auf Wachstumskurs Der Zubau von Solarstrom- anlagen in Niedersachsen steigt weiter kräftig an. Im Jahr 2018 konnte im Vergleich zu 2017 eine Steigerung um mehr als 72 Prozent verzeichnet wer- den. Während der Zubau 2017 bei 120 Megawatt lag, wurden 2018 rund 208 Megawatt Leis- tung neu installiert. Damit ver- fügt Niedersachsen derzeit über knapp 4000 installierte Leistung an Solarstrom, heißt es von der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachen (KEAN). Diepositiven Zahlender letzten beiden Jahre zeigen, dass Nie- dersachsen die Chancen des Solarstroms erkannt hat. Ne- ben der bundesweiten Vorrei- terrolle in der Windenergie mit gut 11.000 Megawatt installier- ter Leistung hat der Solarstrom das Potenzial, eine weitere wichtige Quelle bei der Erzeu- gung von Stromaus erneuerba- ren Energien in Niedersachsen zu werden. „Solarstrom ist die ideale Er- gänzung zu Windstrom, da die- se beiden erneuerbaren Ener- giequellen im Jahresverlauf zu unterschiedlichen Zeiten ihren Höchststand haben“, erläutert Lothar Nolte, Geschäftsführer der Klimaschutz- und Energie- agentur Niedersachsen, den Effekt. „Während sich die Win- dräder imHerbst undWinter am schnellsten drehen, bieten die Solarmodule von Frühjahr bis Spätsommer den größten Er- trag.“ Auch Solarberatungen auf Höchststand Das Interesse an der Nutzung von Solarstrom zeigt sich auch im wachsenden Wunsch nach Solarberatungen. Im vergange- nen Jahr haben mehr als 2200 Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer „So- lar-Checks“ wahrgenommen. Die Checks werden gemeinsam von der KEAN, der Verbraucher- zentrale Niedersachsen und regionalen Partnern angebo- ten. Zudem ließen sich 124 klei- ne und mittelständische Unter- nehmen zu den Möglichkeiten solarer Energieerzeugung und -nutzung beraten. Die Gründe für das steigende Interesse an Solarstrom sind vielfältig: Zum einen sind die Modulpreise im Laufe der Jahre deutlich gesunken, sodass sich die Kilowattstunde auf dem Einfamilienhaus für etwa zehn bis zwölf Cent erzeugen lässt. Das macht den Eigenverbrauch des Stroms interessant, da der eingekaufte Strom durch- schnittlich bei rund 30 Cent je Kilowattstunde liegt. Auf grö- ßeren Dachflächen wie etwa auf Landwirtschafts- oder Ge- werbegebäuden ist die Erzeu- gung noch günstiger. Auch hier steht der Eigenverbrauch ge- genüber der Einspeisung ins Netz deutlich im Vordergrund. „Der Wunsch nach einer mög- lichst hohen Eigenerzeugung, die zumindest eine gewisse Unabhängigkeit schafft, ist eine weitere wichtige Motivati- on der Gebäudeeigentümer“, erläutert Lothar Nolte. Solarstromperspektiven für Niedersachsen Die Voraussetzungen sind ei- gentlich gut. Dank sinkender Modulpreise ist die Erzeugung von Solarstrom konkurrenz- fähig geworden und das Inter- esse von Unternehmen und Privathaushalten steigt. Das enorme Potenzial an Dachflä- chen bietet große Chancen für eine klimaneutrale Stromver- sorgung. Doch vielfältige Rege- lungen bremsen die Investiti- onsfreude.Wie kann die dezen- trale Stromerzeugung auf Haus- und Gewerbedächern vorankommen und Nieder- sachsen zumWind- und Solare- nergie-Land werden? Die KEAN richtet am Montag, dem 3. Juni 2019, in Hannover eine große Solar-Veranstaltung aus, bei der Forscher, Anwender, Politik undRecht zumThemadebattie- ren: „Warum der Wind die Son- ne braucht – Solarstrompers- pektiven für Niedersachsen“. Details finden Sie unter: www. klimaschutz-niedersachsen. de/veranstaltungen Information Klimaschutz- und Energie- agentur Niedersachsen Osterstr. 60 30159 Hannover Tel. (0511) 897039-0 infok@klima- schutz- niedersachsen.de www.klimaschutz-nieder- sachsen.de/sonne Solar-Check Für Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer Foto: Carsten Schramm Dank gesunkener Modulpreise ist eigener Solarstrom konkurrenzfähig.
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