BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 5
BWI Oktober 2019 12 Für Betroffene ist die seelische Belastung enorm Jeder Einbruch hinterlässt Spuren Diese Situation ist für viele erstmal ein Schock: Die Woh- nungstür ist aufgebrochen, überall stehen Schubladen of- fen und der Schmuck ist weg. Doch viel schlimmer als der Verlust von persönlichen Ge- genständen ist häufig die see- lische Belastung für die Opfer. Deshalb kümmert sich die Poli- zei nach einemEinbruch umdie Betroffenen und vermittelt bei Bedarf psychologische Hilfe. Die Spurensuche beginnt Wer bemerkt, dass Einbrecher in seiner Wohnung waren, soll- te sofort die 110 wählen und abwarten, bis die Polizei ein- trifft. Solange sollte man nichts anfassen oder gar aufräumen, damit eventuelle Spuren der Täter wie Fingerabdrücke er- halten bleiben. Wenn Sie beim Aufschließen Einbruchsspuren an derWohnungstür sehen, die Einbrecher aber nicht erfolg- reich waren und nichts entwen- det wurde, rufen Sie trotzdem die Polizei. Es handelt sich um einen versuchten Einbruch und damit auch um eine Straftat. Kriminalhauptkommissar Hans- Jürgen Hoppe von der Polizei Bonn erklärt, was die Beamten nach einem gemeldeten Ein- bruch tun: „Zunächst wird eine Anzeige aufgenommen. Die Polizisten machen Fotos und geben Ihnen einen Schadens- bogen für Polizei und Hausrat- versicherung, in dem fehlende Dinge eingetragenwerden kön- nen. Die Kollegen schauen zu- dem nach verwertbaren Spu- ren, damit unter Umständen das Spurensicherungsteam ent- sandt wird.“ Werte unbedingt dokumentieren Wer wertvolle Dinge besitzt, sollte eine Wertgegenstands- listeführen.BeieinemEinbruch kann man diese Liste seiner Hausratversicherung vorlegen und damit nachweisen, was die Einbrecher gestohlen haben. Claus Rehse von der Presse- stelle der Signal Iduna emp- fiehlt, möglichst ausführliche Angaben zu machen: „Die Liste muss vollständig sein. Wichtig ist es auch, Nachweise zu er- bringen, indem man genaue Angaben zur Sache macht. Dazu gehören beispielsweise die Anschaffungsrechnung, eventuell Wertnachweise oder auch Zertifikate und Fotos, die man der Schadensmeldung für die Versicherung beifügt.“ Den Verlust kann man der Versiche- rung auch belegen, indem man ein Wertgutachten vorlegt. „Die Hausratversicherung ist eine Neuwertversicherung. Sie ersetzt daher den Wieder- beschaffungswert des ver- sicherten Gegenstandes“, er- klärt Rehse. Wer Sammlungen, beispielsweise mit Gemälden, versichern möchte, dem ist unter risiko- und bedarfsge- rechten Erwägungen eine Spe- zialversicherung anzuraten. Bei kostbaren Gegenständen und Wertsachen, die sich im Privatbesitz befinden, sollte man über eine Wertsachenver- sicherung nachdenken. Psychologische Folgen nicht unterschätzen Die psychischen Folgen eines Einbruchs sind nicht zu unter- schätzen. „Das kann eine enor- me Belastung für die Opfer sein“, warnt Kriminalpolizist Hoppe. Er erinnert sich an eine 88-jährige Seniorin, die sich im dreistündigen Beratungsge- spräch das Erlebte regelrecht von der Seele geredet hat: „Die Seniorin hat drei Einbrecher in ihrem Haus angetroffen. Bei der direkten Konfrontation schrie sie die Täter an und schlug so die Eindringlinge in die Flucht.“ Nicht selten führt das Erlebte zu dem Gefühl, im eigenen Zuhause nicht mehr sicher zu sein. Das kann Schlaf- störungen und Depressionen auslösen.Manchmal ziehendie Betroffenen sogar aus der Not heraus um. In solchen Fällen können die Polizeibeamtinnen und -beamten Ansprechpart- ner vermitteln, die bei Trauma- ta psychologische Unterstüt- zung anbieten. Wenn nach vier bis sechs Wochen das Gefühl der Verunsicherung nach ei- nem Einbruch nicht abklingt, sollten sich die Betroffenen ärztliche Hilfe suchen. „Scheu- en Sie sich nicht, die polizei- lichen Experten vom Opfer- schutz anzurufen“, empfiehlt Hoppe. Die Polizei nimmt in solchen Fällen Kontakt zum Weissen Ring auf, der die Be- troffenen individuell unter- stützt. Besserer Schutz vor Einbrechern Um sich im eigenen Zuhause sicherer zu fühlen, kann es hel- Tipps und Informationen rund um das Thema Einbruchschutz Auf der Themenseite Einbruchschutz finden Sie wertvolle Informationen rund um das sichere Gebäude. Hier werden nützliche Maßnahmen sowohl für Privatpersonen als auch für Gewerbetreibende beleuchtet: Tipps zur Förderung von Einbruchschutzmaßnahmen Informationen, wie man das eigene Haus nachrüsten kann Kostenfreie Beratungsangebote finden Sie über unsere Beratungsstellensuche Tipps zum Verhalten bei Einbruch und nach dem Ein- bruch Anbieter für Einbruchschutz deutschlandweit Einbruchstatistik Informationen zu Täterprofilen von Einbrechern und Einbrecherbanden Martin Berk / pixelio.de Bei Einbruch sollte man nichts anfassen oder gar aufräumen, damit eventu- elle Spuren der Täter wie Fingerabdrücke erhalten bleiben.
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQwNjM=