BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 5

BWI Oktober 2019 19 ders geschwitzt, ihr Haus habe die Temperatur zwischen 20 und 24 Grad gehalten. Dazu tragen auch die Rollläden bei, die im Sommer ein Hitze- schutz sind, denn die Drei- scheibenverglasung der gro- ßen FensterfrontennachSüden sorgt bei Sonnenschein für ei- nen hohen Wärmeeintrag. Die solaren Gewinne sind schließ- lich eines der zentralen Ziele der Passivhausbauweise. In kaltenMonatenmindern siedie Heizkosten, im Sommer aber sollen sie das Haus nicht auf- heizen. „Wir regeln die Ver- schattung durch die Rollläden manuell. Ich arbeite halbtags, das klappt gut. Das regelmäßi- ge Querlüften früher ohne Lüf- tungsanlage war zeitintensi- ver“, sagt die Bauherrin. Die kontrollierte Lüftungsanlage mit Kreuz-Gegenstrom-Wärme- tauscher hat im Übrigen einen Sommer-Bypass, das heißt, die Anlage sorgt sensorgeregelt für kühle Luft im Sommer. Wärmepumpe als Wärmezentrale Beide Etagen des Hauses sind mit Fußbodenheizungen aus- gestattet. Gekoppelt sind die getrennten Heizkreise mit der Luft/Wasser-Wärmepumpe, die an der Außenseite des Hau- ses aufgestellt ist. Sie saugt über einenVentilator Außenluft an und leitet diese an einen Verdampfer bzw. Wärmetau- scher weiter. Die dadurch ge- wonnene Wärme wird zur Warmwasserbereitung und zum Heizen genutzt. Im Tausch wirddie abgekühlte Luft wieder nach außen abgegeben. Im Haus spe i che r t e i n 180 - Liter-Speicher das erwärmte Brauchwasser, damit immer genügend Warmwasser zum Duschen vorhanden ist. Qualitätssicherung bestanden Der ersten kälteren Jahreszeit sieht die Familie gelassen ent- gegen. „Wir rechnen mit etwas höheren Stromkosten durch die Wärmepumpe und die Lüf- tungsanlage, dafür geben wir aber kein Geld mehr für Gas oder Öl aus. Und vielleicht pro- duzieren wir in näherer Zukunft auch unseren Strom selbst. Eine Photovoltaikanlage kann jederzeit angeschlossen wer- den“, sagt Al-Yatim. Finanzielle Unterstützung er- hielten die Bauleute von der Stadt Langenhagen und dem Enercity-Fonds proKlima für die Passivhausbauweise in Höhe von 10.000 Euro. Bedingungen: Dem Bauantrag bzw. der Bau- Sind Sie ein Newcomer? Wir zeigen Ihnen, wie maximaler Wohn- komfort und minimaler Energieverbrauch zusammenpassen. Mehr zum proKlima- Förderprogramm „Neubau“ unter: www.proklima-hannover.de · 0511 - 430-1970 anzeige musste eine erste Passivhaus-Bilanz als Vorpro- jektierung beigefügt werden. Innerhalb von sechs Monaten nach Fertigstellung war der komplette Passivhausnach- weis vorzulegen, berechnet mit dem PHPP des Passivhaus-Ins- tituts. Zudem gab es von der KfW-Förderbank ein zinsgünsti- ges Darlehen. Alle drei Unter- stützermachteneineQualitäts- sicherung zur Auflage. Die ent- sprechenden Tests und Nach- prüfungen bestand das neue Gebäude anstandslos. „Wir würden jederzeit wieder ein Passivhaus bauen“, sagt die Bauherrin abschließend. Im Moment fehle nur noch das Grün drum herum. Demnächst sollen Bäume, eine Hecke und Rasen dem strahlend weißen Haus Farbe geben. Information Service-Point Klimaschutz für die Region Hannover im üstra Kundenzentrum Mo.-Fr. 10.00-18.00 Uhr Sa. 10.00-16.00 Uhr Karmarschstr. 30/32 30159 Hannover proKlima – Der enercity-Fonds Tel. (0511) 430-1970 proklima@enercity.de www.proklima-hannover.de Klimaschutzagentur Region Hannover Tel. (0511) 220022-20 Fax (0511) 220022-55 beratung@ klimaschutzagentur.de www.klimaschutz- hannover.de Das Ehepaar Sarmad Yatomma und Rana Al-Yatim (v.l.) und schätzt den hohen Wohnkomfort ihres Passivhauses.

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