BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 5
BWI Oktober 2019 31 ratur erreicht ist. Dabei erreicht die Klimaanlage üblicherweise eine deutlich höhere Kühlleis- tung als eine Wärmepumpe. Beim Kühlen mittels Wärme- pumpe wird der Raum über die Wasser führenden Leitungen des Heizungssystems gekühlt: Wasser mit einer Temperatur von etwa 18 Grad wird in die Fußbodenheizung, die Kühlde- cken oder die Betonwand ein- gespeist. Der Kühleffekt tritt entsprechend sanft und mit Verzögerung ein – der Raum wird in der Regel um zwei bis drei Grad heruntergekühlt. Generell gibt es zwei Arten der Kühlung mittelsWärmepumpe. Erstens: das aktive Kühlen mit einer sogenannten reversiblen Luft-Wasser-Wärmepumpe oder einer Erdwärmepumpe. Dabei wird derWärmepumpen- kreislauf im Sommer einfach umgekehrt, die Wärmepumpe heizt nicht, sondern fungiert als Kühlaggregat. Zweitens: Das passive oder natürliche Kühlen, das mit je- der Erdwärmepumpe möglich ist. Dabei wird die Wärme im Haus in die Erdsonden abge- führt, über die die Wärmepum- pe im Heizbetrieb ihre Heize- nergie bezieht. Strom wird in diesem Fall nur für die Umwälz- pumpe benötigt, die den Sole- und Wasserkreislauf in Gang hält, denn die Wärmepumpe bleibt inaktiv. Diese Form des Kühlens ist besonders elegant und energiesparend. Die passive Kühlung via Erd- sonde hat einen durchaus er- wünschten Nebeneffekt: Dem Erdreich wird im Sommer Wär- me zugeführt – und zwar genau dort, wo sie ab Herbst wieder zumHeizengenutzt wird. Dabei können sich im Erdreich Zonen mit leicht erhöhter Temperatur ausbilden. Sie können gegen Ende des Sommers den Effekt der passivenKühlung eventuell ein wenig senken. Auf der an- deren Seite liefern diese Zonen der Erdwärmepumpe in den erstenWochen der Heizperiode mehr Wärmeenergie, machen sie also effizienter. Wie nach- haltig dieser Wärmeeintrag ist, hängt von der Beschaffenheit des Erdreichs und von eventu- ellen Strömungen des Grund- wassers ab. Übrigens: Die Warmwasserbe- reitung für Waschbecken, Du- sche und Badewanne funktio- niert sowohl bei der aktiven als auch bei der passiven Kühlung weiter – unabhängig vom Kühl- effekt. Richtig planen Wichtig: Der Installateur, der eine Wärmepumpe mit Kühl- funktion realisiert, muss dies bereits in der Planungsphase berücksichtigen. Denn die Kühlfunktion erfordert einige spezielle Maßnahmen, die im Vorfeld relativ einfach sind, im Nachhinein jedoch deutlich mehr Aufwand bedeuten. Nach den Worten von Dieter Degner, Produktmanager Wär- mepumpe bei ait-deutschland, steigt die Nachfrage nach Küh- lung per Wärmepumpe seit etwa fünf Jahren kontinuierlich an. „Die meisten Luft-Wasser- Wärmepumpen im Markt sind heute für den Kühlbetrieb vor- bereitet. Wir von ait-deutsch- land liefern schon seit fast 20 Jahren auch reversible Geräte aus. Und alle unsere aktuellen Luft-Wasser-Modelle bis zwölf Kilowatt Leistung – das reicht um zum Beispiel ein Doppel- haus zu versorgen – können auch kühlen. Erdwärmepum- pen ohnehin.“ Häufigste Heizsystem für Neubauten DieWärmepumpe ist heute das meist installierte Heizsystem im Neubau. So wurden im ver- gangenen Jahr 41 Prozent aller Neubauten in Deutschland mit Wärmepumpen ausgestattet. Mit sorgfältiger Planung im Vorfeld lassen sie sich mit ge- ringem Aufwand auch als Kühl- systeme nutzen. Es bleibt festzuhalten: Wer heute eine Wärmepumpe ins- tallieren lässt, ist gut beraten, sie auch gleich als Kühlsystem auszulegen. Denn das ist die umweltfreundlichste, spar- samste und energieeffizientes- te Art, der Hitze des nächsten Sommers zu begegnen. Information alpha innotec – eine Marke der ait-deutschland GmbH Industriestr. 3 95359 Kasendorf Tel. (09228) 99 06 - 0 info@alpha-innotec.de www.alpha-innotec.de Außenmodul der ait-Wärmepumpe Ein Gerät, zwei Funktionen. Wer eine Kühlfunktion möchte, sollte sie schon bei der Gebäudeplanung berücksichtigen.
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