BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 5_2020
September/Oktober 2020 15 S cheitholz oder Holzpellets sind regional in ausreichender Menge vorhanden. Die Sonne scheint das ganze Jahr. Und warme Luft steht für rund neun Monate zur Verfügung. Drei Energieträger, die unabhängigma- chen von Importen und zugleich kos- tengünstig sind. Eine sichere und zu- kunftsorientierteWärmeversorgung ist daher die Kombination aus Solarther- mie-Anlage oder Luftwärmepumpemit einemmodernen Festbrennstoffgerät. Hierzu zählen neben dem klassischen Kamin- und Kachelofen auch Heizkami- ne sowie Pelletöfen. Darauf macht der HKI Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V. aufmerksam, der die Hersteller häuslicher Feuerstätten und Energiesysteme vertritt. Durch die Kompaktlösung speisen sich Raumhei- zung und Heißwasser vollständig aus erneuerbaren Energien. InDeutschlandwächst jährlichmehr Holz nach, als tatsächlich benötigt wird. Aufgrund von Sturmschäden und Bor- kenkäferplage besteht sogar ein Über- angebot, sodass der Preis für Holz aus dem Forst gegenüber dem Vorjahr bundesweit durchschnittlich um zehn HKI Industr ieverband Haus- , Hei z- und Küchentechnik e.V. Unabhängige Wärme aus Holz, Sonne und Luft Prozent gefallen ist. Die Kosten für ei- nen Raummeter frisches Holz, das noch verarbeitet und abgelagert werden muss, betragen rund 35 Euro. Brenn- holz ist somit seit Jahren günstiger als die fossilen Energieträger Öl und Gas, die von weltpolitischen Entwicklungen abhängig sind. Eine Luftwärmepumpe wandelt die Wärme der Außenluft in Heizenergie um. Dabei hängt die Leistungsfähigkeit von der Umgebungstemperatur ab: Bei starkem Frost können die Pumpen nicht mehr effizient arbeiten. Bei kal- tem Wetter ist es ökologisch und wirt- schaftlich sinnvoll, mit einem Kamin- oder Pelletofen das Heizsystem zu unterstützen. Solarthermie und wasserfüh- rendes Festbrennstoffgerät In unseren Breitengraden kann eine Solarthermie-Anlage von Mai bis Sep- tember den Heißwasserbedarf decken. In den kühleren Monaten hilft ein was- serführendes Festbrennstoffgerät, die Kosten zu senken und sorgt für gemüt- liche Wärme. Das vom Feuer erhitzte Wasser wird in das hauseigene Netz eingespeist. Auf diese Weise werden die Heizkörper der angrenzenden Räu- me zentral erwärmt sowie Heißwasser in Bad und Küche bereitgestellt. Seit Jahresbeginn werden Pelletöfen mit Wassertasche genau wie Solar thermie und Wärmepumpen staatlich gefördert. Zuschüsse können beim BAFA beantragt werden. INFORMATIONEN www.ratgeber-ofen.de Ende Dezember läuft Austauschfrist für alte Holzöfen ab Rund zwei Millionen alte Holzfeuerungen müssen bis Ende 2020 stillgelegt, nachgerüstet oder ausgetauscht werden. Dies gilt für alle Einzelraumfeuer- stättenmit einer Zulassung vor dem1. Januar 1995, wenn sie den verschärf- ten Anforderungen der 2. Stufe der 1. BImSchV nicht entsprechen. Die besagten Geräte sind zum Stichtag fast 30 Jahre in Betrieb. Zu den Einzelraumfeuerstätten zählen neben Kaminöfen auch Kachel- öfen, Heizkamine und Pelletgeräte. Das Alter ermittelt der Schornsteinfeger anhand des Typenschildes am Ofen. Ob die eigene Holzfeuerung die An- forderungen einhält, kann man in der Online-Datenbank des HKI einsehen, wenn Hersteller und Bezeichnung der Feuerstätte bekannt sind: www.ratgeber-ofen.de unter den Schlagworten „Service“ und „Datenbank“. Heizen mit regenerativen Energien ist klimaneutral und kostengünstig und wird zum Teil staatlich gefördert. Foto: HKI
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