BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 6

BWI November 2019 11 Richtiges Lüften imWinter genauso wichtig wie richtiges Heizen! Schimmel effektiv vermeiden IneinemVierpersonenhaushalt entstehen pro Tag durch Du- schen, Kochen, Toben oder ein- faches Atmen rund zehn Liter Wasserdampf, der sich gleich- mäßig in der Luft verteilt. In warmer Luft kann sich diese Feuchtigkeit besser halten als in kalter. In der kalten Jahres- zeit kondensiert die Feuchtig- keit gern an den kalten Bautei- len einer Wohnung, also bei- spielsweise in kalten Zimme- recken oder an den Fenster stürzen – vor allem aber in un- gedämmtenRäumen, wasmas- siv die Schimmelgefahr erhöht. Richtiges Lüften ist im Winter also genauso wichtig wie rich- tiges Heizen. Die5bestenTippsgegenSchim- mel, schwarze Ecken & Co.: 1. Auf Durchzug stellen Am besten ist es, die Feuchtig- keit durch Lüften aus den Räu- men abzutransportieren: Min- destens zwei- bis viermal täg- lich stoßlüften. Das heißt: sämtliche Wohnungstüren und Fenster weit aufreißen. 2. Auf Kippstellung verzichten Die Kippstellung bringt keinen echten Luftaustausch, sondern trägt lediglich dazu bei, dass die Wände auskühlen. Dann ist wie- derumGefahr imVerzug: Umdas Fenster herum kann sich Feuch- tigkeit ablagern und Schimmel bilden. Außerdemgeht unnötige Heizenergie dabei verloren. 3. Heizungsventile unbedingt abdrehen Wenn kalte Luft in den Raum strömt, ist das das Signal für das Heizungsventil, kräftig ein- zuheizen. Energiesparen geht anders: Während des Lüftens sämtliche Ventile abdrehen, sonst steigt die Heizkostenab- rechnung unnötig! 4. Möbel abrücken Wer in seiner Wohnung oder seinem Haus Probleme mit Feuchtigkeit hat, sollte die Au- ßenwände nicht mit Möbeln zustellen. Hier gilt: Möbel von der Wand mindestens um zehn Zentimeter abrücken, damit die Luft dort zirkulieren kann und feuchte Luft abgeführt wird. 5. Trockenräume außerhalb der Wohnung nutzen Um die Feuchtigkeit im Inneren so gering wie möglich zu hal- ten, sollte Wäsche am besten außerhalb der Wohnung ge- trocknet werden – also bei- spielsweise auf dem Trocken- boden oder im Freien. Das klappt auch im Winter. Foto:djThomas Max Müller / pixelio.de Fenster zum Lüften nur anzukippen, bringt keinen echten Luftaustausch. Besser ist es, aufs Ganze zu gehen, also die Fenster weit zu öffnen und quer- zulüften. Richtig heizen und lüften - Tipps gegen Schimmel in der Wohnung Schimmel in Wohnräumen ist ein Problem: Er kann eine aufwendige Sanierung sowie einen Rechtsstreit nach sich ziehen und gesundheitlich riskant sein. Typische Ursachen sind Baumängel, erhöhte Luftfeuchtigkeit, falsche Möblierung und undichte Stellen. Durch richtiges Heizen und Lüften können Bewohner einen Befall vermeiden. Wie’s funktioniert, ist in dem Ratgeber „Feuchtigkeit und Schimmelbildung“ der Verbraucherzentralen beschrieben. Berufstätige können nicht immer zu festen Zeiten lüften. Dies ist aber auch nicht unbedingt erforderlich. Wichtig ist, dass aus- reichend gelüftet wird. Was ausreichend ist, hängt von der Wohnungsgröße, der Anzahl der Bewohner, dem Nutzerverhalten und dem energetischen Zustand des Hauses ab. Als Faustregel gilt: mindestens zweimal täglich für fünf bis zehn Minuten lüften. Vor allem während der Heizperiode sollte eine Dauerkippstellung der Fenster vermieden werden. Wohnräume sollten immer gleichmäßig und kontinuierlich beheizt werden. Der Ratgeber bietet diese und weitere Tipps, wie durch bauliche Maßnahmen und richtige Nutzung ein Befall vermieden werden kann. Es wird auch erläutert, wie Schimmelpilze entstehen und sich auf die Gesundheit auswirken können, wer für einen Schaden verantwortlich ist und wie dieser beseitigt werden kann. Der Ratgeber „Feuchtigkeit und Schimmelbildung. Erkennen, beseitigen, vorbeugen“ hat 240 Seiten und kostet 14,90 Euro. Bestellmöglichkeiten: Im Online-Shop unter www.ratgeber-verbraucherzentrale.de oder unter 0211 / 38 09-555. Der Ratgeber ist auch in den Beratungsstellen der Verbraucherzentralen und im Buchhandel erhältlich.

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