BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 6
BWI November 2019 12 Mauersäge gegen feuchte Mauern und Schimmelpilz Feuchte Mauern trockenlegen Zuerst sind es leichte Salzaus- blühungen oder abplatzende Putzteilchen auf der Fassade. Häufig werden diese Warnsig- nale von Hauseigentümern gar nicht wahrgenommen oder nur als Schönheitsfehler betrach- tet - bis schließlich deutliche Schimmelspuren auch im Inne- ren des Eigenheims nicht mehr zu übersehen sind. Bei einem Befall mit gesundheitsbedenk- lichem Pilz ist schnelles und gründliches Handeln gefragt: Zuerst muss der schwarze Be- reich gründlich beseitigt wer- den, danach wird eine Sanie- rung des Mauerwerks notwen- dig, um alle Gefährdungen für die eigene Gesundheit auszu- schließen. Das ist gleichzeitig eine gute Gelegenheit für vor- beugende Maßnahmen, damit der Schimmel keine zweite Chance erhält. Ursachen des Schimmelbe- falls auf den Grund gehen DieSporendes Schimmelpilzes finden vor allem dort gute Wachstumsbedingungen vor, wo es ausreichend feucht ist. „Wichtig ist bei jedem Feuchte- schaden eine gründliche Analy- se vor Ort, um mit speziellen Messmethoden die Ursachen und den Umfang zu ermitteln und das passende Verfahren zur Sanierung auszuwählen“, empfiehlt Bautenschutzexper- te Hans-Peter Katz. Denn nicht jeder Befall mit den Pilzsporen werde durch schlechtes oder falsches Lüften verursacht. Oft liegt die Ursache tief in der Bausubstanz verborgen. Um das Mauerwerk trocken und schimmelfrei zu halten, wird bei Neubauten heutzutage meist von vornherein eine Sperrbahn eingeplant. Sie ver- hindert, dass Feuchtigkeit aus dem Erdreich aufsteigen und mit der Zeit einen großflächi- gen Schimmelbefall verursa- chen kann. In Altbauten ist die- se Sperre nicht vorhanden oder bereits mit den Jahren zerstört. Schlitz ins Mauerwerk für eine neue Abdichtungsbahn Um den Schutz des Mauer- werks wiederherzustellen, gibt es verschiedene Wege. Emp- fehlenswert ist in jedem Fall, eine Beratung durch den erfah- renen Fachmann zu nutzen. Unter www.bjk-24.de gibt es einen Überblick zu verschiede- nen Sanierungsverfahren – eine telefonische Auskunft un- ter 0800-7988700. Gut geeig- net gerade für den Altbaube- reich ist das sogenannte Mauersägeverfahren. Dazu wird das Mauerwerk zunächst horizontal mit Spezialmaschi- nen geschlitzt. In den Freiraum bauen die Facharbeiter eine neue Sperrbahn ein, die dauer- haft gegenaufsteigendeFeuch- tigkeit wirkt. Wenn die Abdich- tungsplatte korrekt sitzt, wird der Schnitt wiederum mit ei- nemSpezialmörtel dicht aufge- füllt. Setzungsrisse werden so vermieden, zudem ist die Schnittstelle dauerhaft gegen aufsteigende Feuchtigkeit ab- gedichtet. Das Verfahren ist für nahezu alle Mauerwerksarten und -stärkengeeignet und lässt sich einfach sowie zeitsparend realisieren. Quelle: djd Foto: djd/bautenschutz-katz.de Sporen des Schimmelpilzes finden vor allem dort gute Wachstumsbedingungen vor, wo es ausreichend feucht ist. Foto: djd/bautenschutz-katz.de Erst wird gesägt und anschließend abgedichtet: Das Mauersägeverfah- ren macht es möglich, eine Sperr- platte gegen aufsteigende Feuchtig- keit in die Außenwand einzubringen. Kostenloser Schimmelleitfaden des Umweltbundesamtes Schimmel stellt nach wie vor eines der häufigsten Probleme in Innenräumen dar. Dabei können nach heutigem Wissens- stand in den feuchten Materialien (z. B. Bauprodukte, Tape- ten, Pappe, Kunststoffe) neben Schimmelpilzen auch weitere Mikroorganismen, vor allem Bakterien und Hefen, wachsen. Oft sind die Schäden verdeckt, so dass der Schimmel nicht sogleich mit bloßem Auge erkennbar ist. Wie man solchen Befall erkennt und wie man sichtbare und verdeckte Schim- melschäden sachgerecht und wirksam beseitigt, zeigt der ak- tuelle Leitfaden des Umweltbundesamtes. Download unter www.umweltbundesamt.de
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