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BWI Januar/Februar 2019 14 Sparsam im Verbrauch und zukunftsfit für neue klimaneutrale Brennstoffe Modern und staatlich gefördert: Öl-Brennwertheizungen „Die Brennwertheizung ist in vielen Fällen der ideale Einstieg in die Energiewende“, sagt Olaf Bergmann, Marketingleiter des Instituts für Wärme und Oel- technik (IWO). „Die Heizungs- technik heute ist auf einem Top-Niveau: hohe Effizienz, kompakte Geräte in besonde- rem Design, smarte Regelung mit Bedienung via Internet. Auch die direkte Einbindung von Solarenergie als Wärme oder Strom ist einfach möglich. Und mit einer neuen Öl-Brenn- wertheizung setzen die Haus- besitzer auf Energie, die sie im eigenen Tank sicher bevorraten und flexibel einkaufen können, wenn die Marktlage gut ist.“ Klimaneutrale Perspektive Die Ölheizung hat Zukunft.Was wie ein Widerspruch klingt, ist gar keiner. Moderne Ölheizun- gen sind überaus sparsam im Verbrauch, lassen sich mit er- neuerbaren Energienwie Solar- anlagen oder Holzkaminöfen koppeln und besitzen durch zunehmend CO2-neutral her- gestellteflüssige Energieträger langfristig sogar eine klima- neutrale Perspektive. Beliebte Kombinationen Besitzer von Ölheizungen nut- zen in vielen Fällen mindestens eine erneuerbare Energie, um ihre Heizung zu unterstützen und sparen damit Heizöl und Energiekosten. Überdurch- schnittlichoftwerdenÖl-Brenn- wertheizungen in Deutschland mit Solarthermieanlagen kom- biniert. Fast eine Million Ölhei- zer haben eine solche Anlage auf dem Dach ihres Hauses in- stallieren lassen. Auch sehr beliebt sind Holzkaminöfen in den Räumen. Sie sorgen in den Übergangszeiten im Herbst und Frühjahr für Behaglichkeit. Das Geheimnis aller Hybridhei- zungssysteme ist idealerweise ein zentraler Wärmespeicher. In ihm fließen die verschiede- nenEnergien zusammen – egal, ob von der klassischen oder den erneuerbaren Heizungsan- lagen. Ziel ist, das Brauch- und Heizungswasser mittels Spei- cher möglichst kostengünstig und umweltschonend zu erwär- men. Strom vom Dach zur Unter- stützung der Heizung Die neueste Kombination aus Heizöl und erneuerbarer Ener- gie besteht aus einer Öl-Brenn- wertheizung und einer Photo- voltaikanlage. Der Ökostrom vom eigenen Dach kann nicht nur die Elektrogeräte im Haus betreiben, sondern auch für die Heizung genutzt werden. Das funktioniert entweder mit einer elektrischen Wärmepumpe oder mit einem elektrischen Heizstab, der das Wasser im Wärmespeicher erhitzt. Der „Energiemanager“ sorgt dafür, dass der Strom dort eingesetzt wird, wo die Einsparung am höchsten ist. Sind alle elektri- schen Geräte imHaus versorgt, springen Wärmepumpe oder Heizstab an. So erhöht ein sol- ches Systemauch den Anteil an selbst genutztem Strom und senkt die Strom- und Heizöl- rechnung. Neue, synthetische Energie- träger im Aufwind Zusätzlich wird mit Hochdruck an der Herstellung treibhaus- gasreduzierter flüssiger Ener- gieträger geforscht und gear- beitet. Diese Fuels sind erneu- erbar, ohne eine Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion darzustellen. Hergestellt wer- den sie synthetisch - und zwar auf verschiedene Arten: Es gibt den Biomasse-Pfad, auch „Bio- mass-to-Liquid“ oder kurz BtL genannt. Die Herstellung von Brennstoffen aus biogenen Reststoffen oder biogener Her- kunft, zum Beispiel aus Stroh oder Algen, wird dabei unter- sucht. Ein weiterer wichtiger Pfad ist „Power-to-Liquid“, kurz PtL. Hier werden syntheti- sche flüssige Energieträger aus erneuerbarem Strom, Wasser und recyceltem Kohlenstoff, zum Beispiel aus dem CO2 der Atmosphäre, hergestellt. Designerbrennstoffe mit speziellen Eigenschaften Diese neuen flüssigen Energie- träger habendas Potenzial, das heutige Heizöl nach und nach zu ersetzen. Sie sind nicht nur Fotos: IWO Auch Solarstromanlagen lassen sich mit Öl-Brennwertheizungen koppeln. Eine intelligente Steuerung ist das Herzstück der Öl-PV-Hybridheizung: Der Strom vom eigenen Dach wird dann zur Heizungsunterstützung genutzt, wenn er im Haus nicht für andere elektrische Geräte benötigt wird.

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