BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 1_2021
Februar/März 2021 11 V iele Immobilienkäufer und Bauherren freuen sich über das derzeit historisch tiefe Zins- niveau. Um langfristige Planungssicherheit zu haben, greifen viele Kunden deshalb auf lange Zins- bindungen zurück. Zugleich besteht dadurch die Mög- lichkeit, die ersparten Zinsen in die Tilgung zu investie- ren und die Finanzierung somit schneller zurückführen zu können. Neben den Konditionen ist es wichtig, dass das ge- samte Finanzierungskonzept individuell auf die Bedürf- nisse des Kunden abgestellt wird. Die Corona-Krise hat uns gezeigt, wie schnell Kurzarbeit drohen oder es mit demBeruf sogar kritisch werden kann. Die Finanzierung sollte deshalb ausreichend Flexibilität bieten. Das Her- ab- und Heraufsetzen des Tilgungssatzes oder das Ein- bringen von Sondertilgungen bieten Möglichkeiten, auch auf etwas Unvorhersehbares reagieren zu können. Der Wunsch nach Wohneigentum wurde durch die Corona-Pandemie nochmals verstärkt. Ein eigenes Haus mit Garten oder eine Eigentumswohnung mit einem schönen Balkon sind gefragter denn je. Das hat sich je- dochdeutlich auf die Immobilienpreise ausgewirkt. Umso wichtiger ist es, den Kaufpreis im Vorfeld mit der Bank gemeinsam zu überprüfen, um nicht in eine Kostenfalle zu laufen. Deshalb empfehlen wir den persönlichen Kontakt zu unseren Baufinanzierungsspezialisten der Hannoverschen Volksbank. Im persönlichen Beratungs- gespräch werden wichtige Themen wie Fördermöglich- keiten, die geänderte Regelung bei der Maklercourtage, das Baukindergeld und vielesmehr besprochen und das optimale Finanzierungskonzept gemeinsam erarbeitet. Vielen Kunden konnten wir mit unserer mehrfach aus- gezeichneten Beratung den Traum von den eigenen vier Wänden bereits ermöglichen. Carsten Buss, Leiter Private Baufinanzierung im Bereich Private Banking bei der Hannoverschen Volksbank A uch 2021 sollen die Kaufpreise für Häuser und Eigentumswohnungen nach den Prognosen unserer Volkswirte weiter steigen. Es gibt aber auch eine gute Nachricht für Bauherren: Bei den Hypothekenzinsen ist kein deutlicher Anstieg zu er- warten. Trotzdemsollten Bauherren bei der Umsetzung ihrer Wohnträume realistisch bleiben und genau kalku- lieren. Denn je teurer eine Immobilie ist, desto höher sind auch die Nebenkosten, die Käufer zu stemmen haben, zumBeispiel Grunderwerbssteuer oder Makler- kosten. Und je höher der Kaufpreis, desto mehr Eigen- kapital muss der Kaufinteressent angespart haben. In der Regel erwarten die Banken 20 Prozent der Kredit- summe an verfügbarem Eigenkapital. Aktuell steigen aufgrund der niedrigen Zinsen die Darlehenssummen bei Immobilienfinanzierungen deutlich. Deshalb emp- fehlen wir Bauherren, bei einer Entscheidung für die eigene Immobilie realistisch zu bleiben und sich zu fra- gen: Kann ichmeinen Kredit auch noch bedienen, wenn in zehn oder fünfzehn Jahren die Zinsen wieder auf Normalniveau gestiegen sind? Bauherren raten wir, sich die niedrigen Zinsen über einen möglichst langen Zeit- raumzu sichern, zumBeispiel mit Zinsfestschreibungen von fünfzehn bis zwanzig Jahren. Auch sogenannte Voll- tilgerdarlehen sind bei den aktuellen Niedrigzinsen für viele Kunden eine gute Empfehlung. Dabei ist am Ende der Laufzeit das Darlehen komplett getilgt, dafür ist die monatliche Belastung unter Umständen höher als bei einemnormalen Hypotheken-Darlehen. Besonders bei langen Zinsbindungen ist auch die Kombination mit einem Bausparvertrag eine Überlegung wert. Mit die- sem sichern sich Bauherren den aktuellen Niedrigzins für die Zeit nach dem Auslaufen des Hypotheken- darlehens. Eva Grunwald, Leiterin Immobiliengeschäft für Privatkunden bei Postbank und Deutscher Bank Foto: Tim Reckmann / pixelio.de
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