BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 1_2021
D ie Corona-Pandemie legt viele Schwachstellen offen, auch bei Immobilienfinanzierun- gen. So zeigt die Krise, wie wichtig es ist, sich vor den wirtschaftlichen Fol- gen von Jobverlust oder Krankheit zu schützen. Über sieben Millionen Deutsche mussten sich in den letzten Monaten auf Einkommenseinbußen wegen Kurz- arbeit oder gar Arbeitslosigkeit einstel- len. Bei den Banken beantragten tau- sende Eigentümer die Aussetzung der Tilgung für ihr Hypothekendarlehen. Nicht ohne Eigenkapital Daraus können künftige Immobilienbe- sitzer lernen und so kalkulieren, dass sie ihre Eigenheimfinanzierung auch bei etwaigen Schwankungen der Einkünfte stemmen können. Die Überweisungen, um das Bankdarlehen zu bedienen, sollten daher 40 Prozent des Nettomo- natseinkommens nicht übersteigen. Und: „Je mehr Eigenkapital zur Verfü- gung steht, desto geringer fallen die Kosten für das Bankdarlehen aus“, sagt Jan Ebert von der BHW-Bausparkasse. Der Bausparvertragmit Guthaben, För- derungen und dem Anspruch auf ein garantiert zinsgünstiges Darlehen ist da eine gute Basis. Vielleicht gewähren auch Eltern oder Verwandte ein zins- loses Darlehen. Wer 20 bis 30 Prozent an Eigenmit- teln in die Finanzierung einbringt, hat eine entsprechend geringere monatli- che Belastung und ist besser gegen unangenehme Überraschungen gefeit. Am besten mit Rücklagen Selbst erfreuliche Ereignisse wie die Geburt eines Kindes können die finan- ziellen Reserven angreifen. Oft müssen BHW rät , Unwägbarkei ten grundsätz l i ch einzuplanen Krisenfeste Hausfinanzierung dann frischgebackene Eltern, die ein Eigenheim finanzieren, eine Zeit lang Zins und Tilgung aus nur einem Gehalt bestreiten. „Wir raten Käufern zu einer Rücklage vonmindestens drei Monats- gehältern, um Engpässe leichter überbrücken zu können“, sagt der BHW- Experte. Wird es dennoch einmal knapp, sollten sich Eigentümer nicht scheuen, frühzeitig mit ihrer Bank oder Bausparkasse über die besten Optionen für eine Entlastung zu spre- chen. Keine Zinswende in Sicht Die Rendite zehnjähriger Bundesanlei- hen bewegt sich seit Mitte 2020 in einer relativ engen Spanne von etwa -0,6 bis -0,4 Prozent. Obwohl die EZB ihre An- leiheankäufe noch einmal ausgeweitet hat, dürften die Kapitalmarktrenditen nicht weiter zurückgehen. Dennmit der Einführung eines Corona-Impfstoffs hellen sich die konjunkturellen Aussich- ten für Deutschland und den Euroraum merklich auf. Die Notenbanken dürften dennoch vorerst an ihrer sehr lockeren Geldpolitik festhalten. Eine Leitzins erhöhung im Euroraum ist damit weiterhin nicht in Sicht. Vor demHinter- grund weitgehend konstanter Kapital- marktrenditen dürften sich auch die Bauzinsen im kommenden Jahr nahe am aktuellen Niveau bewegen und Ei- genheimerwerbern sowie Investoren den Kauf von Immobilien zu historisch günstigen Konditionen ermöglichen. INFORMATIONEN www.bhw.de Eigenheimerwerb mit Augenmaß: gut vorgesorgt für finanzielle Engpässe Foto: Adobe Stock / Robert Kneschke /BHW Bausparkasse 16 Finanzen & Förderungen
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