BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 1_2023

Immobilien & Förderung Seit 2016 besteht die Wohnbauinitiative der Region Hannover. BWI sprach mit den Regionsrätinnen Dr. Andrea Hanke, Dezernentin für Soziale Infrastruktur, sowie mit Christine Karasch, Dezernentin Umwelt, Planung und Bauen, über die Wohnraumförderung, eine geplante Wohnungstauschbörse und die Zukunft des Einfamilienhauses. Frau Dr. Hanke, welche Ziele konnten bisher mit der Wohnbauinitiative erreicht werden? Die Wohnbauinitiative, kurz WoBI, konnte u.a. dazu beitragen, dass die Bautätigkeit im Regionsgebiet wieder stark zugenommen hat. Außerdem zeichnet sich dank ihr in der Neubautätigkeit ein deutlicher Trend zu mehr flächensparendemMehrfamilienhausbau ab. Ebenso haben verschiedene Aktivitäten zur Bildung eines Problembewusstseins beigetragen – eben dass in der gesamten Region eine Trendwende stattfinden muss. Und so gehen die Städte und Gemeinden der Region inzwischen vermehr t dazu über, Quoten für die Schaffung von sozialem Wohnraum bereits in die Bauleitplanung aufzunehmen. So lassen sich die im Wohnraumversorgungskonzept (WRVK) ermittelten Bedarfe angemessen sicherstellen. BWI im Gespräch mi t der Region Hannover „Es kommt halt auf eine gesunde Mischung an“ Ein weiteres Ziel war die Neukonzeption der regionalen Wohnraumförderung. Ist sie gelungen? Ja, mit der Vorlage eines neuen Wohnraumförderprogramms haben wir dieses Ziel erreicht. Neben deutlichen Verbesserungen der Förderbedingungen für Investor:innen bietet das Programm zahlreiche Zusatzförderbausteine, besondere zielgruppen- und bedarfsorientierte Wohnqualitäten sowie Anreize zumBau durchmischter Quartiere zu sichern. Darüber hinaus trägt die WoBI mit ihren Veranstaltungsformaten zur Intensivierung des Austausches von Politik und öffentlicher Verwaltung mit Akteur:innen der Wohnungswirtschaft bei. Wie viele Vermieter:innen haben bereits Zuschüsse für die Mietdeckelung beantragt? Seit Beginn des Förderprogramms konnten rund 170 Wohnungen im Regionsgebiet gefördert werden, die Nachfrage steigt stetig. Zum Hintergrund: Die Region Hannover ist am Erwerb von Belegungsrechten von bestehendem Wohnraum interessiert. Hierzu existiert seit 2016 ein Förderangebot, das sich vornehmlich an private Vermieter:innen richtet. Im Gegenzug dafür, dass diese ihren Wohnraum an einkommensschwache Haushalte zu einem Mietzins, der maximal die ortsübliche Vergleichsmiete beträgt, vermieten, erhalten sie einen Zuschuss. Dieser Zuschuss wird zu Beginn der Förderdauer als Einmalbetrag ausgezahlt. Mit diesem Programm wird für einen Zeitraum bis zu 30 Jahren die Deckelung des Mietpreises auf maximal die ortsübliche Vergleichsmiete und damit die Bezahlbarkeit desWohnraums auch für einkommensschwache Haushalte sichergestellt. Ein Ziel könnte auch eine Wohnungstauschbörse sein. Wie soll so ein Wohnungstausch konkret umgesetzt werden? Um Wohnflächen bedarfsgerecht und effizienter nutzen zu können, kann es sinnvoll sein, Wohnungstauschbörsen zu etablieren. Mit diesem Instrument Christine Karasch Dr. Andrea Hanke Foto: gpointstudio / freepik.com Fotos: Stadt Hannover

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