BWI Ausgabe 01/2024

te und ihre Quartiere setzen auf eine Stärkung des sozialen Zusammenhalts. Das Leitbild der gesunden, grünen und gemischten Stadt setzt auf Trinkwasserbrunnen, Sitzbänke, Gärten, Bauernmärkte und Fitnessplätze im Freien. Städte und Gemeinden, die auf Beteiligung und Integration setzen, sind auch sicherere Orte, ihre Bewohner:innen sind gelassener und gesünder. Im Trendheft werden etliche Projekte und Praxisbeispiel einer neuen Gemeinschaftlichkeit in Stadt und Land vorgestellt. Interviews mit Expertinnen und Experten und jungen Politikerinnen und Politikern gewähren weitere Einblicke in das neue Wohnen und Bauen. Akteure und Treiber der vorgestellten Ideen und Projekte werden kreative Kommunen sein: vitale Klein- und Mittelstädte und agile Dörfer, Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen. Insofern versteht sich das Trendheft als Impuls für die öffentliche Debatte der nächsten Jahre. rk INFORMATIONEN www.bausparkassen.de können. Im europäischen Ausland gebe es bereits Materialkataster. Demografischer und sozialer Wandel Räume und Orte bestimmen unser Leben. In Zeiten der Krisen wie Corona, Krieg und Klimawandel erlebt das Thema „Wohnen und Bauen“ eine Renaissance. Lebenswerte Städte und Gemeinden, bezahlbarer und attraktiver Wohnraum und gemeinschaftsstiftende Wohnformen gehören zu den zentralen Trends der kommenden Jahre. Städtische und ländliche Räume, die zukunftsfähig sein wollen, sind gesund, ressourcenschonend und sozial inklusiv, heißt es in der Studie der Privaten Bausparkassen. Immer mehr Alleinlebende sind älter als 64 Jahre; 2040 wird fast die Hälfte aller Haushalte allein wohnen. Mehr Singlehaushalte führen zu neuen sozialen Herausforderungen: Die Einsamkeit nimmt vor allem unter den Jüngeren und den Älteren zu. Betroffen sind Umfragen zufolge zwei Gruppen: die unter 40- und die über 80-Jährigen. Hin zum extrovertierten Wohnen Um dem entgegenzusteuern, braucht es attraktive Quartiere und Nachbarschaften. Den Generationen Y und Z, aber auch vielen Babyboomern geht es um mehr Gemeinschaft, SharingAngebote und Möglichkeiten, Dinge zu teilen. Wie die Autor:innen der Studie schreiben, wird aus Büros CoWorking, aus Autobesitz Co-Mobility, aus Gärtnern Co-Gardening und aus Küchen und Wohnzimmern Co-Living. Zum Trend entwickelt sich auch „altersfreundliches Wohnen“. Bisherige Wohnkonzepte sind oft nach innen gerichtet und wollen die äußere Welt in der privaten Wohnung abbilden: „Meine Garage, mein Auto, meine Familie, mein Garten.“ Die neuen Konzepte sind eine Antwort auf das zunehmende Bedürfnis nach Nachbarschaft und Gemeinschaft und den Trend, die Welt zu entdecken, indem man die eigenen vier Wände nach außen hin öffnet. Ökologie und Mobilität Aber auch die Megatrends Ökologie und Mobilität werden das Wohnen und Bauen nachhaltig verändern: Der Bauwirtschaftssektor wird in Zukunft auf alternative Baumaterialien setzen. Die Kreislaufwirtschaft steht vor einem Durchbruch. Ressourcen werden künftig gezielter eingesetzt, Häuser werden langlebiger. Zusammen mit Mobilität wird Ökologie zum Treiber einer umfassenden Transformation des Verkehrs, individuell wie öffentlich. Der Wandel von der autozentrierten zur grünen Stadt erhöht die Lebensqualität: Lebens-, Wohn- und Arbeitsräume werden gesünder und attraktiver. Zum Gewinner wird in den Städten vor allem das Fahrrad, im ländlichen Raum die E-Mobilität und autonomer ÖPNV. Die Nachfrage nach breiteren Fahrradwegen und Bürgersteigen ist heute in den meisten Städten größer als vor der Coronakrise. Neues Arbeiten und Wirtschaften Neues Arbeiten und Wirtschaften wird das Wohnen als dritter Megatrend verändern. Das Home-Office bleibt auch nach Corona; eine große Mehrheit will weiterhin zum Teil in den eigenen Wänden arbeiten. In gut erschlossenen Regionen außerhalb der Metropolen wird das Wohnen zunehmend attraktiver. „Ich sehe seit der Pandemie eine Trendumkehr Richtung Land“, äußert auch Susanne Wartzeck: „Auch der Klimawandel begünstigt das Leben auf dem Land. Unsere Städte werden eher überheizen, es bilden sich heiße Zonen aus, viele Städte werden im Sommer unattraktiv oder sogar gesundheitsschädigend.“ Dazu trägt auch der digitale Fortschritt bei: Telemedizin macht lange Wartezeiten in den Arztpraxen und Kliniken überflüssig. Viele Krankheiten lassen sich künftig mit Hilfe elektronischer Kommunikation behandeln. Nähe, Öffentlichkeit und Agilität Wichtig werden auch die Faktoren Nähe, Öffentlichkeit und Agilität. StädDOWNLOAD Das Trendheft „Wie wir in Zukunft wohnen werden“ gibt es hier zum Download. Wie wir in Zukunft wohnen werden Verband der Privaten Bausparkassen e.V. Klingelhöferstraße 4 · 10785 Berlin Telefon (030) 59 00 91 500 Telefax (030) 59 00 91 501 info@vdpb.de · www.bausparkassen.de Trendheft Ideen und Innovationen für das Bauen und Leben von morgen Umschlag_Wohnen in Vielfalt_1.indd 1 08.12.22 17:29 März 2024 11

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