DER KOMMENTAR Liebe Leserinnen und Leser! Wärmewende 2.0: Vor einigen Wochen hat das Umwelt- und Wirtschafts-/ Bauministerium zu einem gemeinsamen Wärmegipfel eingeladen. Es sollte ein Auftakt für eine Reihe weiterer Gespräche werden, um gemeinsam mit möglichst vielen Akteuren aus der Gesellschaft die Wärmewende hinzubekommen. Das Ziel: Nicht weniger als die klimaneutrale Herstellung von Wärme bis 2040. Diese Reform des Klimaschutzgesetzes wurde Ende 2023 beschlossen. Ein Kernpunkt der Reform ist es, das Ziel der Klimaneutralität um fünf Jahre auf 2040 vorzuziehen. Auch die Zwischenziele für die Jahre davor werden erhöht: So soll der CO2-Ausstoß bis 2030 um 75 Prozent statt 65 Prozent gesenkt werden im Vergleich zum Jahr 1990. Die Kommunen sollen ihre Wärmeplanungen baldmöglichst abliefern, damit die betroffenen Haushalte und Unternehmen dann zeitnah wissen, woran sie sind. Kosten gerecht aufteilen Alle Teilnehmer:innen waren von der Zielsetzung grundsätzlich überzeugt, aber kaum jemand hat eine Lösung, wie und wer das bezahlen soll. Wir, der Verband Wohneigentum Niedersachsen, sind der Meinung, dass die Kosten nur sozial gerecht aufgeteilt werden können. Und das kann nicht einzig zu Lasten der Endverbraucher:innen gehen, aber auch nicht von denKommunen geschultert werden, denn daran würden alle zugrunde gehen. Werden die Kommunen zu dem Mittel des Anschlusszwanges greifen, wenn im Rahmen der Wärmeplanung ein Fernwärmenetz hergestellt wird? Zweifelhaft ist, ob sie eine Alternative haben. Künftig sollen Wärmepumpen zum Standard werden. Aber dann benötigen wir auch den Strom aus regenerativen Quellen. Bis zum Jahr 2025 sollen 65 Gigawatt aus PV-Anlagen kommen und 30 Gigawatt aus Windkraftanlagen. Bis dahin ist noch ein langer Weg, eine Entlastung aus dem Energiemarkt bislang nicht zu spüren. Ich bin gespannt, wohin sich die Wärmewende entwickeln wird. Aber frei nach dem Motto – sic parvis magna (Großes aus kleinen Dingen) – wünsche ich mir, dass aus diesem Auftakt in überschaubarer Runde etwas Großes entsteht und die Wärmewende sozialverträglich gelingt. Tibor Herczeg Geschäftsführer VWE Niedersachsen Foto: Verband Wohneigentum Niedersachsen e.V. SICHTBARE NACHHALTIGKEIT Umweltdruckhaus Hannover GmbH Klusriede 23 | 30851 Langenhagen Tel.: 0511 - 4757670 Info@umweltdruckhaus.de PODCAST Der Podcast des VWE fürs smarte Wohnen in der eigenen Immobilie März 2024 5
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