BWI Ausgabe 01/2025

Kooperationspartner des Verband Wohneigentum BWIBAUEN | WOHNEN | IMMOBILIEN DAS LEITMAGAZIN RUND UM DIE IMMOBILIE IN NIEDERSACHSEN WOHNTRENDS 2025 Inspirationen der führenden Interieur-Profis aus Deutschland für die Gestaltung Ihrer vier Wände WÄRMEPUMPEN Antworten auf die sieben größten Mythen rund um das zukunftssichere Heizsystem FÖRDERUNGEN Noch sind die Töpfe gut gefüllt – warum man jetzt besser nicht mehr warten sollte Nr. 1 | Frühjahr 2025

Erleben Sie das Besondere. Exklusive Bauelemente von BURCKHARDT. Sie können es sehen, Sie können es spüren. Das Zusammenspiel von exklusiven Bauelementen und einzigartiger Architektur lässt niemanden unberührt. Dafür geben wir bei BURCKHARDT unser Bestes und entwickeln mit Ihnen Lösungen, die einzigartig sind! > Rahmenlose Schiebefenster > Aluminium Fenster und Türen > Glasfassade > Glasgeländer > Beschattung Burckhardt Metall- und Glasbau GmbH · Tischlerstraße 24 · 30916 Isernhagen/OT Kirchhorst Tel.05136.801180-22 · Fax05136.801180-99 · a.proft@burckhardt-gruppe.com · www.bauelemente-exklusiv.com www.bauelemente-exklusiv.com

Foto: Redaktion www.mehrwertmakler.de Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, schrieb Hermann Hesse, und das möchte ich gern bestätigen: Wenn die Krokusse und Schneeglöckchen aus dem Boden schießen, die Sonne wieder mit Kraft vom Himmel strahlt und die Tage endlich länger werden, dann liegt definitiv der Frühling in der Luft. Das Leben fühlt sich gleich ganz anders an, und plötzlich sind sie wieder da: Energie, Schwung und gute Laune nach all den trüben Wintertagen. Viele möchten genau jetzt ihre vier Wände in neuem Glanz erstrahlen lassen. Wir haben Deutschlands bekannteste Interieur-Bloggerinnen und Einrichtungsexperten befragt, welche Wohntrends 2025 kommen, worauf man beim Einrichten achten sollte und wie man den eigenen Stil findet. Erfahren Sie ab Seite 15, warum Weiß in Innenräumen out ist, wie man die richtigen Akzente setzt und warum zum Hyggegefühl definitiv eine Badewanne gehört. Wenn Sie daheim größere Neuerungen – etwa neue Fenster – planen, dann können Sie vielfach staatliche Förderungen in Anspruch nehmen, wie der Verband Fenster+Fassade auf Seite 38 berichtet. Auch proKlima hat zum Jahresbeginn erneut einen bunten Förderstrauß für Saniererinnen und Bauherren zusammengestellt, den wir Ihnen auf Seite 36 vorstellen. In einem weiteren Schwerpunkt geht es um Wärmepumpen und Solarenergie: Erfahren Sie, wie elegant Solardächer in der Schweiz aussehen und warum sich Mieterstrom für alle Seiten lohnt. Außerdem räumen wir auf mit all den Mythen, die sich um Wärmepumpen ranken – lesen Sie mehr dazu ab Seite 42. Und ja, auch wir haben den Frühling zum Anlass genommen, die BWI in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Nach 23 Jahren haben wir ein neues, frisches Logo entwickelt, uns für eine neue Farbe entschieden, das Cover und die Innenseiten überarbeitet und damit das Heft auf ein neues Level gehoben. Zudem haben wir die Themenvielfalt erweitert und bieten Ihnen noch mehr Informationen rund um die eigene Immobilie. Gefällt Ihnen unser neuer Look? Schreiben Sie gern eine E-Mail an rk@bwi-magazin.de – wir sind gespannt auf Ihre Meinung! Herzlichst, Regine Krüger, Chefredakteurin EDITORIAL Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Kooperationspartner des Verband Wohneigentum BWIBAUEN | WOHNEN | IMMOBILIEN DAS LEITMAGAZIN RUND UM DIE IMMOBILIE IN NIEDERSACHSEN WOHNTRENDS 2025 Inspirationen der führenden Interieur-Profis aus Deutschland für die Gestaltung Ihrer vier Wände WÄRMEPUMPEN Antworten auf die sieben größten Mythen rund um das zukunftssichere Heizsystem FÖRDERUNGEN Noch sind die Töpfe gut gefüllt – warum man jetzt besser nicht mehr warten sollte Nr. 1 | Frühjahr 2025 6 Kurz notiert WOHNEN 10 Der VWE-Kommentar Das Erwachen der Macht 11 Kontrollen werden eingestellt Ratsbeschluss bei Schottergärten 12 »Mehr Fokus auf Baukultur wäre wünschenswert« BWI zu Besuch bei der Bauaufsicht der Region Hannover 14 Dr. Annika Mannah übernimmt Geschäftsführung Klimaschutzagentur Region Hannover 15 Bewusster Wohnen im Heute und Morgen BWI fragt auch bei Thomas Mathes, CEO bei Connox, nach, was kommt und bleibt 20 So bunt ist das Leben Mit Farben und ihrer Wirkung dem Zuhause mehr Individualität verleihen 54 Gartenkunst aus Meisterhand 350 Jahre Großer Garten: Reichhaltiges Jubiläumsprogramm 24 Schmuckstück aus Stahl Ein Stück Nachkriegsgeschichte wird zum modernen Familiendomizil 16 Perfekter Match von Nachhaltigkeit und Werteverständnis BWI fragt Innenarchitektin und Autorin Holly Becker, welche Wohntrends sich hinter deutschen Fassaden abzeichnen 18 Klarheit, Ausdruck und Mut zur Extravaganz BWI im Gespräch mit Bloggerin Susanne Wienand über mehr Konstanz beim Einrichten 21 Dänische Wohnträume werden wahr Minimalistische Eleganz und smarte Lösungen 28 Alte Räume neu entdecken Altbausanierung in Hannover vom Lieblingsmaler Heyse 30 Der BWI-Rechtstipp Augen auf beim Immobilienkauf 32 „Kleiner, flexibler und experimenteller“ BWI befragt Jens Engelhardt von Hildeshome zur Zukunft des Wohnens 35 Öfter mal was Neues K3 dämmt Betondach in Hemmingen In der aktuellen Ausgabe geht es unter anderem um neue Förderprogramme, Wärmepumpen, Solar und Photovoltaik sowie um die Wohn- trends 2025. Über diesen QR-Code gelangen Sie zur Online- AusgabeTitelfoto Adobe Stock/master2d 4 Inhaltsverzeichnis

31 Frischer Wind für den Garten Aus alten Rotorblättern werden langlebige und recycelbare Terrassendielen 50 Tradition mit Zukunft Integration von Solarziegeln in denkmalgeschützten Gebäuden ENERGIESPAREN 36 Die Wärmewende fördern BWI im Gespräch mit Matthias Wohlfahrt, Leiter der Geschäftsstelle proKlima 38 Überblick behalten im Förderdschungel Verband Fenster + Fassade bietet kostenlosen Fördermittel-Assistent 39 Hannover auf Sonnenfang Neues PV-Förderprogramm 40 »Wenn’s kalt wird, streikt die Heizung« Energieexperte Florian Lörincz über neue Heizsysteme 42 Die sieben größten Mythen Der Faktencheck Wärmepumpe von co2online 48 Hier gibt’s nur Gewinner! Konzepte für Mieterstromprojekte 52 Warum Atomstrom eine teure Lösung bleibt Die Energiewende intelligent umsetzen OUTDOOR & GARTEN 56 Gärtnern ohne Torf Gartenberatung vom Verband Wohneigentum e.V. 58 Frühlingserwachen Neue Tipps vom Gartencoach 59 »Es ist angerichtet!« Kleines Fest im Großen Garten – MESSEN & AUSSTELLUNGEN 60 Expansion macht weitere Halle erforderlich Real Estate Arena am 14. und 15. Mai 60 Best Practice und Trends zur Gebäude-Luftdichtheit 14. Internationales BUILDAIRSymposium am 16. und 17. Mai 62 Das war die B.I.G. 2025 Messeerlebnis für Baufamilien und Immobilieninteressierte 64 Traumimmobilien zum Greifen nah Das war die HausBlick 2025 65 Termine Veranstaltungen und Messen 66 Impressum frühjahr 2025 5

Wärmepumpen sind laut und stören die Nachbarn?! Lärmbelästigung Wärmepumpe Falsch! Oder … nicht ganz. Luft-Wasser-Wärmepumpen, die an einem ungünstigen Ort aufgestellt werden, können durchaus zu einer erhöhten Schallemission führen und für Ärger mit den Nachbarn sorgen. Deshalb ist die sorgfältige Auswahl des Aufstellortes wichtig. Sachgerecht aufgestellte Anlagen sind in der Regel jedoch nicht lauter als ein Kühlschrank. Moderne Wärmepumpen erzeugen zwischen 35 dB(A) und 45 dB(A) Schall. Damit Nachbarn davon nicht gestört werden, gibt es Verwaltungsvorschriften, wo die Geräte aufzubauen und zu installieren sind. Also gilt: Die sorgfältige Planung ist das A & O. Die Platzierung der Wärmepumpe an einer Stelle im Garten, die durch eine Holzverkleidung oder eine Hecke ein wenig Abschirmung schafft, reicht häufig aus, damit sich Nachbarn nicht gestört fühlen – denn: was man/frau nicht sieht, hört sie auch nicht … (Das berichten zumindest die Fachhandwerker.) www.waermepumpe.de Kompaktes Wissen von Abstandszahlung bis Zwangsräumung Ratgeber „Das Mieter-Handbuch“ Die jährliche Betriebskostenabrechnung enthält für Mieter:innen meist keine positiven Überraschungen, weil Nachzahlungen ins Haus stehen. Die Grundlagen hierfür sind häufig nur schwer nachzuvollziehen. Hat der bzw. die Vermieter:in alle Entlastungen rund um die Energiepreiskrise in der Heizkostenabrechnung korrekt berücksichtigt? Passt der Verteilerschlüssel und wurde fristgerecht abgerechnet? Der Ratgeber „Das Mieter-Handbuch“ öffnet Türen, um Abrechnungen zu entschlüsseln und auf Mieterrechte zu pochen. Mit Wissenswertem zur Mietminderung bei Wohnungsmängeln oder zu Mieterpflichten lotst das Buch durch weitere Fallstricke im Mietverhältnis. Der Ratgeber hat 240 Seiten, kostet 18 Euro und ist in den Beratungsstellen der Verbraucherzentralen und im Buchhandel erhältlich. Zudem ist er unter Tel. 0211 / 91 380-1555 bestellbar sowie unter: www.ratgeber-verbraucherzentrale.de Foto: VZNRW Veranstaltung im Paderborner Schützenhof Dritte Baumesse in OWL Mit der Baumesse Paderborn, die vom 10. bis 12. Oktober 2025 stattfindet, nimmt die BaumesseE GmbH aus Münster bereits den dritten ostwestfälischen Standort in ihr Portfolio auf. Damit bekommt Paderborn eine Nachfolgeveranstaltung für die einstige Paderbau. „Diese Region ist für unsere Baumessen sehr attraktiv, denn hier leben mehr als 300.000 überdurchschnittlich junge, kaufkräftige Menschen. Die Eigentumsquote ist hoch“, sagt Baumesse-Marketingleiter Tim Erlei. Mit persönlichen Einladungsbriefen, der umfassenden Plakatierung im Umland und intensiven Social-Media-Kampagnen erreicht die Baumesse genau die interessierten Verbraucher:innen, die Neubau-, Verschönerungs-, Renovierungs- oder Energiesparprojekte planen. Davon profitieren die Aussteller, denn die Besucher:innen kommen erfahrungsgemäß mit sehr konkreten Fragen zur Baumesse. www.baumesse.de/paderborn Schnell sind erste Kontakte zu den anwesenden Fachleuten geknüpft, Angebote vereinbart und weitere Gespräche terminiert. Der Ratgeber wird gemeinsam von der Verbraucherzentrale und dem Deutschen Mieterbund in aktualisierter vierter Auflage herausgegeben. Neuere Wärmepumpen-Modelle sind normalerweise nicht lauter als ein Kühlschrank. Foto: BWP/Viessmann kurz notiert 6 Kurz notiert

enercity und Gemeinde Wedemark stellen gemeinsamen Weg vor Kommunale Wärmeplanung enercity und die Gemeinde Wedemark entwickeln eine Kommunale Wärmeplanung (KWP), um bis 2040 eine treibhausgasneutrale Wärmeversorgung in der Gemeinde zu erreichen. Die KWP besteht aus mehreren Schritten: Zunächst wird in einer Bestandsanalyse der aktuelle Wärmebedarf in der Wedemark detailliert erfasst. Anschließend untersucht eine Potenzialanalyse, welche Möglichkeiten es für erneuerbare Energien und die Nutzung von Abwärme gibt. Auf dieser Grundlage wird ein Zielszenario entwickelt, das beschreibt, wie die Gemeinde bis 2040 ihre klimaneutrale Wärmeversorgung erreichen kann. Aktuell befindet sich das Projekt in der Phase der Bestandsanalyse. Hierbei werden Daten wie der Wärmeverbrauch und die bestehende Infrastruktur systematisch erfasst. Die Ergebnisse dieser Analyse bilden die Grundlage für weitere Planungsschritte. Neubauten ab 2025 Solarpflicht in Niedersachsen Seit Januar dieses Jahres besteht in Niedersachsen eine Solarpflicht für alle neu errichteten Wohngebäude. Gleiches gilt für grundlegende Dachsanierungen. Mit Photovoltaikmodulen zu belegen ist mindestens die Hälfte des Daches. Von der Pflicht ausgenommen sind Baufamilien lediglich, wenn die Installation der Photovoltaikanlage technisch oder wirtschaftlich nicht zuzumuten ist oder wenn sich auf dem Dach bereits eine solarthermische Anlage befindet. Die Solarpflicht, beschlossen Ende 2021 vom Landtag, hatte bereits vor zwei Jahren die Pflicht der Nachrüstbarkeit von neu errichteten Gebäuden eingeführt. Auf Gewerbeimmobilien greift die Solarpflicht bereits seit 2023 bei Dächern, deren Größe 75 Quadratmeter übersteigt. Seit dem vergangenen Jahr müssen Solarmodule auf öffentlichen Neubauten installiert werden. Landeshauptstadt Hannover 215 Millionen Euro investiert Die Landeshauptstadt Hannover hat in den beiden Jahren 2022 und 2023 rund 215 Millionen Euro in bauliche Maßnahmen ihrer Gebäude investiert. Darüber hinaus hat die Stadt für Maßnahmen zur Bauunterhaltung 22 bis 23 Millionen Euro und in den Betrieb einschließlich Anmietungen und Energie weitere 200 Millionen Euro pro Jahr investiert. Diese Bilanz ist Teil der aktuellen Broschüre „Bauen für Hannover 2024“. Die Publikation gibt einen Überblick über die größeren in den vergangenen zwei Jahren vom Gebäudemanagement betreuten Bauvorhaben sowie über die Aufgabenvielfalt, die durch den Fachbereich Gebäudemanagement geleistet wird. „Bauen für Hannover 2024“ erscheint alle zwei Jahre und steht unter www.hannover.de/gebäudemanagement im Internet als PDF-Datei zum Herunterladen zur Verfügung. www.hannover.de Foto: enercity Bürgermeister Helge Zychlinski (v.l.), Dr. Marina Reus, Klimaschutzmanagerin der Wedemark und Prof. Dr. Marc Hansmann, Vorstandsmitglied enercity. Die Dächer von Neubauten sind seit Jahresbeginn mit PV-Anlagen zu planen. Foto: Pixabay Bauen für Hannover 2024 LANDESHAUPTSTADT HANNOVER Fachbereich Gebäudemanagement Bauen für Hannover 2024 „Wie bereits in den letzten Jahren wird die Stadt Hannover weiterhin in die Zukunft der Stadtgesellschaft investieren – mit ausdrücklicher Priorität in die Bildung – für den Bau, die Sanierung und die Modernisierung von Schulen und Kitas“, betont Hannovers Stadtbaurat Thomas Vielhaber. frühjahr 2025 7

Expertentipp vom VPB Baustelle auch bei schlechtem Wetter besuchen! In der kalten Jahreszeit macht es wenig Spaß, auf der Baustelle nach dem Rechten zu sehen. Doch heute wird das ganze Jahr über gebaut, auch im Winter. Der Verband Privater Bauherren (VPB) rät deshalb auch bei Winterwetter zu regelmäßigen Baustellenbesuchen. Bauherren sollten dabei konsequent ihr Bautagebuch weiterführen und vor Ort den Stand der Dinge dokumentieren. Eine Notiz ist immer auch das Geschehen auf der Baustelle: Wer hält sich dort auf? Welche Arbeiten finden statt? Fotos von allem, was sich verändert, gehören ebenfalls ins Bautagebuch. Konsequent, systematisch und lückenlos geführt, kann es dabei helfen, den Ursachen von später auftretenden Mängeln auf die Spur zu kommen. Wie man ein Bautagebuch richtig führt und welche Informationen, Daten und Fotos diese Dokumentation enthalten sollte, erfahren Bauherren im kostenlosen Ratgeber „VPB-Bautagebuch“. www.vpb.de Neues BFH-Urteil regelt Zinssatz bei privaten Darlehen Vorsicht Schenkungssteuer! Wer anderen Personen Geld leiht, weil diese beispielsweise eine Immobilie erwerben möchten, muss aufpassen – insbesondere bei den vereinbarten Modalitäten für die Rückzahlung. Der Bundesfinanzhof (BFH) hat jetzt entschieden, dass auch bei Darlehensverträgen innerhalb der Familie ein marktüblicher Zinssatz vereinbart werden muss. Andernfalls droht das Anfallen von Schenkungssteuer, warnt die Flensburger Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Nielsen, Wiebe & Partner. „In der Niedrigzinsphase der Vergangenheit war das Thema Schenkungsteuer bei zinsgünstigen Darlehen kaum von Bedeutung. Aufgrund der gestiegenen Zinsen jedoch steht die Thematik wieder vermehrt im Fokus der Verwaltung“, sagt Steuerberaterin Marin Burmester. Laut dem BFHUrteil hat sich ein angemessener Zinssatz etwa an den von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Zinsstatistiken zu orientieren. www.bestfall.de Foto: Anika Petersen Rund 80 Prozent aller Solaranlagenbesitzer:innen sind zufrieden Photovoltaik-Ratgeber aktualisiert Acht von zehn Personen, die sich für eine Solaranlage entschieden haben, sind zufrieden mit ihrer Investition. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) im August 2024 durchgeführt hat. Rund 61 Prozent der Immobilienbesitzenden, die über eine geeignete Dachfläche, aber noch keine Solaranlage verfügen, können sich vorstellen, eine anzuschaffen. Für alle, die mit einer PV-Anlage liebäugeln, stellt das Online-Portal Solaranlage-Ratgeber.de das E-Book „Photovoltaik Ratgeber“ zur Verfügung. Das praktische Nachschlagewerk umfasst 35 Seiten, die gefüllt sind mit leicht verständlichen Texten, anschaulichen Grafiken und aussagekräftigen Tabellen. Der „Ratgeber Photovoltaik“ kann unter www.solaranlage-ratgeber.de/service/solar-ebooks kostenlos heruntergeladen werden und steht so auch offline jederzeit zur Verfügung. www.solaranlage-ratgeber.de Der Ratgeber gibt zukünftigen Solaranlagen-Betreiber:innen Antworten auf alle wichtigen Fragen rund um die Anschaffung einer eigenen PV-Anlage. Auch bestehende Darlehensverhältnisse sollten überprüft und der Zinssatz angepasst werden, sofern hierzu die vertragliche Möglichkeit besteht. Konsequent, systematisch und lückenlos geführt, kann das Bautagebuch dabei helfen, den Ursachen von später auftretenden Mängeln auf die Spur zu kommen. Foto: pixelio.de/Rainer Sturm 8 Kurz notiert

Niedersächsische Grundsteuer Einspruchsverfahren ruhen Derzeit läuft ein Klageverfahren wegen der Verfassungsmäßigkeit des Niedersächsischen Grundsteuergesetzes. Mit einer Allgemeinverfügung hat das Landesamt für Steuern Niedersachsen mitgeteilt, dass es sich um ein Musterverfahren handelt. Das Amt hat angeordnet, dass bereits anhängige und zukünftige Einspruchsverfahren gegen Bescheide über die Grundsteueräquivalenzbeträge und damit verbundene Einsprüche gegen Bescheide über den Grundsteuermessbetrag bis zur Rechtskraft einer Entscheidung des 1. Senats ruhen sollen. Möchte man davon profitieren, sollte man gegen eventuell noch ergehende Bescheide Einspruch einlegen. Denn eine automatische Vorläufigkeit der Festsetzungen durch die Finanzämter ist nicht vorgesehen. Warmwassersparen: Anlagentechnik wichtiger als Nutzerverhalten Mythos widerlegt Der Energieverbrauch für Warmwasser ist weniger vom täglichen Nutzerverhalten abhängig, sondern wird vielmehr von der Anlagentechnik beeinflusst. Das ergab eine Auswertung realer Verbrauchsdaten. Der Gasverbrauch für die Warmwasser erzeugung wurde in einer gemeinsamen Untersuchung von co2online und Scientists for Future von knapp 700 Haushalten analysiert. Besonders Warmwasser-Zirkulationssysteme verursachen hohe Energieverluste. In Ein-Personen-Haushalten mit Zirkulation kann der Verbrauch bis zu dreimal höher sein als ohne. Dies zeigt, dass das größte Sparpotenzial in der Optimierung der technischen Systeme liegt. Kleine Hilfsmittel wie der Sparduschkopf und ein angepasstes Nutzerverhalten bleiben dennoch wichtig. Das widerlegt den verbreiteten Mythos, dass Sparen vor allem eine Verhaltensfrage ist. www.co2online.de Blick hinter die Kulissen von Urban. Neues, urbanes Quartier in Hannover Hannover bekommt auf dem Gelände des ehemaligen Postscheckamtes ein neues Quartier, das höchste Gebäude wird schon von Weitem sichtbar sein. Mit Urban.Q steht bereits der Name für das neue, urbane Quartier fest. Und auch, wie der rund und 68 Meter hohe Bürokomplex „The Peak“ aussehen wird. Der Turm mit seinen 17 Geschossen wird das prägende Gesicht des gleichnamigen neuen Stadtteil-Mitte-Quartiers. Hier soll ein attraktives Nutzungskonzept angeboten werden, das verschiedene Zielgruppen anspricht und flexibel auf zukünftige Nachfragesituationen reagieren kann. „Wir werden hier zentral in der Stadt künftig Wohnnutzung, Büroflächen, ein Hotel und auch eine Kita sowie Einzelhandels-, Dienstleistungs- bzw. Gastronomieflächen vereinen. Das wird die Stadtmitte aufwerten“, sagt Stadtbaurat Thomas Vielhaber zu dem Konzept. In rund sieben Jahren soll das Gelände fertig bebaut sein. Foto: Pixabayx Kleine Hilfsmittel, wie der Sparduschkopf, und ein angepasstes Nutzerverhalten bleiben zwar wichtig, aber technische Verbesserungen bieten das größte Potenzial für langfristige Einsparungen ohne ständige bewusste Anstrengung. Thorsten Warnecke (Leiter des Fachbereichs Planen und Stadtentwicklung), Michael Herter (Geschäftsführer Meravis), Thomas Vielhaber( Stadtbaurat) und Ulrich Gremmelspacher (KSP Engel, Gewinner des Architekten-Wettbewerbs) Foto: LHH frühjahr 2025 9

Der Kommentar DAS ERWACHEN DER MACHT Grundsteuer – Episode 2 Verband Wohneigentum Ich bin ein großer Star-WarsFan. Manche behaupten, dass es weit über einen „Fan“ hinausgeht. Mag durchaus sein. Die aktuelle Debatte um die neue Grundsteuer aufgrund der neuen Grundsteuerbescheide erinnert mich deshalb an Episode 7 aus der Star-Wars-Reihe. Mit Spannung erwartet und dann von der Community nicht wirklich gemocht. In meiner täglichen Beratung dreht sich gefühlt alles um dieses Thema. Mit den neuen Grundsteuerbescheiden kommt das böse Erwachen. Nicht selten zahlen Grundstückseigentümer:innen bis zum Zehnfachen ihrer bisherigen Grundsteuer. Es besteht viel Aufklärungsbedarf, wie auch schon 2022 und 2023, als es noch um die Erklärung dazu ging. Wir, der Verband Wohneigentum Niedersachsen, haben schon damals kritisiert, dass die Betroffenen Fehler bei den Erklärungen machen werden, weil es trotz angeblicher Einfachheit einige unscharfe Abgrenzungen gibt, die viele nicht verstanden haben. Genau da liegen heute fast immer die Fehler: Falsche Flächenangaben bzgl. Wohnflächen, Nutzflächen oder Garagen. Einfache Beispiele sind Garagen mit einer Grundfläche von mehr als 50 Quadratmetern, die mit der vollen Fläche angegeben wurden, obwohl es nur die Teilfläche ab 50 Quadratmeter hätte angegeben werden müssen. Keller, die ebenfalls nicht zur Wohn- oder Nutzfläche gehören und dennoch voll erfasst wurden. Erstaunlicherweise hat das niedersächsische Finanzministerium schnell reagiert und eine unbürokratische Änderung der Grundlagenbescheide bei den Finanzämtern versprochen. Was wir aber auch in diesem Zusammenhang 2024 erlebt haben und erhebliche Auswirkungen auf die neue Grundsteuer hat: Zahlreiche Kommunen haben 2024 ihre Hebesätze bei der Grundsteuer angehoben. Dabei sollte doch die neue Grundsteuer – so die Aussagen der Politik 2022 – aufkommensneutral sein. Der Trick dabei ist, dass der Maßstab für das Steueraufkommen 2025 die Einnahmen aus dem vergangenen Jahr sind. Ein Schelm, wer sich bei den Erhöhungen 2024 etwas Böses denkt. Selbstverständlich können das die Kommunen so handhaben. Das ist kommunale Selbstverwaltung. Und ja, die Kommunen werden durch immer mehr Aufgaben durch Bund und Land ohne einen finanziellen Ausgleich belastet. Aber dennoch bleibt bei der Grundsteuerreform ein bitterer Beigeschmack durch dieses Handeln. Möge die Macht mit uns allen sein! Tibor Herczeg Geschäftsführer VWE Niedersachsen Foto: VWE Niedersachsen e.V. PODCAST Der VWE-Podcast „Die Hausflüsterer“ – einfach scannen und reinhören! Sichtbare Nachhaltigkeit Umweltdruckhaus Hannover GmbH Klusriede 23 | 30851 Langenhagen Tel. 0511 47 57 67-0 info@umweltdruckhaus.de

Juni/Juli 2023 31 Referenzfoto Foto: Traumhaus AG Vermieter*innen gesucht! Region bietet attraktives Förderpaket Anzeige Bezahlbaren Wohnraum für alle Einwohner:innen in der Region sichern – das ist das erklärte Ziel der Region Hannover. Aber es bleibt eine enorme Herausforderung angesichts der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt. Regionsweit sind viele Menschen auf der Suche nach geeignetem und bezahlbaren Wohnraum, insbesondere von Wohnungslosigkeit bedrohte Frauen und Männer haben ohne öffentliche Hilfe dabei selten Erfolg. Gleiches gilt für Alleinerziehende und Menschen mit physischen oder psychischen Beeinträchtigungen. Die Region fördert daher alle Vermieter:innen, die ihre Wohnung zur Verfügung stellen: Von diesem Förderpaket mit vielen finanziellen Vorteilen und vor allem langfristigen Sicherheiten profitieren beide Seiten – die Wohnungssuchenden ebenso wie die Vermieter:innen! Dr. Andrea Hanke, Dezernentin für Soziales, Teilhabe, Familie und Jugend der Region Hannover: „Wir laden alle Vermieter:innen herzlich dazu ein, sich mit der Region gemeinsam auf den Weg zu machen, dem Wohnungsmangel entgegen zu wirken und die Menschen dabei zu unterstützen, ein sicheres Zuhause zu finden. Wenn Sie dabei sein möchten, sprechen Sie uns gern jederzeit an. Die Region ist hier Ihre zuverlässige Ansprechpartnerin – ganz sicher!“ FÖRDERPAKET MIT FINANZIELLER ABSICHERUNG FÜR VERMIETERINNEN UND VERMIETER Bei Vermietung von Wohnraum an Haushalte mit besonderen Zugangsschwierigkeiten wie wohnungslose oder von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen:  zusätzlich bis zu 2,50 Euro/m² Wohnfläche und Monat  bis zu 10.000 Euro für Sanierungsmaßnahmen  bis zu 10.000 Euro Instandsetzungskosten bei Mieterwechsel Koordinierungsstelle Wohnraumversorgung wohnraumfoerderung@region-hannover.de Tel. 0511 – 616 2 49 05 www.hannover.de/wohnraumfoerderung © Robert Herhold-AdobeStock.com SOZIALEN WOHNRAUM SCHAFFEN IM WOHNUNGSBESTAND Viele stöhnen aktuell wegen der hohen Energiepreise. Je älter und schlechter gedämmt die Wohnung ist, desto höher liegen diese Kosten. Trotzdem und trotz der steigenden Zinsen, lässt sich der Wunsch nach erschwinglichem und nachhaltigem Wohnraum auch heute noch erfüllen: Pünktlich zum 30 jährigen Jubiläum der Traumhaus AG projektiert das Unternehmen mehrere Projekte in Niedersachsen und Bremen. Die Massivhäuser der Traumhaus AG im EffizienzhausStandard Stufe 40 vereinen energieeffizientes Wohnen zu bezahlbaren Preisen und sind nicht nur für junge Familien ideal geeignet. Dank des durchdachten Zusammenspiels der Komponenten ist der Energiebedarf des Traumhauses oft geringer als erwartet. Das Ergebnis: Die monatlichen Nebenkosten reduzieren sich nachhaltig dank der guten Dämmung, der Isolierverglasung, Rollläden sowie der ausgeklügelten dezentralen Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung. Zudem trägt die Photovoltaikanlage auf dem Dach zur Entlastung der Eigentümer:innen bei, denn der selbst erzeugte Strom unterstützt die Versorgung des Hauses. „Wir realisieren unsere Häuser in serieller Bauweise. Das heißt, sie sehen von außen gleich aus, aber die Kund:innen können die Innenausstattung nach eigenen Wünschen individualisieren“, sagt Antje Engel von der Traumhaus Familie. „Durch die serielle Bauweise ist es möglich, hochwertige Objekte zu erschwinglichen Preisen anzubieten.“ Das Ziel des Unternehmens ist die Schaffung von bezahlbaren, zukunftsfähigen Eigenheimen unter Berücksichtigung ökologischer und ökonomischer Gesichtspunkte. Daher wird das neue Generation E Haus mit innovativem Energiekonzept inklusive Photovoltaikanlage plus Infrarotheizkörpern zum Standard und die Förderfähigkeit als Effizienzhaus Stufe 40 erreicht. INFORMATIONEN Traumhaus AG Antje Engel Mobil +49 (0) 175/7424202 a.engel@traumhaus familie.de www.traumhaus-familie.de Erschwinglicher Wohnraum Zukunftswohnen Juni/Juli 2023 31 Referenzfoto Foto: Traumhaus AG Vermieter*innen gesucht! Region bietet attraktives Förderpaket Anzeige Bezahlbaren Wohnraum für alle Einwohner:innen in der Region sichern – das ist das erklärte Ziel der Region Hannover. Aber es bleibt eine enorme Herausforderung angesichts der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt. Regionsweit sind viele Menschen auf der Suche nach geeignetem und bezahlbaren Wohnraum, insbesondere von Wohnungslosigkeit bedrohte Frauen und Männer haben ohne öffentliche Hilfe dabei selten Erfolg. Gleiches gilt für Alleinerziehende und Menschen mit physischen oder psychischen Beeinträchtigungen. Die Region fördert daher alle Vermieter:innen, die ihre Wohnung zur Verfügung stellen: Von diesem Förderpaket mit vielen finanziellen Vorteilen und vor allem langfristigen Sicherheiten profitieren beide Seiten – die Wohnungssuchenden ebenso wie die Vermieter:innen! Dr. Andrea Hanke, Dezernentin für Soziales, Teilhabe, Familie und Jugend der Region Hannover: „Wir laden alle Vermieter:innen herzlich dazu ein, sich mit der Region gemeinsam auf den Weg zu machen, dem Wohnungsmangel entgegen zu wirken und die Menschen dabei zu unterstützen, ein sicheres Zuhause zu finden. Wenn Sie dabei sein möchten, sprechen Sie uns gern jederzeit an. Die Region ist hier Ihre zuverlässige Ansprechpartnerin – ganz sicher!“ FÖRDERPAKET MIT FINANZIELLER ABSICHERUNG FÜR VERMIETERINNEN UND VERMIETER Bei Vermietung von Wohnraum an Haushalte mit besonderen Zugangsschwierigkeiten wie wohnungslose oder von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen:  zusätzlich bis zu 2,50 Euro/m² Wohnfläche und Monat  bis zu 10.000 Euro für Sanierungsmaßnahmen  bis zu 10.000 Euro Instandsetzungskosten bei Mieterwechsel Koordinierungsstelle Wohnraumversorgung wohnraumfoerderung@region-hannover.de Tel. 0511 – 616 2 49 05 www.hannover.de/wohnraumfoerderung © Robert Herhold-AdobeStock.com SOZIALEN WOHNRAUM SCHAFFEN IM WOHNUNGSBESTAND iele stöhnen aktuell wegen der hohen Energiepreise. Je älter und schlechter gedämmt die Wohnung ist, desto höher liegen diese Kosten. Trotzdem und trotz der steigenden Zinsen, lässt sich der Wunsch nach erschwinglichem und nachhaltigem Wohnraum auch heute noch erfüllen: Pünktlich zum 30 jährigen Jubiläum der Traumhaus AG projektiert das Unternehmen mehrere Projekte in Niedersachsen und Bremen. Die Massivhäuser der Traumhaus AG im EffizienzhausStandard Stufe 40 vereinen energieeffizientes Wohnen zu bezahlbaren Preisen und sind nicht nur für junge Familien ideal geeignet. Dank des durchdachten Zusammenspiels der Komponenten ist der Energiebedarf des Traumhauses oft geringer als erwartet. Das Ergebnis: Die monatlichen Nebenkosten reduzieren sich nachhaltig dank der guten Dämmung, der Isolierverglasung, Rollläden sowie der ausgeklügelten dezentralen Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung. Zudem trägt die Photovoltaikanlage auf dem Dach zur Entlastung der Eigentümer:innen bei, denn der selbst erzeugte Strom unterstützt die Versorgung des Hauses. „Wir realisieren unsere Häuser in serieller Bauweise. Das heißt, sie sehen von außen gleich aus, aber die Kund:innen können die Innenausstattung nach eigenen Wünschen individualisieren“, sagt Antje Engel von der Traumhaus Familie. „Durch die serielle Bauweise ist es möglich, hochwertige Objekte zu erschwinglichen Preisen anzubieten.“ Das Ziel des Unternehmens ist die Schaffung von bezahlbaren, zukunftsfähigen Eigenheimen unter Berücksichtigung ökologischer und ökonomischer Gesichtspunkte. Daher wird das neue Generation E Haus mit innovativem Energiekonzept inklusive Photovoltaikanlage plus Infrarotheizkörpern zum Standard und die Förderfähigkeit als Effizienzhaus Stufe 40 erreicht. INFORMATIONEN Traumhaus AG Antje Engel Mobil +49 (0) 175/7424202 a.engel@traumhaus familie.de www.traumhaus-familie.de Erschwinglicher Wohnraum Zukunftswohnen FÖRDERPAKET MIT FINANZIELLER ABSICHERUNG FÜR VERMIETERINNEN UND VERMIETER Bei Vermietung von Wohnraum an Haushalte mit besonderen Zugangsschwierigkeiten wie wohnungslose oder von Wohnungs- losigkeit bedrohte Menschen:  zusätzlich bis zu 2,50 Euro/m² Wohnfläche und Monat  Zuschuss für Sanierungsmaßnahmen vor der ersten Vermietung: m² Wohnfläche x Laufzeit in Jahren x 7,50 Euro  bis zu 10.000 Euro Instandsetzungskosten bei Mieterwechsel Koordinierungsstelle Wohnraumversorgung wohnraumfoerderung@region-hannover.de Tel. 0511 – 616 2 49 05 www.hannover.de/wohnraumfoerderung © Robert Herhold-AdobeStock.com SOZIALEN WOHNRAUM SCHAFFEN IM WOHNUNGSBESTAND Die Bauverwaltung der Landeshauptstadt Hannover hat die systematischen Kontrollen von Schottergärten im hannoverschen Stadtgebiet eingestellt. Der Grund liegt in einem bisher wenig beachteten Haushaltsbegleitantrag, der vom Rat im vergangenen Jahr beschlossen wurde. Demnach soll nur noch eine verstärkte Information an Grundstückseigentümer:innen erfolgen, anstatt diese zu kontrollieren und die Beseitigung vorhandener Schottergärten im Zweifel per Ordnungsverfügung durchzusetzen. Die Verwaltung hatte in der Vergangenheit zur Durchsetzung des landesgesetzlichen Gebotes, dass nicht überbaute Flächen von Baugrundstücken Grünflächen sein müssen und somit keine Schottergärten sein dürfen (§ 9 Abs. 2 NBauO), ein Konzept zur systematischen Kontrolle auf verbotene Schottergärten der Baugrundstücke in der Landeshauptstadt erstellt. Mit den Kontrollen wurde auch bereits begonnen. Im zuerst kontrollierten Stadtteil Wülferode wurden auf circa 20 Prozent der kontrollierten Grundstücke unerlaubte Versiegelungen festgestellt. Später wurden die Kontrollen zwischenzeitlich ausgesetzt, da die ersten Erfahrungen ergeben hatten, dass ein erhöhter Personalbedarf für die Bearbeitung erforderlich ist. Durch den jetzigen Ratsbeschluss wird eine Wiederaufnahme der Kontrollen nicht mehr erfolgen, da die Bauverwaltung an den Beschluss des Rates gebunden ist. In der Sache bleibt die Stadtverwaltung bei ihrer Auffassung, dass vor dem Hintergrund der Herausforderungen des Klimawandels ein Entgegenwirken gegen die unnötige Versiegelung von Flächen dringend geboten wäre. Dies gilt insbesondere deshalb, weil Schottergärten zu einer unnötigen Erhitzung der Stadt führen, die Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens mindern und sie zudem der Biodiversität entgegenstehen. Kontrollen werden eingestellt Ratsbeschluss bei Schottergärten Foto: Pixabay

HENRY BORN, Jahrgang 1965, studierte Architektur und absolvierte ein Referendariat mit der Fachrichtung Hochbau. Seit rund einem Jahr leitet er die Bauaufsicht der Region Hannover. Sie ist zuständig für die kleineren Kommunen der Region wie Burgwedel, Gehrden, Hemmingen, Isernhagen, Pattensen, Sehnde, Uetze sowie Wennigsen. BWI: Herr Born, Sie leiten die Bauaufsicht der Region Hannover. Was macht Ihre Behörde genau? Henry Born: Wir sorgen dafür, dass auf den Grundstücken baurechtskonforme Zustände herrschen. Man nennt uns gern auch mal „Bauamt“, was nicht richtig ist, oder früher auch „die Baupolizei“. Wir genehmigen Bauanträge, erteilen (Um-)Nutzungsgenehmigungen, kümmern wir uns um das Eintragen von Baulasten und die Einhaltung des Denkmalschutzes. Als Behörde sind wir zuständig für die kleineren Kommunen der Region. Hannover als Landeshauptstadt und die größeren Kommunen haben eigene Bauaufsichtsbehörden. Wieso verwalten Sie von hier aus die Bauaufsicht über Städte und Gemeinden in der Region, nicht aber in Hannover selbst? Nicht alle Städte und Gemeinden haben ein eigenes Bauamt oder sind verpflichtet, eines zu unterhalten. Bei der Gründung der Region Hannover im November 2001 wurde festgelegt, dass Städte und Gemeinden bis 20.000 Einwohner:innen keine eigene Bauaufsicht haben müssen; solche ab 20.000 dürfen eine unterhalten, und Städte und Gemeinden ab 30.000 Einwohner:innen müssen sogar eine eigene betreiben. Wer genau wendet sich an Ihre Behörde? Bauträger, Architekten und Bauingenieure – also alle, die „bauvorlagenberechtigt“ sind. Denn Bauanträge dürfen nur noch durch Vorlageberechtigte eingereicht werden. Und das seit Jahresbeginn auch nur noch digital. Unsere Behörde hat knapp 60 Mitarbeitende, die sich um die Anträge kümmern. Daneben bearbeiten wir die Bauvoranfragen, verfolgen baurechtswidrige Zustände, betreuen Sonderbauten und sind zuständig für Statikangelegenheiten. Braucht man für jedes Bauvorhaben einen Bauantrag? Bestimmte Maßnahmen – etwa das Aufstellen von Carports oder Gartenhäusern, der Ausbau des Daches oder von Gauben usw. – sind inzwischen verfahrensfrei, das heißt, dass kein Bauantrag gestellt werden muss. Bei größeren Gebäuden ist immer ein Bauantrag nötig. Und bei großen Sonderbauten, also beispielsweise bei Schulen, Krankenhäusern und anderen öffentlichen Gebäuden, ist das Bauaufsichtsamt auch vor Ort und begleitet die Baustellen und Gebäude bis zur Schlussabnahme. Was passiert, wenn ohne genehmigten Bauantrag gebaut wird oder sich die Antragstellenden nicht an die Anträge halten? Da gibt es jede Menge „Ehrenamtliche“, die darauf aufpassen, dass baurechtskonform gebaut wird. Konkret: Wir bekommen wöchentlich Anrufe von Nachbarn oder Passantinnen, die uns solche Verstöße melden. Diese werden dann geahndet; im schlimmsten Fall können wir einen Baustopp verfügen. Haben Sie durch die aktuelle Baukrise Rückgänge der Anträge zu verbuchen? Ich würde sagen, wir haben einen leichten Rückgang, aber längst keinen Einbruch aufzuweisen. Es gab einen echten Peak während Corona, als viele Leute aus der Stadt heraus und aufs Land umziehen wollten, aber inzwischen hat sich der Wert wieder auf rund 900 Bauanträge pro Jahr in unserem Bereich eingependelt. »Mehr Fokus auf Baukultur wäre wünschenswert« BWI zu Besuch bei der Bauaufsicht der Region Hannover 12 Wohnen

Für welche Art von Gebäuden kommen die meisten Anträge herein? Bei Wohngebäuden sind vor allem Ein- und Zweifamilienhäuser stark vertreten; die Hälfte davon werden von Bauträgern und Bauunternehmen gebaut, die andere Hälfte von Privatleuten mit Architekten. Im sogenannten Speckgürtel der Landeshauptstadt werden noch Baugrundstücke für Ein- und Zweifamilienhäuser ausgeschrieben, anders als in Hannover, wo der Geschosswohnungsbau längst die Regel ist. Seit fünf, sechs Jahren nimmt aber auch dieser im Umland an Fahrt auf. Im Laufe der Jahre und Jahrzehnte in dieser Behörde sind sicherlich auch kuriose Dinge passiert. Was ist Ihnen in besonderer Erinnerung geblieben? Wir sind ja eine Ordnungsbehörde und zuständig für den baurechtskonformen Zustand der Grundstücke. Das betrifft auch Grundstücke, auf denen keine Gebäude stehen und die nicht bebaut werden sollen – beispielsweise Äcker oder Waldgrundstücke. Vor einigen Jahren haben einige Zeitgenossen mit Begeisterung für apokalyptische Landschaften mitten im Wald eine Endzeitkulisse erschaffen und dort an den Wochenenden kräftig gefeiert, nachts Fackeln aufgestellt und Feuerschlucker engagiert. So etwas hatte ich bis dato noch nicht erlebt. Ist das nicht eher ein Fall für das Ordnungsamt oder die Polizei? Könnte man denken, aber nein: Auch das fällt in unseren Zuständigkeitsbereich. Nicht so sehr die nächtliche Ruhestörung, sondern die nicht baurechtskonforme Nutzung dieses Waldstücks. Zum Glück waren die Open-Air-Partygänger:innen recht friedlich und zogen freiwillig von dannen. Was gefällt Ihnen an Ihrem Job? Vor allem der Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern, die mit ihren Anliegen an uns herantreten. Mir macht es Spaß, das öffentliche Baurecht in den Gesprächen zu erklären und aufzuzeigen, was geht und wo es seine Grenzen hat. Und mir gefällt auch die Ausbildung des Nachwuchses, ich bin in einem Prüfungsgremium tätig. Worauf sollte beim Bauen mehr Wert gelegt werden? Auf mehr Baukultur – ihr Niedergang ist ja vielbeschrien und allerorts zu sehen. Wünschenswert wären mehr Ensembles, die für ein stimmiges Quartier sorgen. Alte und gewachsene Siedlungen sollten besser geschützt sein, sodass nicht einzelne Häuser plötzlich niedergerissen und durch moderne Flachbauten ersetzt werden. Oder dass jedes Siedlungshaus in einer anderen, mitunter recht gewagten Farbe erstrahlt. Hier ist noch viel Luft nach oben, und unsere Nachbarländer wie Dänemark oder die Niederlande bekommen das vielfach besser hin. rk frühjahr 2025 13

Dr. Annika Mannah wird neue Geschäftsführerin der Klimaschutzagentur Region Hannover GmbH. Die politischen Gremien von Landeshauptstadt und Region Hannover sowie die Gesellschafterversammlung der Klimaschutzagentur hatten dem Vorschlag der Findungskommission bereits zugestimmt. Anfang März fand dann die Vertragsunterzeichnung statt. Mannah löst zum 1. Mai 2025 Jens Palandt ab, der die Geschäfte der Agentur zuletzt interimistisch geführt hat. Dr. Annika Mannah hat an der Universität Köln studiert und an der Universität Mainz promoviert. Seit 2014 ist sie für die Deutsche Klima-Stiftung tätig, wo sie zahlreiche Projekte im Bereich Klimaschutz und Nachhaltigkeit verantwortete. „Ich freue mich sehr auf Dr. Annika Mannah übernimmt Geschäftsführung Klimaschutzagentur Region Hannover die neue Herausforderung und darauf, gemeinsam mit dem starken Netzwerk der Klimaschutzagentur die Themen Klimaschutz und Energiewende in der Region Hannover weiter voranzutreiben“, erklärt die 47-Jährige. „Mit Dr. Annika Mannah gewinnen wir eine engagierte Expertin als Geschäftsführerin, die die Klimaschutzagentur strategisch weiterentwickeln wird. Ihr fachlicher Hintergrund und ihre langjährige Erfahrung in der Klimaschutzarbeit machen sie zur idealen Besetzung für diese verantwortungsvolle Position“, betont Jens Palandt, Umweltdezernent der Region Hannover. Astrid Hoffmann-Kallen, Jens Palandt, Dr. Annika Mannah und Boris Gebureck freuen sich auf die Zusammenarbeit. Foto: Tim Schaarschmidt  Resser Str. 17 30855 Langenhagen  Telefon 0511 475 49 24 www.project-werbung.de Leuchtwerbung. Schilder. Fahnenmasten. 14 Wohnen

THOMAS MATHES ist 1994 in das Unternehmen seiner Eltern eingestiegen. Heute führt er das Aachener Möbelhaus Mathes sowie das international tätige Unternehmen Connox für Design-Möbel mit Sitz in Hannover an. BWI: Welche Wohntrends zeichnen sich für 2025 ab? 2025 richtet sich der Fokus noch stärker auf Nachhaltigkeit, Multifunktionalität und Produktinnovation. Wir sehen einen klaren Trend zu nachhaltigen Materialien wie Recyclingprodukten, Bambus und Kork. Biophiles Design bleibt ein wichtiges Stichwort, denn Naturmaterialien und Pflanzen fördern das Wohlbefinden. Möbel werden darüber hinaus immer mehr auch multifunktional gedacht. Besonders in kleineren Wohnungen und im urbanen Lebensumfeld gewinnen Modularität und Flexibilität an Bedeutung. Zusammenfassend kann man eine klarere Orientierung an den Bedürfnissen der Menschen beobachten – kombiniert mit einem starken Bewusstsein für Design, Umwelt und Qualität. Welche Trends bleiben bestehen? Second-Hand und Vintage sind weiterhin gefragt, besonders bei jungen, designaffinen Kund:innen, die Klassiker mit Geschichte schätzen. Naturmaterialien wie Holz und Stein bleiben beliebt, gepaart mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit und bewussten Konsum. Welche Farben kommen, welche gehen? Warme Erdtöne wie Terrakotta, Rostrot und der sattere Braunton Mocha Mousse – die Farbwahl des Pantone Color Institute für 2025 – werden dominieren. Ergänzt werden diese durch beruhigende Blautöne sowie zarte Pastellfarben wie Lavendel und Salbeigrün. Kühle Grautöne und grelle Farben verlieren an Bedeutung und werden zunehmend durch wärmere, natürlichere Töne ersetzt. Worauf sollten Verbraucher:innen 2025 bei der Gestaltung ihrer Wohnräume achten? Der persönliche Stil sollte immer im Raum sichtbar bleiben. Es empfiehlt sich deshalb, Möbel und Dekorationen auszuwählen, die funktional, nachhaltig und individuell sind – die vor allem aber Freude bereiten. Statt nur aktuellen Trends zu folgen, lassen sich zeitlose Klassiker mit innovativen, modularen Möbelstücken kombinieren, um einen ganz eigenen Stil zu kreieren. Daher mein Rat: Erschaffen Sie Ihre eigenen Wohlfühlorte! INFORMATION www.connox.de www.design-bestseller.de Bewusster Wohnen im Heute und Morgen BWI fragt auch bei Thomas Mathes, CEO bei Connox, nach, was kommt und bleibt Thomas Mathes und sein Unternehmen Connox liegen in Fragen des Zeitgeistes richtig Fotos : Connox frühjahr 2025 15

HOLLY BECKER ist Amerikanerin, Innenarchitektin, ehemalige Kreativdirektorin vom HOLLY Magazin bei Gruner&Jahr und Herausgeberin von „decor8“. Sie ist eine der führenden internationalen Interior-Design-Bloggerinnen und hat vier Bestseller-Bücher geschrieben, die in 20 Sprachen übersetzt wurden. Sie lebt mit ihrem Mann und dem gemeinsamen Sohn in Hannover. BWI: Welche Wohntrends zeichnen sich für 2025 ab? Ich beobachte einen verstärkten Fokus auf mehr Gemütlichkeit in den eigenen vier Wänden. Die Gestaltung der Räume soll alle Sinne ansprechen, der biophile und sensuelle Ansatz steht im Vordergrund. Menschen sehnen sich nach Lebensräumen, die ihre Bedürfnisse und Gefühlswelten positiv anregen. Sie möchten sich in ihrer selbstgeschaffenen „Wohlfühlblase“ rundum geborgen fühlen. Gleichzeitig nehme ich im Interior Design zwei gegenläufige Trends wahr: Die eine Gruppe, die Nostalgiker, liebt Farben, Muster, Texturen, seltene Fundstücke und einen sehr individuellen, minimalistischen Stil. Die andere Gruppe setzt auf Reduktion – klare Linien, viele Brauntöne, Creme, warme Holztöne, getreu dem Motto: „Weniger ist mehr“. Skandinavisches Design bleibt insbesondere im Norden Deutschlands sehr beliebt. Das Thema Nachhaltigkeit spielt auch bei den diesjährigen Wohntrends 2025 eine zentrale Rolle. Immer mehr Marken arbeiten mit recycelten Materialien. Auch das Stöbern in Vintage-Läden oder auf Flohmärkten erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Hier lassen sich einzigartige Schätze mit Geschichte finden. Welche Trends bleiben? Aus meiner Sicht haben sich die Einrichtungstrends seit der Corona-Zeit nicht wesentlich verändert. Aber das Bewusstsein und Konsumverhalten der Menschen hat sich enorm gewandelt. Das wird wohl auch der Grund sein, warum sich die Trends heute nicht so schnell ändern. Vor Corona wurde häufiger geshoppt, es wurde mehr Geld für dekorative Objekte und kleine Accessoires ausgegeben – genau die Dinge, die man in Läden wie Depot findet. Nach Corona sind die Menschen deutlich weniger bereit, impulsiv Geld für solche Spontankäufe auszugeben. Der Trend bewegt sich stattdessen in zwei Richtungen: Es wird entweder gar nicht oder mit größeren Anschaffungen ins eigene Zuhause investiert. Das können eine neue Küche, ein neues Bad, ein neuer Esstisch oder bequeme Stühle sein. Perfekter Match von Nachhaltigkeit und Werteverständnis BWI fragt Innenarchitektin und Autorin Holly Becker, welche Wohntrends sich hinter deutschen Fassaden abzeichnen Foto: Marina Schell Alle Fotos: Holly Becker 16 Wohnen

Ich glaube, das liegt daran, weil wir während der Pandemie viel Zeit zu Hause verbracht und unsere Wohnräume ganz neu wahrgenommen haben. Plötzlich ist uns aufgefallen, was wir alles optimieren können. Dass die Küche modernisiert werden könnte, die Badewanne ersetzt werden müsste oder das Sofa ja gar nicht so bequem ist. Von dem Moment an, in dem sich diese Mängel im Kopf verankerten, ließen sie sich nicht mehr ‚übersehen‘. Genau deshalb wird heute weniger Geld für kleine Dekorationsartikel wie Vasen oder Kissen und mehr für nachhaltige Veränderungen ausgegeben. Welche Farben kommen, welche gehen? Was die Farben betrifft, so sehe ich ein breites Spektrum an Blautönen, vor allem Türkis. Aber auch Gelb-, Orange-, Rot- und Lila-Töne sind sehr en vogue. Im Moment gibt es eigentlich keine „falschen“ Farben. Außer: weiß. Wenn ich ehrlich bin, wirken weiße Wände inzwischen überholt. Weiße Hochglanzmöbel von IKEA zum Beispiel oder ganz weiße Küchen und Bäder sind einfach nicht mehr gefragt. Stattdessen entwickelt sich der Trend dahin, dass Liebhaber:innen neutraler Räume aktuell beige Wände bevorzugen und die Wände derjenigen, die sich nach einer farbenfrohen Umgebung sehnen, jetzt bunt werden. Außerdem sind Holzfronten in der Küche viel beliebter als weiße Schränke. Die Ära, dass diese als besonders frisch oder trendy galten, ist vorbei. Worauf sollten Verbraucher:innen in diesem Jahr bei der Gestaltung ihrer Wohnräume achten? Wer sein Zuhause modern gestalten möchte, sollte sich bewusst von Merkmalen verabschieden, die typisch für ältere deutsche Immobilien sind und die Räume schnell altmodisch wirken lassen. Ein gutes Beispiel sind Küchen, deren Wände komplett gefliest sind. Das ist definitiv nicht mehr zeitgemäß. Wenn Sie die Wände fliesen müssen, empfehle ich Ihnen, nur den Bereich über der Arbeitsplatte zu fliesen und den Rest mit einer abwischbaren, matten Wandfarbe zu streichen. Moderne Wände sind entweder matt gestrichen oder mit einer Mischung aus Farbe und Stucco, die mit der Hand aufgetragen wird, veredelt. Damit erzielen Sie eine warme, strukturierte Optik. Wichtig ist hierbei, auf natürliche, lösemittelfreie Farben zu setzen. Rettet die Badewannen Ein weiteres Thema, das mir am Herzen liegt: Bitte behalten Sie Ihre Badewannen! Es gibt derzeit einen starken Trend, Wannen durch bodengleiche Duschen zu ersetzen. Eine Badewanne aber ist purer Luxus und enorm wichtig für Entspannung, Selbstfürsorge und Gesundheit. Und nicht zu vergessen: Kinder lieben es, im Wasser zu planschen. Wer seine Badewanne aus dem Haus entfernt, könnte es später bereuen. Besonders in den kalten Monaten gibt aus meiner Sicht kaum etwas Schöneres als ein entspannendes Bad. INFORMATION www.decor8blog.com Wände und Stoffe in warmen Farben sorgen für gemütliche Wohlfühlorte. frühjahr 2025 17

SUSANNE WIENAND ist eine von Deutschlands bekanntesten InteriorDesign-Bloggerinnen. Ihr Studium der Kunstgeschichte und ihr Faible für minimalistisches, skandinavisches Design haben sie zu IKEA und zu einer Ausbildung zur Interior Designerin gebracht. Heute betreibt die Hamburgerin neben ihrem Blog auch erfolgreich ein eigenes Einrichtungsbüro. BWI: Welche Wohntrends zeichnen sich für 2025 ab? Farbenfrohe Möbel und Accessoires bleiben auch 2025 im Trend. Sie bringen Persönlichkeit und Lebensfreude in den Wohnraum. Dafür steht stellvertretend auch das skandinavische Design, das man jetzt überall sieht und das traditionell von neutralen Tönen dominiert wird. Auch da setzt man verstärkt auf mutige Farbakzente. Kräftige Farben können gezielt eingesetzt werden, um Atmosphäre zu schaffen. Besonders spannend ist das Zusammenspiel von neutralen Tönen. Kontraste sorgen dafür, dass ein minimalistischer Einrichtungsstil aufgebrochen und lebendig wird. Bei unseren Raumgestaltungen kombinieren wir bunte Akzente oft mit natürlichen Materialien wie Holz und Leinen. So wirken die Räume nicht überladen. Ganz im Gegenteil: Moderne, energievolle Akzente verleihen dem Raum Tiefe und Persönlichkeit. Wichtig bei starken Akzentfarben: Sie sollten einem durchdachten Konzept folgen und in erklärter Harmonie zueinander stehen, sonst werden sie immer wie ein Fremdkörper wahrgenommen. Animal Prints, Latte Macchiato, verspiegelte Oberflächen Wer es extravagant liebt, der kann dieses Jahr auf den Animal Print zurückgreifen. In der Mode konnten wir das Aufleben des Leoprints in den letzten eineinhalb Jahren wiedersehen – inzwischen hat es auch das Interior Design erreicht. Leoparden und Zebramuster sind hier die bevorzugten Prints. Sie lassen sich bestens mit einem modernen Stil kombinieren und verleihen ihm dort, wo er schnell mal zu steril oder langweilig wirkt, mehr Lebendigkeit. Dafür sorgen ihre Farben, aber vor allen Dingen die organischen Muster. Das Pantone Color Institute hat als Farbe des Jahres 2025 „Mocha Mousse“ ausgewählt. Tatsächlich ist das dunkle, warme Braun überall im Interior-Bereich zu sehen und passt perfekt zu jedem Stil. Dass die Entscheidung von Pantone auf diese neutrale Farbe fiel, freute besonders die Skandinavier:innen. Mocha Mousse ist ein traditioneller Farbton, den man vielseitig kombinieren kann und der die hyggelige Atmosphäre fördert. Klarheit, Ausdruck und Mut zur Extravaganz BWI im Gespräch mit Bloggerin Susanne Wienand über mehr Konstanz beim Einrichten Wir holen uns die Wildnis nach Hause! Foto und Moodboards: Susanne Wienand 18 Wohnen

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