BWI Ausgabe 01/2025

Der Kommentar DAS ERWACHEN DER MACHT Grundsteuer – Episode 2 Verband Wohneigentum Ich bin ein großer Star-WarsFan. Manche behaupten, dass es weit über einen „Fan“ hinausgeht. Mag durchaus sein. Die aktuelle Debatte um die neue Grundsteuer aufgrund der neuen Grundsteuerbescheide erinnert mich deshalb an Episode 7 aus der Star-Wars-Reihe. Mit Spannung erwartet und dann von der Community nicht wirklich gemocht. In meiner täglichen Beratung dreht sich gefühlt alles um dieses Thema. Mit den neuen Grundsteuerbescheiden kommt das böse Erwachen. Nicht selten zahlen Grundstückseigentümer:innen bis zum Zehnfachen ihrer bisherigen Grundsteuer. Es besteht viel Aufklärungsbedarf, wie auch schon 2022 und 2023, als es noch um die Erklärung dazu ging. Wir, der Verband Wohneigentum Niedersachsen, haben schon damals kritisiert, dass die Betroffenen Fehler bei den Erklärungen machen werden, weil es trotz angeblicher Einfachheit einige unscharfe Abgrenzungen gibt, die viele nicht verstanden haben. Genau da liegen heute fast immer die Fehler: Falsche Flächenangaben bzgl. Wohnflächen, Nutzflächen oder Garagen. Einfache Beispiele sind Garagen mit einer Grundfläche von mehr als 50 Quadratmetern, die mit der vollen Fläche angegeben wurden, obwohl es nur die Teilfläche ab 50 Quadratmeter hätte angegeben werden müssen. Keller, die ebenfalls nicht zur Wohn- oder Nutzfläche gehören und dennoch voll erfasst wurden. Erstaunlicherweise hat das niedersächsische Finanzministerium schnell reagiert und eine unbürokratische Änderung der Grundlagenbescheide bei den Finanzämtern versprochen. Was wir aber auch in diesem Zusammenhang 2024 erlebt haben und erhebliche Auswirkungen auf die neue Grundsteuer hat: Zahlreiche Kommunen haben 2024 ihre Hebesätze bei der Grundsteuer angehoben. Dabei sollte doch die neue Grundsteuer – so die Aussagen der Politik 2022 – aufkommensneutral sein. Der Trick dabei ist, dass der Maßstab für das Steueraufkommen 2025 die Einnahmen aus dem vergangenen Jahr sind. Ein Schelm, wer sich bei den Erhöhungen 2024 etwas Böses denkt. Selbstverständlich können das die Kommunen so handhaben. Das ist kommunale Selbstverwaltung. Und ja, die Kommunen werden durch immer mehr Aufgaben durch Bund und Land ohne einen finanziellen Ausgleich belastet. Aber dennoch bleibt bei der Grundsteuerreform ein bitterer Beigeschmack durch dieses Handeln. Möge die Macht mit uns allen sein! Tibor Herczeg Geschäftsführer VWE Niedersachsen Foto: VWE Niedersachsen e.V. PODCAST Der VWE-Podcast „Die Hausflüsterer“ – einfach scannen und reinhören! Sichtbare Nachhaltigkeit Umweltdruckhaus Hannover GmbH Klusriede 23 | 30851 Langenhagen Tel. 0511 47 57 67-0 info@umweltdruckhaus.de

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