BWI Ausgabe 01/2025

ben. Denn Wärmepumpen arbeiten viel effizienter als Gas- oder Ölheizungen – selbst in unsanierten Gebäuden. Tatsächlich sind Wärmepumpen in den meisten Fällen die günstigste Art zu heizen. Nur scheint sich das noch nicht herumgesprochen zu haben. 3. Wärmepumpen sind Stromfresser Wie viel Strom eine Wärmepumpe braucht, hängt von drei Faktoren ab: der Art der Wärmepumpe, dem Wärmebedarf des Gebäudes und der Jahresarbeitszahl (JAZ). Die JAZ gibt an, wie viel kWh Wärme die Wärmepumpe aus 1 kWh Strom generiert. Im Mittel liegt sie bei 4 – also vier Kilowattstunden Wärme aus einer Kilowattstunde Strom. Bei Grundwasser- und Erdwärmepumpe ist sie in der Regel etwas höher, bei der Luftwärmepumpe etwas niedriger. Aber was bedeutet das jetzt in der Praxis? Schauen wir uns mal ein Beispiel an: Angenommen, ein unsaniertes Haus hat einen jährlichen Wärmebedarf von 16.000 kWh. Wie hoch sind dann die Betriebskosten für eine Gasheizung bzw. Wärmepumpe? 4. Wärmepumpen funktionieren nicht bei großer Kälte Ein Mythos, der sich hartnäckig hält: Wärmepumpen funktionieren nicht bei eisigen Temperaturen – oder verbrauchen schlicht zu viel Energie. Stimmt das? Nehmen wir die Sache mal auseinander: Ja, Wärmepumpen laufen umso effizienter, je niedriger der Temperaturunterschied zwischen Umgebungswärme und der gewünschten Raumtemperatur ist. Bei Grundwasser- und Erdwärmepumpen ist das meist wenig problematisch, da die Temperaturen in Erdreich und Grundwasser relativ konstant sind. Etwas anders sieht es bei Luft-Wärmepumpen aus. Die können in frostigen Wintern schon mal an ihre Grenzen kommen. Das heißt aber nicht, dass sie mit Kälte nicht klarkommen. In solchen Fällen schaltet sich nämlich ein Heizstab hinzu, der das Gerät vorm Erfrieren schützt und die Wärme fürs Haus bereitstellt. Muss der Heizstab einspringen, steigt natürlich auch der Stromverbrauch. Aber warum sind dann Wärmepumpen so verbreitet in den skandinavischen Ländern? 44 Prozent der Haushalte in Schweden heizen mit einer Wärmepumpe, in Finnland sind es mehr als die Hälfte und in Norwegen sogar mehr als 60 Prozent – der Großteil davon Altbauten (Quelle: Der Standard). Eine britische Studie aus dem Jahr 2023 hat belegt, dass Luft-Wärmepumpen auch bei Extremtemperaturen von bis zu minus 30 Grad Celsius immer noch effizienter sind als Öl- und Gasheizungen. Und so richtig kalte Winter gibt es hierzulande ja auch nicht mehr. 5. Wärmepumpen sind zu laut Wärmepumpen funktionieren vereinfacht gesagt wie ein umgekehrter Fotos: Pixabay Die Betriebskosten von Wärmepumpen werden häufig überschätzt. Dabei arbeiten Wärmepumpen viel effizienter als herkömmliche Heizsysteme und sind damit fast immer die günstigste Art des Heizens! frühjahr 2025 43

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