Wer in der Großstadt einen Kleingarten ergattert, hat großes Glück. Gehört ein Gartenteich dazu, ist das Glück noch größer. Marianne Flasche zählt zu diesen wenigen Menschen. Ohne ihren Garten und ihren Gartenteich wäre sie wohl längst wieder nach Süd-Oldenburg, ihre Heimat, zurückgekehrt. Gegenüber BWI erzählt die Diplom-Biologin von ihrem Leben am Rande der Stadt inmitten zauberhafter Natur. Frau Flasche, Sie haben den Teich in Ihrem Garten von den Vorbesitzern übernommen. Wann wurde er angelegt, wie groß ist er und welche Bedeutung hat der Teich für Sie? Den Garten mit dem schon angelegten Teich haben wir vor 14 Jahren übernommen. Der Teich hat eine Größe von ca. 6 x 3,5 m. Seine Wasserfläche hat eine Ausdehnung von ca. 4 x 2,5 m und seine Tiefe beträgt ca. 80 cm an der tiefsten Stelle. Der Teich in unserem Garten bedeutet mir sehr viel. Er bietet einen wichtigen Lebensraum und ist Rückzugsort für viele Tiere wie Amphibien und Insekten. Der Teich ist naturnah gestaltet und wichtig für das harmonische Gesamtbild des Gartens. Welche Tiere leben im Wasser? Welche Insekten zieht der Teich an? Haben Sie dadurch ggf. ein erhöhtes Mückenaufkommen? Im und am Teich leben Wasserfrösche, Teichmolche, viele Libellen- und andere Insektenarten wie Wasserläufer und Rückenschwimmer. Ein stark erhöhtes Mückenaufkommen, das durch den Teich bedingt wäre, konnten wir bislang nicht beobachten. Dafür sorgen die Teichmolche, Wasserfrösche und Libellenlarven, die Mücken auf ihrer Speisekarte haben. Auf jeden Fall wurden wir auf unserer Terrasse, die direkt an den Teich angrenzt, durch Mücken noch nicht wesentlich gestört. Zieht der Teich auch Vögel oder andere Tiere an, die es auf die Fische abgesehen haben? Wenn ja, unternehmen Sie etwas dagegen? Ja, der Teich zieht auch zahlreiche unterschiedliche Vögel und Bienen an, die aus dem Teich trinken. Zeitweise bildet sich zwischen den blühenden Staudenbeeten und dem Teich eine regelrechte kleine Flugschneise an Bienen – das ist sehr bezaubernd. Fische gibt es bei mir zum Glück nicht im Teich. Sonst hätte ich wahrscheinlich auch keine Teichmolche, die ich sehr liebe, da Fische den Laich fressen. Da bin ich sehr froh. Welche Pflanzen empfehlen Sie für den Uferbereich, welche für das Wasser? Ich rate auf jeden Fall zu heimischen Pflanzenarten. Im Bereich bis 20 cm Wassertiefe kommen beispielsweise Arten wie Sumpfdotterblume, Sumpf-Schwertlilie, Blutweiderich oder Sumpf-Vergissmeinnicht in Frage. Für tiefere Wasserzonen empfehle ich Froschlöffel, Pfeilkraut, Schwanenblume, Igelkolben und natürlich die Seerose. Vom Glück der Menschen … und der Molchis Gartenteiche sind Lebensquelle und Kraftorte und verleihen der Natur etwas Magisches Fotos: Marianne Flasche 44 Outdoor & Garten
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