ckungsvorsorge der AKW-Betreiber auf 2,5 Milliarden Euro erhöht hat. Würde das volle Risiko abgedeckt, würde sich der Preis von Atomstrom auf mindestens 50 Cent pro Kilowattstunde verteuern, erklärt eine Eurosolar-Studie. So billig ist also Atomstrom! Außerdem sind Betreiber von Atomkraftwerken durch die Befreiung vom Emissionshandelssystem stark begünstigt. Die Produktionskette zur Herstellung des atomaren Brennstoffes verursacht umfangreiche Emissionen von Treibhausgasen ( ca. 34 g CO2 /kWh ) – wenn auch nicht im AKW selbst. Trotzdem gibt es für die Atomindustrie im Gegensatz zur fossilen Energiewirtschaft keine Beschränkung ihrer Ausstoßmengen, d.h. Betreiber oder Bauherren von neuen AKW werden gegenüber fossilen Kraftwerken begünstigt und müssen weder Kosten für ihre Emissionen tragen noch diese reduzieren. Maximaler Profit für die Konzerne Dabei dürften die Energieriesen gar keine Geldsorgen haben. Laut Berliner Zeitung beläuft sich der Gewinn eines Betriebstages in einem Atomkraftwerk auf eine Million Euro. Doch dieser Gewinn wird privatisiert und nicht auf die Strompreise umgelegt. Schade eigentlich, oder? Auch die Süddeutsche Zeitung belegt, wie blendend es den Stromkonzernen geht: 23 Milliarden Euro Profit sollen es allein im Jahr 2009 gewesen sein. Und seit 2002 haben sich die Gewinne von Eon, RWE und EnBW versiebenfacht – warum zahlen wir bloß so viel Geld für unseren Strom? Ach ja, nicht zu vergessen: die Lagerung von Atommüll. Da gibt es immer wieder Schlagzeilen über Behälter, die in Salzlake korrodieren, zum Beispiel in der Wolfenbütteler Asse. Auch dafür müssen die Konzerne nicht das ganze Risiko übernehmen. Ihre Rücklagen betragen hier gerade einmal 35 Milliarden Euro. Dass die bei einem solch explosiven Stoff nicht ausreichen, liegt nahe. Laut einer Greenpeace-Studie haben die Steuerzahler – nicht die Betreiber! – seit 1950 165 Milliarden Euro für die Lagerstätten berappt. Und dazu könnten in den nächsten Jahren noch weitere 92,5 Milliarden hinzukommen, unter anderem wegen der verlängerten Laufzeiten. Bei all diesen Zahlen könnte man zu dem Schluss kommen, dass Abschalten Sinn macht, und zwar je früher, desto billiger für uns Steuerzahler. Wir werden in Kürze schon 30 Prozent unseres Stroms aus Sonne, Wind, Erdwärme und Biomasse gewinnen. Ein Wandel ist möglich – und ohne Atomstrom sogar finanzierbar. rk PS: Eine letzte Anmerkung: Die öffentlichen Haushalte übernehmen auch die Kosten für den Transport von Atommüll. Allein die Rücktransporte aus dem französischen La Hague ins Zwischenlager Gorleben verursachten jährlich Kosten von 30 bis 50 Millionen Euro. Natürlich, so wird gern argumentiert, seien daran die wilden Castor-Randalierer Schuld. Möglicherweise, weil sie Grund genug dafür haben. Sorgen um Kosten für‘s Eigenheim! Lieber die Sonne genießen Jetzt Mitglied werden! STATT Informieren Sie sich über Ihre Vorteile. www.meinVWE.de frühjahr 2025 53
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