in die Kübelpflanzenkultur früher und heute gibt. Dabei wird die Geschichte aus der Perspektive der Gärtner:innen erzählt, deren Arbeit in den Vordergrund rückt. Die hannoversche Gartenhistorikerin Heike Palm hat aus alten Quellen erstaunliche Geschichten, Bilder und Exponate ans Tageslicht geholt, die zum Teil noch nie veröffentlicht wurden. Im angegliederten Shop gibt es unter anderem besondere Zitrussorten und -produkte zu kaufen. Highlights bis in den August Mitte Februar rückt ein „Citrus-Fest“ in der Orangerie die kostbaren Früchte, einst als „goldene Äpfel der Hesperiden“ gefeiert, in den Fokus: mit kulinarischen Genüssen, Aktionen zum Mitmachen, Pflegetipps und Fachvorträgen. Das Sommerfest am 23. August mit zahlreichen Partner:innen, darunter die Volkswagen Stiftung, Sea-Life Hannover, Das Jubiläumsprogramm zum 350. Geburtstag des Großen Gartens ist unter www.herrenhausen.de zu finden, zum Teil auch bei den verschiedenen Veranstalter:innen von Herrenhausen Barock über den Feuerwerkswettbewerb bis zu den KunstFestSpielen Herrenhausen. Information das Museum Wilhelm Busch, das Hardenbergsche Haus und Grauwinkels Schlossküche, lädt alle dazu ein, das Jubiläum gebührend zu feiern. Viele Aktionen lassen die Barockzeit wiederaufleben und sprechen insbesondere Familien an. Auch der Internationale Feuerwerkswettbewerb der Hannover Veranstaltungs GmbH steht im kommenden Jahr ganz im Zeichen der 350-Jahre-Feierlichkeiten, ebenso haben die KunstFestSpiele Herrenhausen besondere Jubiläums-Aktionen geplant. Gartengeschichte vor Ort erleben Überraschungen gibt es in einigen Gartenbereichen, die zum Jubiläum in ihren historischen Zustand zurückgeführt wurden. Denn der Große Garten ist zwar in seinen barocken Formen nahezu unverändert geblieben, aber dennoch hat er im vergangenen Jahrhundert einige Eingriffe erlebt. Ein Beispiel ist der Orangenplatz zwischen Galeriegebäude und Goldenem Tor: Er war zwar als sommerlicher Stellplatz für die kostbare Zitrussammlung der Herrenhäuser Gärten erhalten geblieben, aber nicht in seiner ursprünglichen Form. In der kommenden Sommersaison werden die Zitrushochstämme dort wieder so in Szene gesetzt, wie es dem Wert der Sammlung entspricht. Der Orangenplatz war der wichtigste Repräsentationsraum auf dem Weg zum Gartentheater. Dort sollte man durch die vielen Zitrussorten wandeln, die Blüten riechen und die Früchte bestaunen können. Und genau das werden die Gartengäste bald wieder erleben können. Gewächshäuser mit ausgeklügeltem Heizsystem Der Feigengarten hinter der Grotte wurde früher als Küchengarten für die Anzucht von Obst und Gemüse genutzt. Zwei der alten Erdgewächshäuser sind erhalten geblieben. Ihr ausgeklügeltes Heizsystem wird wieder funktionsfähig gemacht und für die Kultur von Aprikosen genutzt. Bei einem der Häuser wird das Prinzip der Beheizung mit Pferdemist veranschaulicht. Eine Tafel beschreibt das Wirkungsprinzip. Im hinteren Bereich des Großen Gartens, in dreieckigen, heckengesäumten Gärten, ist früher Obst angebaut worden. Auch das wird wieder zu sehen sein: Einer der sogenannten Triangelgärten ist als Beispiel mit historischen Apfelsorten bepflanzt worden. Foto: hannover.de/Hassan Mahramzadeh Foto: hannover.de/Nik Barlo jr Von seiner Gründung bis zu seiner heutigen Pracht als Gartendenkmal kann der Große Garten auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. frühjahr 2025 55
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