BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 2_2021

24 Garten & Balkon Landeshauptstadt Hannover : Etabl ierung einer sol idar i schen Landwi rtschaf t Ökomodellregion Hannover A m Kronsberg entsteht im Herbst 2021 ein ökologisch be- wirtschafteter Acker auf stadt- eigenen Flächen. Neu-Pächter Martin Ingelmann von der NaturGärtnerei In- gelmannwird das dort wachsendeObst und Gemüse über eine „solidarische Landwirtschaft“ (SoLaWi) vermarkten. Diese ist ein Zusammenschluss von einem landwirtschaftlichen Betriebmit einer Gruppe von Konsument*innen zu einer Wirtschaftsgemeinschaft. Dieses Vorhaben wird direkt neben dem geplantenmodellhaftenWohnge- biet „Ecovillage“ verwirklicht und reiht sich somit ein in die derzeitigen Ent- wicklungen des Kronsberg-Areals. Es ist zudemein Bestandteil des jetzt star- tenden Projekts „Ökomodellregion Hannover“. Zentrales Ziel ist es, Land- wirt*innen in und um Hannover zu er- mutigen, auf ökologische Anbauprinzi- pienumzustellen.DieLandeshauptstadt Hannover wird bei dem Projekt durch das Land Niedersachsen bis November 2022 mit bis zu 60.000 Euro im Jahr ge- fördert. „Mit der ‚Ökomodellregion‘ möchten wir der Stadtbevölkerung die Landwirt- schaft wieder näherbringen, für öko- regionale Ernährung werben und land- wirtschaftlichen Bio-Betrieben Anreize bieten“, betont Ulrich Prote, Leiter des Fachbereichs Umwelt und Stadtgrün. „Die neu entstehende SoLaWi am Kronsberg verkörpert einige Ziele der ‚Ökomodellregion‘. Deshalb ist es pas- send, dass wir beide Vorhaben nun zeitgleich verkünden können. Wir freu- en uns darüber hinaus, dass wir in der NaturGärtnerei Ingelmann einen enga- gierten Betrieb für die ökologische Be- wirtschaftung des Ackers neben dem künftigen Ecovillage gefunden haben. Diese Nachbarschaft passt optimal.“ SoLaWi mit Standortvorteil Auf der durch die NaturGärtnerei Ingel- mann gepachteten, zwei Hektar großen Ackerfläche soll ab Oktober Obst und Gemüse wachsen. Eine SoLaWi besteht jedoch nicht nur aus der wirtschaftli- chen Kooperation, sie lädt auch zur Partizipation der Konsument*innen ein. Durch die Nähe zum Ecovillage soll diesemAspekt nun eine besondere Be- deutung zukommen, weil die Zielgrup- pen sehr ähnlich sind. „Durch die Mit- arbeit in der Gär tnerei wird den Konsument*innen ermöglicht, mit den eigenen Händen zu erfahren, woher ihr Gemüse stammt und welche Arbeit Foto: günther gumhold / pixelio.de Foto: uschi dreiucker / pixelio.de dahintersteht. Dies ist ein Aspekt, wel- cher in Zeiten der zunehmenden Ent- fremdung zwischen Städter*innen und der Landwirtschaf t eine besondere Bedeutung bekommt“, erläutert Ulrich Prote. Die bereits bestehende SoLaWi Hannover hat noch Plätze frei: https:// solawi-hannover.jimdofree.com/mit- machen/ Ökomodellregion ergänzt Agrikulturprogramm Die Landeshauptstadt darf sich nun „Ökomodellregion Hannover“ nennen. Unter dem Slogan „Urbanität als Chan- ce: Ökolandbau und Kulturlandschaft profitieren“ wird sie sich für mehr öko- logische Landwirtschaft in und umHan- nover einsetzen. Das Projekt ergänzt das 2017 vom Rat beschlossene Agri- kulturprogramm, welches sich umfas- send mit den Themen Ernährung und Landwirtschaft in der Stadt beschäftigt. Eines der Ziele ist dabei die Förderung von umweltschonenden und ökologi- schen Bewirtschaftungsformen. INFORMATIONEN www.hannover.de/ökomodellregion Die Ökomodellregion will den Städtern die Landwirtschaft wieder näher bringen. Das neue Ecovillage liegt direkt nebenan, die Bewohner*innen können von der lokalen Ernte profitieren.

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