BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 2_2021
36 Immobilien Preisspirale weiter nach oben, auch wenn der Preisanstieg vor allem in den Großstädten inzwischenmoderater ge- worden ist. Der Grund dafür sind ver- änderte Wohnlagepräferenzen. Immer mehr Großstädter ziehen in die Rand- gebiete, in sogenannte B-Lagen. Wenn Angestellte nicht mehr täglich zu ihrem Arbeitsplatz fahren müssen, sind sie bereit, vor die Tore der Stadt zu ziehen und längere Wege in Kauf zu nehmen. Statt in überteuerten Immobilien in der Großstadt zu wohnen, erfüllen sie sich imUmland zu einemdeutlich güns- tigeren Preis den Traum von einer grö- ßerenWohnung oder einemEigenheim mit Garten. Sie tauschen die lärmende und stressige Großstadt gegen mehr Ruhe und Natur. Erholungsgebiete lie- gen näher, dieWork-Life-Balance steigt. Somit ist absehbar, dass die Preise in den Stadtrandlagen anziehen und auch in Zukunft stärker wachsen werden. Arkadi Belocerkov, Immobilien- und Investment- spezialist Immobilien jetzt kaufen? Das spricht dafür: Der Bauzins bleibt auch in 2021 weiterhin auf niedrigem Niveau. Die Nachfrage nach Wohnungen steigt weiter, und damit auch die Preise. Einige Immobiliensegmente, wie z. B. Lager- und Logistikimmobilien, gehen sogar gestärkt aus der Krise hervor. N och immer stecken wir mitten in der Corona-Pandemie. Auch wenn dieWirtschaft leidet, hat sich der Immobilienmarkt bislang als ausgesprochen robust erwiesen. Blickt man auf das Immobilienjahr 2020 zu- rück, ist von den Auswirkungen der Corona-Pandemie nur wenig zu spüren. Die Anleger suchten während der Krise nach Sachwerten und wurden in Im- mobilien fündig. Selbst imviertenQuar- tal des Jahres legten die Immobilien- preise noch einmal zu. Ausgehend vom ersten Quartal 2004 (Index = 100) lag, laut StatistischemBundesamt, der Em- pirica-Immobilienindex in Deutschland im vierten Quartal des Jahres 2020 bei 165 Punkten. Bezogen auf Wachstums- regionen betrug der Indexwert sogar 182 Punkte. Inzwischen fragen sich Anleger und Kauf interessierte, ob es überhaupt noch sinnvoll ist, in diesen Markt einzu- steigen, oder ob die Spitze schon bald erreicht sein wird. Vor diesem Szenario fürchten sich viele Investoren und Käu- fer. Steigt man ein und der Markt fällt, ist schlimmstenfalls die Investition ver- loren, bestenfalls profitiert man nicht mehr von steigenden Preisen. Die Un- sicherheit wächst. Langfristig planen und handeln Doch Investoren müssen langfristig denken. Auch wenn die Geldströme der Marktsegmente s ind unterschiedl i ch von der Coronakr i se betrof fen Lohnt es sich noch, in Immobilien zu investieren? Zentralbanken und die massiven Ver- änderungen innerhalb der Arbeitswelt für Preisschwankungen sorgen könn- ten, ist es ratsam, einen Teil seines Ver- mögens in Sachwerte wie Immobilien zu investieren. Sofern man Chancen wahrnimmt und planvoll handelt, kann jeder von dieser Krisensituation profi- tieren. Zudem spricht alles dafür, dass die Bauzinsen weiterhin günstig bleiben. Hausbanken und Großinvestoren sind sich einig: Die Notenbanken unterstüt- zen die Konjunktur weiter. Dadurch bleibendie Kapitalmarktrenditenbis auf Weiteres niedrig und damit auch die Zinsen. Preise am Stadtrand ziehen an Vor allem der Wohnungsmarkt zeigt sich bislang unbeeindruckt von der Corona-Pandemie und deren Folgen, Nachfrage und Angebot steigen unver- mindert. Ebenso schraubt sich die Foto: Alexander Stein /Pixabay
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