BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 2_2022

10 Living Outdoor nicht zu sehen gab – etwa Zitruspflanzen oder Kamelien. Aus Platzmangel konnten wir sie bisher nicht in ihrer Blüte präsentieren. Ein zweiter Teil bietet Platz für Sonderausstellungen für Pflanzenschätze des Berggartens oder einfach auch, um es als Wintergarten mit großen Kübelpflanzen und Sitzgelegenheiten zu nutzen. Im dritten Bereich kann die tropische Riesenseerose in einem speziellen Warmwasserbecken erblühen. Da diese imposante Pflanze im Winter einzieht, sollen sich dann Schmetterlinge imSeerosenhaus tummeln. Das neue Ausstellungshaus wird sich übrigens auch für private Feiernmieten lassen. Ich freue mich sehr, Ausstellungen zu konzipieren und das Haus mit Leben zu füllen. 2024 wollen wir Eröffnung feiern, wenn alles klappt. Und 2025 steht dann ja auch das 350-jährige Jubiläum des Großen Gartens an – ein weiteres Mammutprojekt. Was verbindet Sie mit der allerersten Gartenchefin, der Kurfürstin Sophie? Natürlich eine große Leidenschaft für Gärten und die Lust, sich direkt mit Pf lanzen zu beschäftigen. Kurfürstin Sophie hat gern experimentiert undmit ihren Händen gearbeitet, sie war also ebenfalls Praktikerin, was ja früher in der feinen Gesellschaft nicht besonders üblich war. Und sie brachte Pflanzen von ihren Reisen mit, etwa aus Venedig, und ärgerte sich, wenn sie hier dann eingingen. Das mache ich auch – ich zehre da sehr von meinen Reisen nach Großbritannien, wo das Gärtnern und überhaupt Gärtner:innen einen ganz anderen gesellschaftlichen Stellenwert haben. Eine weitere Gemeinsamkeit liegt vielleicht darin, dass wir beide sehr gern Geld in Gärten investieren – damit meine ich vor allem aber meinen eigenen Garten. Die erste Gartenchefin von Herrenhausen, Kurfürstin Sophie (1630-1714). Mit den ersten Tulpen beginnt nicht nur in den Herrenhäuser Gärten die neue Gartensaison. Fotos: Martina Lorek

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQwNjM=