BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 3_2020
Mai/Juni 2020 19 Wer einen Teil des Solarstroms selbst verbraucht und nicht in das Netz ein- speist, macht den Einnahmeverlust teil- weise wieder wett. Der Eigenverbrauch spart den Kauf von Strom aus dem Netz, der Anfang des Jahres bei den meisten Anbietern um rund fünf Pro- zent teurer geworden ist. Er stieg von im Schnitt 29,5 Cent auf 31 Cent pro Kilowattstunde. Eigenverbrauch ist da- mit profitabler geworden. Unter dem Strich gilt daher: Photovoltaikanlagen lohnen sich weiterhin finanziell – ab- gesehen von ihrem wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Eigenverbrauch möglichst erhöhen Um eine gute Rendite zu erzielen, soll- ten die Eigentümer möglichst viel Solar- strom selbst nutzen. Bei derzeit rund neun bis elf Cent Stromerzeugungs kosten pro Kilowattstunde für Anlagen zwischen zwei und zehn Kilowatt ins- tallierter Leistung lässt sich mit der Einspeisung in das Netz nur ein kos- tendeckender Betrieb erreichen. Wer den eigenen Solarstrom dagegen selbst verbraucht und dafür keinen Netzstrom kaufen muss, erhält im Ver- gleich zum Nettostrompreis einen Ge- winn von rund 16 Cent pro Kilowatt- stunde. ImSchnitt liegt die Eigenverbrauchs- quote bei 20 bis 30 Prozent. DennHaus- halte benötigen vor allem am Morgen und Abend Strom – zum Kochen, Wa- schen, Wärmen, Beleuchten oder für Unterhaltungselektronik. Den meisten Strom erzeugt eine Solaranlage aber am Mittag, wenn die Sonne scheint – genau dann, wenn die meisten Haus- bewohner außer Haus sind. Wer seinen Eigenverbrauch steigern will, sollte elektronische Gerätemit Zeit- schaltuhr wie Waschmaschinen oder Geschirrspüler deshalb möglichst in der Mittagszeit laufen lassen. Mit Solar- stromspeichern lässt sich die amMittag erzeugte Energie zudem für den Abend aufbewahren. Das erhöht den Anteil des selbstgenutzten Stroms auf bis zu 60 Prozent. Solarbatterien sind jedoch meist noch nicht wirtschaftlich. INFORMATIONEN www.solarcluster-bw.de Wechselrichterproduktion bei KACO new energy in Neckarsulm. Übrigens: Nicht nur nach Süden ausgerichtete Dächer eignen sich für Photovoltaikanlagen. Nach Ost und West ausgerichtete Dachflächen sind ebenfalls sehr gut geeignet, ergeben sogar einen in die Morgen- und Abend- stunden verlängerten Ertrag und erhöhen so denmöglichen Eigenverbrauch von Solarstrom. Foto: KACO new energy
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