BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 3_2020

Mai/Juni 2020 23 Verbraucherplat t form Intel l igent hei zen Positive Aussichten nach Inkrafttreten des Klimapakets D as Klimapaket der Bundesre- gierung zeigt Wirkung – auch in Zeiten der Corona-Krise. Drei Monate nach Inkrafttreten der neuen Förderbedingungen wollen Ei- gentümer vor allem im Heizungskeller modernisieren. Das zeigt eine Umfrage des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) von Anfang März. Die Einschränkungen durch die Co- rona-Krise machen sich auch in der Heizungsbranche bemerkbar. Dennoch blickt der Bundesverband der Deut- schen Heizungsindustrie (BDH) verhal- ten optimistisch in die Zukunft: „Inves- titionen in unserem Bereich werden in der Regel nicht ausgesetzt, sondern verschoben“, betont Frederic Leers, Pressesprecher des BDH. Fast jeder achte Hausbesitzer, also rund 13 Pro- zent, in Deutschland plant innerhalb der nächsten zwei Jahre einen Hei- zungstausch. Handeln für den Klimaschutz Demnach stehen Umweltaspekte bei der Modernisierungsentscheidung im Vordergrund. Rund zwei von drei Eigen- tümern (63 Prozent) möchten erneuer- bare Energien nutzen, umden CO 2 -Aus- stoß zu reduzieren. Für 18 Prozent ist die Kostenersparnis entscheidend. Wer sich über die Möglichkeiten einer Hei- zungsmodernisierung informieren möchte, tut dies am ehesten bei einem Heizungsfachbetrieb (86 Prozent). Auch Ausstellungen sind eine gefragte Infor- mationsquelle (42 Prozent). Im Internet informieren sich 37 Prozent, im Bau- markt 13 Prozent. Nach Einschätzung von rund 58 Pro- zent der Hauseigentümer ist die eigene Heizung jedoch noch nicht alt genug für einen Austausch. Dies steht im Wider- spruch zur Einschätzung von Experten: Die gehen davon aus, dass derzeit nur jede fünfte Heizung effizient und in Kombination mit erneuerbaren Ener- gien arbeitet. Für viele Eigentümer wür- de es sich also schon jetzt lohnen, die alte Heizung auszutauschen und von der Förderung des Klimapaketes zu profitieren. Fossile Energieträger weiter- hin im Trend Ebenfalls bemerkenswert: Bei einer neuen Heizung haben Eigentümer fos- silen Energieträgern noch lange nicht abgeschworen. Für nur 14 Prozent ist die Unabhängigkeit von endlichen Gas- und Ölvorkommen ein entscheidender Aspekt. Die bevorzugte Heiztechnikmit erneuerbaren Energien ist demnach für mehr als ein Drittel (35 Prozent) eine hybride Gasheizung mit Solarthermie. Zehn Prozent würden Solarthermiemit einer Ölheizung kombinieren. Mehr als jeder Vierte (27 Prozent) nannte die Wärmepumpe auf Basis von Stromund Umweltwärme als bevorzugte Technik. Die Pelletheizung erreicht 14 Prozent. Die Umfrage zeigt: Neben den Um- weltaspekten schauen Eigentümer bei der Modernisierungsentscheidung auch stark auf die Verfügbarkeit des Energieträgers am Gebäudestandort. Das erklärt die weiterhin hohe Akzep- tanz für fossile Energieträger. Hinzu kommt: Biomasse-Heizungen oderWär- mepumpen ziehen meist wesentlich höhere Investitionskostennach sichund sind auch aus technischen Gründen nicht immer realisierbar. Der Hybridhei- zung kommt deshalb in den nächsten Jahren eine besondere Rolle zu. INFORMATIONEN www.intelligent-heizen.info Bei der Modernisierungsentscheidung stehen vor allem Umweltaspekte im Vordergrund: 63 Prozent der Eigentümer möchten erneuerbare Energien nutzen, um den CO 2 -Ausstoß zu reduzieren. Wer sich über die Möglichkeiten einer Heizungs- modernisierung informieren möchte, tut dies am ehesten bei einem Heizungsfachbetrieb. Fotos: intelligent heizen

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