BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 3_2020
24 Solarenergie Das Verbraucherportal co2onl ine rät : Smart Meter: Worauf Verbraucher jetzt achten sollten M ieter und Eigentümer kön- nenmit Smart Metern ihren Energieverbrauch und ihre CO 2 -Emissionen deutlich senken. Dar- auf weist die Kampagne „Meine Hei- zung kannmehr“ von co2online hin. Ein Strom-Smart-Meter für einen durch- schnittlichen Haushalt mit vier Perso- nen im Einfamilienhaus kostet pro Jahr in der Regel rund 60 Euro. Das Spar- potenzial liegt laut Studien im Schnitt bei 60 bis 150 Euro. Pro Haushalt lassen sich damit zwischen 100 und 260 kg CO 2 vermeiden. Das Sparpotenzial kann allerdings auch kleiner sein. Dann rechnet sich ein Smart Meter womöglich nicht. Prüfen können Mieter und Eigentümer ihr Stromsparpotenzial zum Beispiel auf www.co2online.de/smart-meter/. Au- ßerdem sind zusätzliche Kosten mög- lich, vor allem durch einen Umbau des Zählerkastens. Mieter können Smart Meter bis Ende 2020 frei wählen Mit flexiblen Stromtarifen ist das Spar- potenzial von Smart Metern noch grö- ßer – vor allem für Nutzer von Wärme- pumpen, Elektroautos, Stromspeichern oder anderen Geräten, die viel Strom verbrauchen. Solche Tarife sind aller- dings noch vergleichsweise selten und nicht alle Smart Meter dafür geeignet. Wer Eigentümer oder Mieter einer Wohnung oder eines Hauses ist, kann auch freiwillig ein Smart Meter einbau- en lassen. Mieter können das für Strom noch bis Ende 2020 selbst entscheiden. Danach ist es Sache des Vermieters. Bei der Auswahl eines Messstellen- betreibers oder Stromtarifs mit Smart Meter sollten Eigentümer und Mieter auch auf Schnittstellen achten. Denn nur wenige Smart Meter lassen sich bis- her mit anderen Geräten wie privaten Ladesäulen für Elektroautos, Wärme- pumpen oder Smart-Home-Zentralen verbinden. Möglich ist der Einsatz von Smart Metern auch für Erdgas. Die Kos- ten für deren Einbau sind höher, das durchschnittliche Sparpotenzial aller- dings auch. Smart Meter selber machen Für mehr Überblick beim Strom- oder Gasverbrauch ist ein Smart Meter nicht unbedingt nötig. Die Daten können auch auf anderen Wegen erfasst und ausgewertet werden. Am einfachsten ist das Ablesen per Hand, Voraussetzung ist ein Zugang zum Stromzähler. Apps wie der Ener- gieCheck von co2online erleichtern das Ablesen, Speichern und Auswer- ten der Zählerstände. Für das automatische Ablesen an einemherkömmlichen oder digitalen Stromzähler können Sensoren mit Übertragungseinheit angebracht werden. Wer keinen Zugang zumStromzähler hat, kann den Sicherungskasten nut- zen: Elektriker können darin manu- elle oder automatische Lösungen installieren – zum Beispiel Strom kabel-Sensoren oder Hutschienen- zähler. Für das Auswerten von Zählerstän- den bieten sich auch unabhängige Online-Portale wie das Energiespar- konto an. INFORMATIONEN www.meine-heizung.de www.co2online.de Smart Meter selbst gemacht: Eine Frau liest ihren Stromzählerstand ab und gibt ihn per App ins Energiesparkonto ein. Foto: www.co2online.de / Phil Dera Hintergrund: Pflicht für Strom-Smart-Meter Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) wird die all- gemeine Zulassung für Smart Meter erteilen. Damit greift die gesetzliche Pflicht zum Einbau von Smart Metern für Strom. Sie gilt für Haushalte mit einem Stromverbrauch von mehr als 6.000 Kilowatt- stunden pro Jahr, für Betreiber von stromerzeugenden Anlagen wie Solaranlagen mit einer Nennleistung von über sieben Kilowatt für Nutzer vonWärmepumpe oder Nachtspeicherheizungmit verringertem Netzentgelt. Ab 2020 liegt die Entscheidung über den Einbau von digitalen Stromzählern (Smart Meter ohne Kommunikationsmodul) bei denMessstellenbetreibern, ab 2021 auch bei den Vermietern. Dann ist der Einbau zu dulden.
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQwNjM=