BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 3_2020

Rainer Kutschke Wir haben schon öfter überlegt, ob wir für kleine Strecken auf ein elektrisches Auto umsteigen wollen, denn für große Touren sind sie einfach noch nicht aus- gelegt. Aber bislang sind die Autos einfach zu teuer, und die Batterien haben eine ungewisse Haltbarkeit. Und reicht beispielsweise im Winter der Strom, um das Auto zu heizen oder bleibe ich dann liegen? Zudem stammen die Materialien für die Batterien nicht aus Deutschland, sondern aus unsicheren Staaten; die Herstellung verläuft auch wenig nachhaltig, was man so hört. Und dann stellt sich auch die Frage nach der Entsorgung: Was passiert mit den alten Batterien? Elektromobilität ist politisch gewollt, nicht aber eine wirtschaftliche Entscheidung – deshalb bleiben wir skeptisch. 30 Elektromobilät / Smart Home Die große BWI -Verbraucher -Umf rage Und wann steigen Sie auf E-Mobilität um? E igentlich sollten in diesem Jahr bereits eine Million „Stromer“, also elektrisch angetriebene Fahrzeuge auf unseren Straßen unterwegs sein. Dieses Ziel wurde klar verfehlt: Die Anzahl der zugelassenen E-Autos lag am 1. Januar 2020 bei 136.600 Fahrzeugen, meldete das Portal Statista. Doch allein im Vergleich zum Vorjahr stieg der Bestand um mehr als 53.000 Einheiten – der Trend ist nicht mehr aufzuhalten. BWI hat nachgehakt und Verbraucher gefragt, wie sie zum Thema Elektromobilität stehen, welche Schwierigkeiten sie sehen und wie sie in Zukunft mobil sein wollen. Nadine Bardosch Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir künftig nur noch elektrisch fahren werden, zumal längere Strecken immer noch schwer mit einem Elektroauto zu bewältigen sind. Die Reichweite stimmt einfach nicht, die Batterietechnik ist nicht ausgereift, und das Laden nimmt viel zu viel Zeit in Anspruch. Und die Entsorgung der Bat- terien ist mit einem hohen CO 2 -Dings verbunden. Deshalb denke ich, dass die Elektromobilität künftig nicht die klassischen Ver- brennungsmotoren ersetzen wird, sondern das bisherige Angebot erweitert. Wir sollten uns so breit wie möglich aufstellen und alle tragfähigen Alternativen prü- fen. Dazu gehört beispielsweise auch der aus Abfall hergestellte Biodiesel, der die CO 2 -Bilanz eines Dieselmotors deutlich verbessern könnte und bei Bosch schon in der Praxis getestet wurde. Das klang vielversprechend, wird aber offen- bar von der Politik nicht gewünscht. Foto: jozsitoeroe / Adobe Stock Interview-Fotos: Krüger (5), BWI (1)

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