BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 3_2020
Mai/Juni 2020 31 Felix Bibow Ja, mein nächster wird elektrisch – ich habe gerade meinen Diesel verkauft und den Leasing-Vertrag für einen E-Golf unterschrieben. So habe ich jetzt drei Jahre lang Zeit, die Elektromobilität auf ihre Praxistauglichkeit zu testen. Wenn’s passt, dann löse ich den Wagen ab, wenn nicht, kann ich ihn einfach abgeben. Ich habe mich auch deshalb für den Stromer entschieden, weil ich umgezogen bin und nur noch zwölf Kilometer zur Arbeit fahre statt 40 – das passt von der Reichweite also gut. Das Auto kann ich bequem während der Arbeit laden. Insgesamt habe ich eine Reichweite von 190 Kilometern, in den Urlaub werde ich damit also nicht fahren, aber Urlaub ist in Corona-Zeiten ja eh ein schwieriges Thema. Kirsten Friedrichs Die Technologie von E-Fahrzeugen ist noch zu wenig ausgereift: zum einen sind die Reichweiten mit durchschnittlich 200 km noch zu gering, zum anderen ist die Ladeinfrastruktur in Deutschland deutlich verbesserungswürdig. Da ich auf dem Land lebe und hin und wieder längere Strecken zurücklege, muss mein Fahrzeug dafür ausgelegt sein. Wenn man dann noch die relativ hohen Anschaffungskosten eines E-Fahrzeugs betrachtet, kommt für mich als nächstes – wie auch die Male zuvor – nur ein klassischer Benzinmotor infrage, und da grundsätzlich ein Ge- brauchtwagen. Und genau dafür gibt es noch keinen Markt, insofern kommt also nur ein Verbrenner in Frage. Silke Fechter Ich habe mir gerade einen neuen Benziner bestellt, denn mein altes Auto ist jetzt 21 Jahre alt und der TÜV gerade wieder abgelaufen. Ein Elektrischer macht für mich nur Sinn, wenn man ein Eigenheim und Photovoltaik auf dem Dach hat und nicht mit „normalem“ Strom fährt. Da ich in der Stadt wohne und keine Möglich- keit habe, mir eine Wallbox zu installieren, kommt das also nicht in Frage. Hinzu kommt, dass die Anzahl der öffentlichen Ladesäulen mickrig ist, wie soll das in Zukunft funktionieren? Außerdem finde ich Elektro-Autos einfach auch viel zu teuer. Und es gibt einfach keine Gebrauchten, dafür ist die Technik viel zu jung. Aber generell würde ich es nicht ausschließen, eines Tages mit Strom unterwegs zu sein. Stephan Kopp Grundsätzlich finde ich es sinnvoll, in der Stadt elektrisch unterwegs zu sein, also ohne Abgase und ohne Lärm, natürlich unter der Voraussetzung, dass der Strom komplett grün ist. Im Moment steht bei uns zwar kein Autokauf an, aber das nächste Auto wird wohl wieder ein Verbrenner werden. Das liegt ganz einfach daran, dass wir keine Möglichkeit haben, ein E-Auto zu laden – wir wohnen in der Stadt in einem Mehrfamilienhaus. Der nächste Ladepunkt ist für uns zu weit ent- fernt. Und was das öffentliche Laden betrifft, hört man vielfach, dass man dabei ganz schön abgezockt wird. Was mich zusätzlich abschreckt, ist die Tatsache, dass die Technik schnell veraltet, also dass man Gefahr läuft, mit einem solchen Auto schnell nicht mehr auf dem aktuellen Stand zu sein.
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