BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 3_2021

10 Solarenergie & E-Mobilität Bernd Nest ler schaf f t Solarmodule mi t einem hohen künst ler i schen Anspruch Wenn sich Kunst mit Klimaschutz verbindet I deenmussman haben Imbesten Falle kommen sie ganz nebenbei, wennman gar nicht damit rechnet So ähnlich muss es demGlaskünstler Bernd Nestler ergangen sein, als er durchs ländliche Bayern fuhr und auf die unzähligen Dächer von Häusern, Schuppen und Scheunen blickte, die allesamt mit Solarmodulen gepflastert waren Das sei kein schöner Anblick, sondern nachgerade unangenehm fürs künstlerische Auge, so Nestler Einer seiner Freunde, ein Solar-Ingenieur, kannte sich gut mit den Modulen und ihrem Aufbau aus Und so kam es zur Überlegung, die Module optisch so zu verändern, dass das Auge weniger leidet, die Energieausbeute für die Gebäudeeigentümer aber dennoch attraktiv bleibt Und am Ende dieser Überlegungen steht nun eine ausgereifte Idee Ein Solarmodul ist durchschnittlich 1,65 Meter lang und einenMeter breit Es umfasst 60 Solarzellen à 3,2Watt Nest- lers Idee sieht vor, die einzelnen Solarzellen zu entzerren, um dazwischen Raum für dekorative, künstlerische Elemen- te zu schaffen „Mein Problem war nur, einen Hersteller sol- cher Module zu finden, der ebenfalls Spaß am Experimen- tieren hatte und offen für ein solches Projekt war Es hat sich keiner getraut, ein solches Unterfangen umzusetzen“, sagt der Künstler Zwei Jahre lang forschte er, bis er schließ- lich mit Ertex Solar, einer Tochter des österreichischen Kon- zerns Ertl Glas, einen zuverlässigen und neugierigen Partner fand Module nach Maß Bei Ertex Solar will man die Solartechnik möglichst harmo- nisch in die Gebäudearchitektur integrieren Das Unterneh- men produziert und vertreibt Photovoltaik-Elemente und arbeitet eng Architekten und Fassadenbauern zusammen, damit eine harmonische Integration ins Gebäude gelingt Für Bernd Nestler fertigt Ertex nun Trägerplatten, auf denen durchschnittlich 36 Solarmodule platziert werden – die An- ordnung der zwölf mal zwölf Zentimeter großen Zellen ist so möglich, wie Nestler sie für seine Projekte benötigt Zudem kann der Glaskünstler die Größe der Module frei wählen,

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