BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 3_2021

28 Solarenergie & Elektromobilität Solarmodule ermögl i chen Bedar fsdeckung von fast 40 Prozent PV macht Stromversorgung von Bürogebäuden grüner www.energie-brokering.de Energie Brokering GmbH & Co. Planung und Beratung KG Rosengarten 1 30926 Seelze Tel. +49 5031 / 93 94 770 info@energie-brokering.de Photovoltaikanlagen, Batteriespeicher und Wallboxen vom Fachmann. Anzeige B üro- und Verwaltungsgebäude brauchen viel Strom . Das liegt vor allem an der Beleuchtung, Lüftung und Klimatisierung, aber auch an den verwendeten Elektrogeräten . Künf tig muss dieser Energiebedarf kl imafreundl ich gedeck t werden: Deutschland hat sich verpflichtet, bis 2050 einen klimaneutralen Gebäude- sektor zu realisieren . Strom aus Photo- voltaikanlagen bietet sich daher an . Bis 2030 sind hierzulande mindestens 100 Gigawatt installierte Leistung er- forderlich, ein guter Teil davon an Ge- bäuden . Doch noch nutzen zu wenige Eigentümer von Nichtwohngebäuden diese Art der CO 2 -freien Stromversor- gung undwenn, dannmeist ausschließ- lich als Dachinstallation . Kombination Solarfassade und Dachanlage lohnt sich Die wenigsten Eigentümer integrieren zusätzlich Solarmodule in dieGebäude- hülle . Dabei lohnt sich das, denn mit zunehmender Gebäudehöhe steigt die Fläche der Fassade stetig an, während die Dachfläche konstant bleibt . Über die Stromerzeugung hinaus ermögli- chen Photovoltaikfassaden den Schutz vor Wind undWetter . Außerdembieten sie Verschattung, reduzieren Wärme- verluste und ersetzen konventionelle Bauteile . Eine schallisolierendeWirkung haben sie auch . Das Gebäudeenergiegesetz belohnt den Einbau solcher Solarfassaden mit einer besseren energetischen Einstu- fung des Gebäudes . Eine gute Wirt- schaftlichkeit ist immer dann gegeben, wenn bereits bei der Planung von neu- en Gebäuden eine Solarfassade be- rücksichtigt wird . Der f inanzielle Zu- satzaufwand kann dann bereits nach zehn Jahren abbezahlt sein, danach macht die Fassadenanlage Gewinn . Bei der Nutzung von Dünnschicht- modulen mit einem Halbleiter aus Kup- fer, Indium, Gallium und Selen (CIGS) kommen ästhetische Vorteile hinzu . Die Modulebietendie gleichenGestaltungs- möglichkeiten wie Glasfassaden . Das ermöglicht homogene Glasflächen in dezenten Farben . Variable Modulgrö- ßen, Sonderformen und flexible Bau- teile stehen ebenfalls zur Verfügung . Fassaden-PV ermöglicht Eigenversorgung von 29 % Welchen Anteil am Strombedarf eines Bürogebäudes Photovoltaikmodule an der Fassade und auf dem Dach de- cken können, haben die Forschenden amZSW anhand eines Modells mit rea- len Erzeugungs- und Verbrauchsdaten ausgerechnet: Zuerst ermittelten sie am eigenen Institutsgebäude in Stutt- gar t die Solarstromerzeugung der CIGS-Dünnschichtsolarmodule an der Südost- und der Südwest-Fassade so- wie die der Anlage auf dem Dach . In einem zweiten Schritt rechneten die Forscher:innen die Erzeugungs- daten am Institut auf einen typischen fünfstöckigen Verwaltungsbau hoch . Ihre Annahme: Ein Viertel der Gesamt- fassade und 30 Prozent der Dachfläche sind mit Photovoltaik belegt, was im Beispiel zu einer installierten Leistung von 131 Kilowatt führt . Die Solarmodu- le erzeugen dann zusammen rund 115 .000 Kilowattstunden Strom im Jahr gegenüber 170 .000 Kilowattstunden Strombedarf . Die Ergebnisse der Berechnungen zeigen, dass Bürogebäude ihren Strom- bedarf zu einem guten Teil mit Solar- strom von der Fassade und dem Dach bestreiten können . „Allein die Fassaden lieferten über den Zeitraum von einem Jahr 29 Prozent des verbrauchten Stroms“, erklärt Dieter Geyer, Projekt- leiter am ZSW . 80 Prozent des erzeug- ten Solarstroms konnten hierfür ge- nutzt werden, den Rest speisten die Solarmodule in das Stromnetz ein . „Die

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