BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 3_2022

Juni/Juli 2022 29 Wenn in den Sommermonaten die Tage am längsten sind und die Sonne mit ihrer gesamten Kraft vomHimmel strahlt, dann freut das jede:n Solaranlagenbesitzer:in – egal ob das Sonnenlicht für Solarthermie oder Photovoltaik genutzt wird. Unsere Parks und Gärten, insbesondere Haus- und Vorgärten, welche demStadtklima ausgesetzt sind, leiden jährlich mehr. Denn die langanhaltenden, trockenen, warmen und sehr strahlungsintensivenMonate beginnen nicht selten schon imApril/Mai. Umden eigenen Garten optimal auf diese Veränderungen anzupassen, sind einige Maßnahmen nötig, um das „heimische Grün“ klimafest zu machen. Gartenboden gut schützen Durch verstärkten Wind und Starkregenereignisse in den Herbst- und Wintermonaten kommt es immer häufiger zu Erosion, Verschlämmung und Gartenberatung vom Verband Wohneigentum e.V. Klimaangepasstes Gärtnern (I) Stickstof fauswaschung, welches die Problematik in den Sommermonaten verschärft. Abhilfe schafft eine ganzjährige und bodendeckende Bepflanzung oder als Alternative eineMulchschicht aus Laub oder Grasschnitt, welche die Feuchtigkeit in der Erde hält. Der Kompost im eigenen Garten ist unerlässlich, umanfallende Gartenabfälle demnatürlichen Kreislauf zuzuführen und den entstehenden Humus ausgelaugten Gartenböden zuzuführen. Der beigemengte Humus ist nicht nur ein hervorragender Kohlendioxid- und Wasserspeicher, sondern fördert die im Boden befindlichen Lebewesen, welche für vitale Böden und Pflanzen eine wesentliche Rolle spielen. Des Weiteren sollte auf große Eingriffe, gerade auf sandigen und schluffigen Böden, in Form von Umgraben oder starkem Wenden bzw. der Vermischung der Bodenschichten verzichtet werden. Besser ist die oberflächliche Bearbeitung mit einer Hacke oder einem Krail – ein positiver Nebeneffekt spiegelt sich in der Gärtnerweisheit „Einmal hacken, spart dreimal gießen“ wider. Regenwasser sinnvoll nutzen Wasser, welches vom Himmel fällt und aufgefangen wird, ist die kostengünstigste und umweltschonendsteMethode, um Pf lanzen mit ausreichend Wasser zu versorgen. Anders als bei sogenannten „Gartenwasserzählern“, bei denen kostbares Trinkwasser für die Gartenbewässerung genutzt wird – hier sollte schnellstmöglich ein Umdenken einsetzen. Denn Regenwasserspeicherung bzw. -rückhaltung ist in jedem Garten umsetzbar. Ob mit einfachen Regentonnen im Kleinen oder unterirdischen Zisternen für große Bereiche: Überall kann Wasser direkt vor Ort aufgefangen, gespeichert und zum Gießen verwendet werden. Auch die Flächenentsiegelung und die Verlegung vonwasserdurchlässigen Belägen hat viele Vorteile, denn dadurch wird der natürliche Wasserkreislauf erhalten und die Gefahr von Überschwemmungen gemindert. Bevor eine Flächenentsiegelung geplant und durchgeführt wird, informieren Sie sich, ob eventuelle Förderprogramme oder Zuschüsse für Ihr Vorhaben in Betracht kommen. Angela Maria Rudolf VWE-Landesgartenfachberaterin INFORMATIONEN Verband Wohneigentum Niedersachsen e.V. (VWE) Königstr. 22 30175 Hannover Tel. 0511 / 88 20 70 kontakt@meinVWE.de www.meinVWE.de Foto: VWE Mit bodendeckenden Pflanzen lässt sich der Erosion, Verschlämmung und Stickstoffauswaschung Einhalt gebieten.

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