Juni/Juli 2023 21 Wenn die Temperaturen steigen und noch genügend Feuchtigkeit im Boden vorhanden ist, wachsen die Pflanzen im Garten sehr schnell. Alle Pflanzen! Und das betrifft leider auch die Unerwünschten. Während heute viele sagen, es gebe keine Unkräuter, sondern nur Beikräuter oder Wildkräuter, folgen andere dieser Auffassung nicht. Darüber scheiden sich die Geister, genau wie bei der Gartenpflege. Was muss weggenommen werden und was darf stehen bleiben? Diese Entscheidung fallen Gartenbesitzer:innen selbst. Weggenommen wird einfach alles, was nicht gefällt. Unkraut definieren Aber so einfach ist es in der Praxis dann leider doch nicht. Es geht damit los, dass sich viele Pflanzen nicht so einfach beseitigen und nur mit gutem Zureden, sprich harter körperlicher Arbeit, entfernen lassen. Und manchmal, aber nur manchmal, kommen sie dann einfach wieder, als wäre nichts geschehen. Dabei ist zumindest die Definition recht einfach: Unkräuter sind Pflanzen, die an einem Standort wachsen, an dem wir sie nicht haben wollen. Ob es sich dabei um eine Wildpflanze handelt, die vielleicht sogar bei uns heimisch ist, oder um eine Pflanze, die ehemals in einer Gärtnerei erworben wurde und uns keine Freude mehr bereitet, weil sie sich durch Aussaat oder Ausläuferbildung verbreitet hat, spielt dabei keine Rolle. Wichtig bei der Einstufung ist nur: Sie soll weg. Anders die Beikräuter. Sie werden nicht gepflanzt, sondern stellen sich von allein ein. Aber sie stören uns bzw. die gewünschte Kulturpflanze nicht und dürfen deshalb bleiben. Lernen Sie Ihre Unkräuter kennen! Bleibt die Frage, was gefällt. Hier brauchen Gartenbesitzer:innen ein gutes Gedächtnis. Nicht jede Pflanze sieht zu Neue Tipps von Gartencoach Ellen Bielert Unkraut im Garten – was tun? jeder Zeit gut aus. Vor allem die krautig wachsenden Stauden sehen nach der schönen Blüte, für die wir sie angepflanzt haben, oft etwas struppig aus. Hier hilft ein Rückschnitt, der bestenfalls eine neue Blüte herbeiführen kann. Zudem nehmen sie sich im Winter gerne eine Auszeit und verschwinden zumindest optisch. Wird alles weggerissen, was gerade nicht blendend schön ist, kann der Garten schnell leer werden, und die Gärtnereien freuen sich, wenn ständig Nachschub gepflanzt werden muss. Pflanzenkenntnisse sind daher für einen schönen Garten unentbehrlich. Wer nicht jede Pflanze seines Gartens kennen lernen mag, kann einen einfachen Tipp befolgen: Lernen Sie Ihre Unkräuter kennen. Es sind meist nur rund zwanzig verschiedene, also eine überschaubare Menge. Und wer sie gut kennt, erkennt sie auch zu jeder Jahreszeit und kann sie beseitigen, bevor sie sich aussäen oder zu viele Ausläufer bilden. Dann hält sich die Arbeit in Grenzen. Und immer bedenken: Je dichter die Beete bewachsen sind, desto weniger Unkräuter siedeln sich an. Sie haben dann einfach keinen Platz! Ellen Bielert, Gartencoach und Landschaftsgärtnerin INFORMATIONEN Ellen Bielert Tulpenweg 2 31303 Burgdorf-Ehlershausen Tel. 05085 / 97 18 61 Mobil 0176 / 34 99 36 54 info@ellen-bielert.de www.ellen-bielert.de Giersch: Eines der Unkräuter, die am meisten Arbeit machen. Man kann es sogar essen. Foto: pixelio/Birgit Eickenberg
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