BWI Ausgabe 03/2024

das Licht auch ohne vorheriges Umherirren einschalten. Gleichzeitig lohnen sich zeitgesteuerte automatisierte Rollläden, die sich ohne schweres Hochziehen beziehungsweise Herunterlassen einfach und entspannt zu festgelegten Uhrzeiten öffnen sowie schließen. Und wer hat selbst noch nie vergessen, den Herd oder den Backofen auszuschalten? Gerade im Alter gehen solche Kleinigkeiten schnell einmal unter und entwickeln sich zu einer Gefahrenquelle für die Bewohnerinnen und Bewohner. Mit einer einfachen Vernetzung der Gerätschaften bietet sich jedoch die Möglichkeit, diese zentral zu steuern und so umgehend ein- beziehungsweise auszuschalten. Denkbar ist in solch einem Fall auch, auf einen automatisierten Vorgang zu setzen, der alle Geräte ausschaltet, wenn beispielsweise der Bewegungsmelder in der Küche in einem definierten Zeitfenster keine Bewegungen registriert. Mehr Komfort, weniger Sorgen Gerade wenn die Eltern im hohen Alter weiter weg wohnen und ein regelmäßiger Besuch nicht immer möglich ist, möchten die Kinder wissen, wenn die Mutter oder der Vater plötzlich stürzt oder sich anderweitig verletzt. Dabei geht es jedoch nicht darum, das Haus oder die Wohnung mit Kameras oder Bewegungsmeldern 24 Stunden am Tag genauestens im Blick zu behalten. Kaum einer will in diesem Maße in die Privatsphäre seiner Verwandten eingreifen. Eher wünschen sich viele die Option, eine Form von Push-Nachricht zu erhalten, wenn die älteren Herrschaften länger nichts gegessen haben, sich weniger oder gar nicht bewegen beziehungsweise abends das Licht nicht an- oder ausgeschaltet haben. Mit Sensoren am Fernseher, intelligenten Kühlschränken oder auch an Kochgeräten lässt sich der tägliche und regelmäßige Gebrauch unkompliziert protokollieren. Bleibt die Nutzung so über einen längeren oder ungewöhnlichen Zeitraum aus, kann dies ein mögliches Problem im Senioren-Haushalt aufzeigen. Darauf können die Verwandten entsprechend reagieren, und die Kinder haben einerseits das Gefühl, die Älteren im Blick zu behalten und im Notfall reagieren zu können, während sich Seniorinnen und Senioren andererseits nicht ständig beobachtet fühlen und ihr eigenes Leben möglichst autonom weiterleben können. Smarte Helferlein Um die angesprochene Funktion zu nutzen, gilt es nun also ein entsprechendes individuelles System für Interessierte zu entwerfen, damit sich die Anwendungen optimal an den persönlichen Bedürfnissen orientieren. Dazu braucht es zu Beginn eine sorgfältige Planung. Welche Geräte eignen sich, wo eignen sich Sensoren und lassen sich die Systeme auch ineinander integrieren beziehungsweise arbeiten sie sauber zusammen? Wer sich hier nicht genug Zeit nimmt und einfach mit der Installation beginnt, schafft unbeabsichtigt schnell ein chaotisches und unübersichtliches Gewusel an verschiedenen Anwendungen, die in keiner Weise gemeinsam harmonieren und den Alltag möglicherweise sogar erschweren. So entstehen auf der Nutzerseite manchmal sogar noch mehr Verwirrung und ein Gefühl der Technologiemüdigkeit. Auch der Datenschutz und die Datensicherheit stellen für viele ein größeres Manko dar, allerdings gibt es entsprechende Möglichkeiten, die gesammelten Daten sicher und lokal aufzubewahren. Transparenz darüber, welche Daten das System zusammengetragen hat und in welcher Weise diese Verwendung finden, schafft Vertrauen und Akzeptanz für die ganze Familie. INFORMATIONEN www.gst-mueller.de Carsten Müller ist Geschäftsführer der GST Müller GmbH & Co. KG und Experte für Smart-Home-Anwendungen. Als ausgebildeter Gebäude-System-Designer verfolgt er dabei das Ziel einer effizienten vorausgehenden Planung und Dokumentation beim Ausbau von Gebäudetechnik in Alt- und Neubauten. Unvollständige Pläne oder schlechte Absprachen führen ansonsten schnell zu Schwierigkeiten im weiteren Verlauf, die sich mit entsprechenden Nachweisen einfach vermeiden lassen. Foto: Adobe Stock september 2024 29

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