HEIZEN UND AUTOFAHREN WIRD TEURER Der CO₂-Preis steigt Als die Ampel-Regierung 2023 ihr Heizungsgesetz vorstellte, gab es einen großen Aufschrei: Es ging um den vermeintlichen Zwang, ab 2024 bestehende ältere Gas- und Ölkessel auf erneuerbare Quellen – und damit vor allem auf Wärmepumpen – umstellen zu müssen. Da diese hochpreisig sind, fühlten sich so manche Eigentümer:innen in die Ecke gedrängt. Nicht alle Immobilieneigentümer:innen haben diese Summe auf der hohen Kante, gerade solche mit kleinen Renten nicht. Das Gesetz sollte ursprünglich bereits ab 2024 in Kraft treten. In Norwegen ist es übrigens seit zehn Jahren in ähnlicher Form in Kraft und ein voller Erfolg. Um ihm ein Schnippchen zu schlagen, ließen sich Hausbesitzer:innen mit älteren Heizkesseln kurzfristig eine neue Gas- oder Öltherme einbauen. Doch genau das dürfte sich rächen, jetzt und in den kommenden Jahren: Die Bepreisung von CO2 auf fossile Brennstoffe wird Jahr für Jahr teurer und entwickelt sich zu einem echten Kostenfaktor. Das haben die Heizungsbauer bei der Installation vermutlich nicht erzählt. Beispiel der Verbraucherzentrale Aktuell liegt der Preis bei 45 Euro pro Tonne CO2. Beim Heizen mit Gas entstehen pro Kilowattstunde (kWh) rund 201 Gramm CO2, bei Heizöl sind es 266 Gramm pro Kilowattstunde. Liegt Ihr Gasverbrauch also bei den bundesdurchschnittlichen 20.000 kWh pro Jahr, beläuft sich der CO2-Preis 2024 auf 180 Euro, den Sie zusätzlich zu Ihren Verbrauchskosten entrichten müssen. Im kommenden Jahr steigt der Preis auf 55 Euro pro Tonne (also + 263 Euro) und 2026 auf 55 bis 65 Euro pro Tonne (+ 260 Euro extra). Ab 2027 gelten dann die Regeln des freien Marktes. Was diese verheißen, entscheiden Sie am besten selbst. Wie das Verbraucherportal co2online berichtet, lag der europäische CO2-Preis im Jahr 2023 zwischen 53 und 90 Euro. Es könnte also ziemlich teuer werden. Kurzfristig ist es vermutlich am einfachsten, den Energieverbrauch zu senken: Je weniger Heizöl, Erdgas, Flüssiggas, Benzin oder Diesel Sie verbrauchen, desto weniger CO2-Kosten entstehen. Mittel- und langfristig sollten Sie aber doch über eine Wärmepumpe oder eine Holzpelletheizung nachdenken. rk WAS IST DER CO ² -PREIS? Der CO2-Preis ist Teil des Klimapakets der Bundesregierung und gilt für Mieter ebenso wie für Eigentümerinnen. Damit wird zum einen staatlicherseits klimaschonendes Verhalten belohnt, zum anderen innovative Technologien wie Wärmepumpen oder Elektromobilität gefördert. Wer mehr verbraucht, zahlt mehr. Die höheren Kosten, die den Verbraucher:innen durch die CO2-Bepreisung entstehen, will der Staat durch sinkende Stromkosten teilweise wieder aufgefangen. Zudem gibt es mehr Fördermittel und steuerliche Vergünstigungen, wird die E-Mobilität weiter gefördert und steigt die Pendlerpauschale. Die Bepreisung gilt auch fürs Tanken und wird auf Benzin und Diesel erhoben. Illustration: Pixabay/Alan Frijns Heizen mit fossilen Brennstoffen wie Gas oder Öl verursacht immer höhere Kosten. 32 Energiesparen
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