18 Wohnen herbst 2025 19 Dipl.-Ing. (FH) Florian Lörincz Wer beim Thema Beleuchtung nur an Glühbirnen denkt, übersieht das große Potenzial zum Energiesparen. BWI sprach mit Florian Lörincz, Energieberater der Verbraucherzentrale Niedersachsen, wie man mit Lampen, LED, Lichtlenksystemen und Smart-Home-Technik nicht nur Geld spart, sondern auch zum Klimaschutz beiträgt. Foto: Redaktion Expertentipp WAS BRINGT EIGENTLICH DAS LICHTSPAREN? Energieexperte Florian Lörincz über Beleuchtung Zum Start: Was ist der Unterschied zwischen einer Lampe und einer Leuchte? Diese Begriffe werden gern in einen Topf geworfen, zumal die Lampe auch Leuchtmittel genannt wird. Faustformel zum Merken für den Alltag: Lampe = Glühbirne. Die Leuchte hingegen beschreibt den Leuchtenkörper, in den man die Lampe einsetzt. Im Alltag hat diese Unterscheidung jedoch keine nennenswerte Relevanz und lässt sich auch der Rubrik „Unnützes Partywissen“ zuordnen. Auf den Lampenschachteln stehen eine Menge technischer Begriffe. Können Sie aufklären? Da ist zunächst die elektrische Leistung der Lampe, die mit der maximal zulässigen Leistung der Leuchte übereinstimmen sollte. Hierzu ist am Gehäuse in der Regel die entsprechende Leistung aufgedruckt und/oder ein bedruckter Aufkleber angebracht. Hintergrund ist, dass nicht jede Lampe in jede Leuchte gehört, selbst wenn die Fassung passt. Im ungünstigsten Fall wird die Leuchte beschädigt. (▷ weitere Fachbegriffe: s. Glossar) Welche Möglichkeiten bietet Beleuchtung beim Energiesparen? Zunächst sind das die oben genannten sparsamen Leuchtmittel. Zudem kann Automatisierung – etwa in Form von Bewegungsmeldern – helfen, dass die Beleuchtung nur dann im Betrieb ist, wenn der Raum genutzt wird. Über die Smart-Home-Technologie ist noch mehr Effizienz möglich, da sich viele Funktionen kombinieren lassen. Auch lassen sich die Beleuchtungsleistung sowie die Lichtqualität an den Bedarf anpassen. Über eine Programmierung oder Steuerung via Internet ist außerdem eine unregelmäßige Beleuchtung bei Abwesenheit als Einbruchschutz möglich. Dasselbe gilt für gewerbliche und öffentliche Liegenschaften. Weitere Möglichkeit: Tageslichtlenksysteme, die über Glasfaserleitungen Tageslicht von der Außenseite des Gebäudes auch in Räume und Raumbereiche leiten, in die wenig bis keine Sonneneinstrahlung gelangt. Bisher finden sich derartige Systeme überwiegend in Bürogebäuden. Empfohlen sei an dieser Stelle auch eine regelmäßige Reinigung von Leuchtkörpern, die über Deckenbestrahlung eine indirekte Beleuchtung nach oben erzeugen. Für Arbeitsplätze in sehr großen Räumen ist eine Spotbeleuchtung oft geeigneter, um zu vermeiden, ungenutzte Bereiche zu beleuchten, zumal auch indirekte Beleuchtung letztlich mehr elektrische Leistung für die erforderliche Lichtleistung benötigt. Bringen diese Systeme tatsächlich etwas oder reicht ein „Birnenwechsel“? Ja, definitiv! Aber natürlich kann man immer mit einem Lampenwechsel beginnen. Oft führt dieser bereits zu einer nennenswerten Einsparung. Der Anteil des Lichts am Stromverbrauch liegt in Haushalten bei rund zehn Prozent. Optimierungsmaßnahmen, die den Stromverbrauch der Beleuchtung markant reduzieren, sind also direkt für Verbraucher:innen spürbar. Wenn man dann noch weiß, dass der Anteil des Stroms am Gesamtenergieverbrauch bundesweit 20 bis 25 Prozent beträgt, erhält man eine Ahnung, welche Entlastung sowohl auf der Kosten- als auch auf der Klimaschutzseite durch Lichtsparen möglich ist. Ist Lichtsparen ein Beitrag zum Klimaschutz? Ja, über die CO2-Einsparung. Zudem ist Lichtsparen auch ein Beitrag zum Natur- und Gesundheitsschutz. Denn „Lichtverschmutzung“ stellt eine echte Belastung dar. Wer nachts in ländlicher Umgebung unterwegs ist, kann die nächste Siedlung schon von Weitem an ihrer Lichtkuppel ausmachen. Auch unnötige Beleuchtungen in Haushalten haben ihren Anteil daran. Kann die öffentliche Hand hier aktiv werden? Na klar, in dem sie mit gutem Beispiel vorangeht. Straßenbeleuchtung ist wichtig, aber über das Anstrahlen von Denkmälern und Sakralbauten lässt sich diskutieren. In der Energiekrise vor zwei Jahren war dieses Licht zur Nacht aus. Geht doch! Zurück zu den Haushalten: Wie können diese konkret sparen? Möglichst LED-Technik einsetzen. Wenn es für eine SmartHome-Lösung nicht reicht, sind Hilfe eines professionellen Unternehmens erforderlich. Für Lichtlenksysteme oder eine ausleuchtungsoptimierte Raumgestaltung helfen Lichtplanungsbüros. Viele Maßnahmen lassen sich aber auch in Eigenregie umsetzen – etwa eine helle Gestaltung der Wohnräume oder Zeitschaltuhren. Selbstredend unterstützen auch die Energieberater:innen der Verbraucherzentrale bei diesem Thema gern. Kleines Glossar Lampen & Leuchten Lumen (lm) gibt an, wie hell eine Lampe ist – also wie viel Licht sie pro Sekunde abgibt. Zum Vergleich: Eine Kerze erzeugt etwa 10 Lumen, eine moderne LED mit 5 Watt sollte mindestens 550 Lumen schaffen. Die Lichtausbeute zeigt, wie effizient eine Lampe ist – also wie viel Helligkeit (Lumen) sie pro Watt Strom liefert. Eine alte 60-Watt-Glühlampe schafft nur etwa 12 Lumen pro Watt, moderne LEDs dagegen über 200. Das Energielabel auf der Verpackung basiert auf dieser Effizienz: Klasse A bekommen nur LEDs mit mindestens 210 Lumen pro Watt. Sogar Klasse G kann heute LEDs enthalten – wenn sie weniger als 85 Lumen pro Watt schaffen. Lux (lx) zeigt, wie hell eine Fläche beleuchtet wird. 1 Lux bedeutet: Ein Lumen Licht verteilt sich auf einen Quadratmeter. Auch zu Hause lohnt sich eine Messung – etwa mit einer App auf dem Smartphone – damit Kinder gut und augenschonend lernen können. Die Farbtemperatur (Kelvin) zeigt, ob das Licht warm oder kalt wirkt. Warmes Licht (z. B. 2700 K) eignet sich gut für gemütliche Wohnräume. Der RA-Wert zeigt, wie natürlich Farben im Lampenlicht wirken. 100 ist der Bestwert – wie bei Sonnenlicht. Alte Glühlampen erreichen das, sind aber ineffizient. Gute LEDs schaffen heute über 90 und sind damit für fast alle Zwecke völlig ausreichend. Der Abstrahlwinkel zeigt, wie breit das Licht verteilt wird. Ein kleiner Winkel beleuchtet gezielt, ein großer eher flächig. Die Schutzart sagt, wo die Lampe eingesetzt werden kann. IP44 ist für Feuchträume und draußen geeignet, IP20 nur für trockene Innenräume. Die Lebensdauer (in Stunden) steht auf der Verpackung und zeigt, wie lange die Lampe zuverlässig Licht liefert. Das heißt nicht, dass sie danach sofort ausfällt – aber die Helligkeit kann mit der Zeit nachlassen. WOHNEN die genannten Einzellösungen möglich, also effiziente Lampen, Bewegungsmelder, Zeitschaltuhren und Dämmungsschaltungen. Hinzu kommt eine helle Raumgestaltung und intelligente Anordnung von Arbeits- und Aufenthaltsbereichen. Wer setzt das um? Für eine umfassende SmartHome-Lösung ist natürlich die Fachverlag Mediendesign Lettershop Werbeartikel Werbetechnik Schilder- & Lichtreklame Fahrzeugbeschriftung Textildruck & -stick Digitaldruck Offsetdruck Umweltdruckhaus Hannover GmbH Klusriede 23 | 30851 Langenhagen Tel. 0511 47 57 67-294 mm@umweltdruckhaus.de Sichtbare Nachhaltigkeit umweltdruckhaus.de
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQwNjM=