BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 4
BWI August 2019 30 Klimaschutzziele für Gebäude gefährdet Hauseigentümer verschenken Sparpotenziale Die Energieeffizienz von Ein- und Zweifamilienhäusern steigt immer langsamer. Das zeigt eine neue Datenbank auf www.wohngebaeude.info , die die gemeinnützige Beratungs- gesellschaft co2online gemein- sam mit dem Umweltbundes- amt entwickelt hat. Zwischen 2002 und 2012 hat die Energie- effizienz demnach kontinuier- lichunddeutlich zugenommen. Seitdem gibt es jedoch kaum noch Fortschritte – auch bei Mehrfamilienhäusern, aber vor allem bei Ein- und Zweifamili- enhäusern. Einer der Gründe dafür ist laut co2online die fehlende Opti- mierung der Heizung. „Sparpo- tenziale durch Sanierung oder Neubau werden verschenkt, wenn anschließend nicht opti- miert wird“, sagt co2online-Ge- schäftsführerin Tanja Loitz. „Ei- gentümer sollten deswegen den Heizenergieverbrauch re- gelmäßig prüfen und dann bei Bedarf nachjustieren.“ Sparpotenzial prüfen – auch nach Sanierung und im Neubau Zum Prüfen des Energiever- brauchs haben Hauseigentü- mer verschiedene Möglichkei- ten: Wer den Verbrauch einmalig prüfen möchte, kann zum Beispiel eine Energiebera- tung wie die der Verbrau- cherzentrale oder die kos- t en l osen Ene rg i espa r- Checks von co2online nut- z e n : h t t p s : / / w w w . co2online.de/energiespar- checks. Wer seinen Verbrauch regel- mäßig kontrollieren will, solltemindestensmonatlich Zählerstände notieren und auswerten. Das geht zum Beispiel automatisch per Smart Meter oder manuell per Energiesparkonto oder mit Apps wie dem Energie- Check“. Datenbank mit mehr als eine Million Gebäudedaten Das Projekt „EmpirischeWohn- gebäudedaten“ macht die co2online-Datenbank mit über eine Million anonymisierten Datensätzen erstmals öffent- lich zugänglich. Experten ha- ben die Daten wissenschaftlich überprüft und aufbereitet. So lassen sich Energieverbrauch undModernisierungsstandvon Wohngebäuden in Deutsch- land von 2002 bis heute aus- werten – für ganz Deutschland und auch für einzelne Bundes- länder. Die aufbereitetenDaten und Diagramme gibt es kosten- los auf www.wohngebaeude. info. Große Unterschiede bei Effizienzmaßnahmen Die Datenbank zeigt zwar, dass Sanierungen bei Altbauten und strengere Standards für Neu- bauten wirken. Die Unterschie- de sind aber sehr groß. Das heißt: Einige Sanierungen und Neubauten sind wesentlich besser als andere, besonders bei Ein- und Zweifamilienhäu- sern. Um die Klimaschutzziele zu erreichen, muss deshalb bei Wohngebäuden mehr getan werden. Denn nur wenn die Energieeffizienz weiter steigt und nicht stagniert, können die CO2-Emissionen wie geplant sinken. Die gemeinnützige co2online GmbH setzt sich dafür ein, den klimaschädlichen CO2-Aus- stoß zu senken. Seit 2003 hel- fen die Energie- und Kommuni- kationsexper ten privaten Haushalten, ihren Strom- und Heizenergieverbrauch zu redu- zieren. Mit onlinebasierten In- formationskampagnen, inter- aktiven EnergiesparChecks und Praxistests motivier t co2online Verbraucher, mit ak- tivem Klimaschutz Geld zu spa- ren. DieHandlungsimpulse, die die Aktionen auslösen, tragen nachweislich zur CO2-Minde- rung bei. Unterstützt wird co2online dabei von der Euro- päischen Kommission, dem Bundesumweltministerium so- wie einem Netzwerk mit Part- nern aus Medien, Wissenschaft und Wirtschaft. Information www.co2online.de Die Energieeffizienz von Ein- und Zweifamilienhäusern steigt immer langsamer. Das zeigt eine neue Datenbank (www.wohngebaeude.info ). Fotos: Albert Fischer Hausbau GmbH
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