BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 4_2021
August/September 2021 15 Tipps vom Energie-Beratungs-Zentrum Hi ldesheim Welche Heizung ist die richtige? S pätestens wenn die Heizung im eigenen Heim irrepa- rabel ist, muss die Entscheidung für ein neues Heiz- system gefällt werden. Und dann reicht die Zeit meist nicht, um eine sinnvolle Entscheidung zu treffen. „Weiter so“ geht natürlich immer. Alte Gasheizung raus, neue rein. Aber ist das unter den aktuellen Rahmenbedingungen auch wirt- schaftlich? Ist es ökologisch und effizient? Die Energiepreisentwicklung, die Einführung der CO 2 - Steuer auf Gas und Erdöl, ökologische Aspekte, die stärker in unser Bewusstsein und unseren Alltag Einzug halten, und gar ein Betriebsverbot für (neue) Ölheizungen im Gebäude- energiegesetz (GEG) sind Kriterien, die berücksichtigt werden wollen und müssen. Systeme kombinieren Die Vielzahl der möglichen Techniken ist seit den 1970er Jahren stark angewachsen. Neben klassischen Öl- oder Gas- heizungen kommen heute weitere Techniken in Frage wie zumBeispiel Wärmepumpen, Biomasseanlagen, Brennstoff- zellen, Blockheizkraftwerke und thermische Solaranlagen. Die Systeme lassen sich untereinander zu sogenannten Hybridheizungen kombinieren. Eine Gasbrennwertheizung wird zum Beispiel durch eine Solarthermieanlage zur reinen Warmwasserbereitung oder auch zusätzlich zur Heizungs- unterstützung ergänzt. Oder aber der Gaskessel wird mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe kombiniert. Zum Einsatz kommen je nach System fossile oder rege- nerative Energieträger. Erdgas und Erdöl als fossile Energie- träger, möglichst regenerativer Strom zum Betrieb der Wär- mepumpen, Holz, Pellets und Hackschnitzel in den Biomasseanlagen wie Hackschnitzelheizungen, Vergaser- kessel oder Pelletsheizung. Die Sonne liefert Energie für solarthermische Anlagen. Individuelle Entscheidung Die Entscheidung für das „richtige“ Heizsystem hängt von verschiedenen Faktoren ab. Nicht jede Technik ist in jedem Haus sinnvoll und effizient. So können zum Beispiel Wärme- pumpen nur effizient betrieben werden, wenn die Vorlauf- temperatur möglichst niedrig gewählt werden kann. Ein guter Dämmstandard der Gebäudehülle ist hier wichtig und das Verteilsystem mit Heizkörpern oder Fußbodenheizung muss dafür geeignet sein. Zudem sollte vor allem bei vermieteten Objekten ein stö- rungsfreies System gewählt werden, bei demnicht gelegent- lich „Hand angelegt“ werdenmuss. Schlussendlich sind auch die finanziellen Auswirkungen der Investitionskosten sowie Betriebs-, Wartungs- und Instandhaltungskosten zu berück- sichtigen. Eine zunächst günstige Investition kann sich auf- grund hoher laufender Kosten unterm Strich als die teurere Entscheidung herausstellen und umgekehrt. Die Bundesförderung Effiziente Gebäude (kurz: BEG) för- dert die Investition inHeizsysteme, die erneuerbare Energien einbinden. Die Fördersätze liegen je nach System zwischen 20 und 45 Prozent. Im Vorfeld der Entscheidung bietet sich eine Energieberatung an. Diese analysiert die komplexen Zusammenhänge individuell und hilft, die richtige Wahl zu treffen. Die vom BAFA geförderte Energieberatung für Wohnge- bäude (80 Prozent Zuschuss) in Form eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) erhöht die Fördersätze in der BEG für die Investition in eine neue Heizung um weitere fünf Prozent. Eine langfristige Planung liefert so nicht nur eine Entscheidungshilfe, sondern erleichtert auch die In- vestition. Ute Neumann-Hollatz INFORMATIONEN Energie-Beratungs-Zentrum Hildesheim GmbH Osterstraße 12 a 31134 Hildesheim Tel. 05121 / 9358164 info@ebz-hildesheim.de www.ebz-hildesheim.de Foto: Barbara Eckholdt / pixelio.de
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