BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 4_2021

August/September 2021 43 wuchsen verschiedene Ginkgo-Arten aber schon vor 180 Millionen Jahren in Laubmischwäldern in Europa. Als einziger seiner Gattung überlebte nur der chinesische Ginkgo biloba die Kreidezeit und gilt daher heute als lebendes Fossil. Bo- tanisch lässt sich der Ginkgo weder den Nadelgehölzen, noch den Laubgehölzen eindeutig zuordnen. Diese Tatsache hat schon den botanisch interessiertenGoethe zu einemGedicht über den Ginkgo inspiriert. Indian Summer vor der Haustür Einige Gehölze legen bei der Herbstfärbung einen Zwischen- schritt ein: Anders als ihre gelben Nachbarn lassen sie den orange-roten Carotinoiden noch ihren großen Auftritt, bevor sie ein gelbes Kleid anlegen. In Nordamerika spricht man bei solch einer intensiven Färbung vom Indian Summer. Auch hierzulande wünschen sich mehr und mehr Gartenbesitzer einen feurigen Herbst. Die Liste der in Frage kommenden Gehölze ist lang und abwechslungsreich. Für jede Grundstücksgröße findet sich das passende Exemplar: Landschaftsgärtner:innen raten bei Gärten mit wenig Platz zum Beispiel zu den kleinbleibenden Sorten des Japanischen Ahorns (Acer palmatum), dessen filigrane Blätter vor der Vegetationsruhe ein sattes Weinrot annehmen. Auch der Spindelstrauch (Euonymus) und der Blumen-Hartriegel (Cornus kousa) sind empfehlenswert. Zwar wird letzterer häufig vor allem wegen seiner eleganten Hochblätter gepflanzt, doch seine orange- bis dunkelrote Herbstfärbung hat ebenfalls hohen Zierwert. „Für kleine Stadtgrundstücke sind auch Kletterpflanzen eine gute Wahl. Wilder Wein (Parthenocissus) und Rostrote Für kleine Stadtgrundstücke sind auch Kletterpflanzen eine gute Wahl. Wilder Wein beispielsweise ist perfekt für einen Indian Summer direkt am Haus. Der Amberbaum überrascht im Herbst mit ahornähnlichen Blättern in sonnengelb, feuerrot und rot-violett. Weinrebe (Vitis coignetiae) beispielsweise sind perfekt für einen Indian Summer direkt am Haus oder elegant an der Pergola“, führt Michael Henze vom BGL an. „Einen goldenen Oktober bescheren dagegen Pfeifenwinde (Aristolochia ma- crophylla) und Blauregen (Wisteria sinensis).” Wer mehr Platz zur Verfügung hat, sollte den Amberbaum (Liquidambar styraciflua) in die nähere Auswahl nehmen. Seine ahornähn- lichen Blätter überraschen geradezu expressionistisch in Sonnengelb, Feuerrot und Rot-Violett. Aber auch der Eisen- holzbaum (Parrotia persica), dessen bis zu neun Zentimeter langen Blätter im Herbst Orange und Bordeaurot zur Schau tragen, macht im Herbst viel her. Jetzt den nächsten Herbst pflanzen Wer sich für das nächste Jahr einen sonnig-feurigen Herbst- garten wünscht, sollte sich genau jetzt näher mit demThema beschäftigen. Denn auch wenn Gehölze in Containern rund ums Jahr gepflanzt werden können, raten die Experten zur Pflanzung im Herbst. Dann ist der Boden warm und feucht und die Gewächse können noch vor demWinter ausreichend Wurzeln bilden. Sie starten also mit einem deutlichen Ent- wicklungsvorsprung in das nächste Jahr und können bereits im nächsten Herbst farbenfroh im Garten alles geben. INFORMATIONEN www.mein-traumgarten.de KONTAKT Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. Alexander-von-Humboldt-Straße 4 53604 Bad Honnef Tel. 02224 / 77070 info@galabau.de www.galabau.de

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