August/September 2022 13 längst ausgereift und sicher ist. Eine Steckersolaranlage besteht aus ein bis zwei Solarpaneelen, einem Wechselrichter und den nötigen Verbindungskabeln. Man stöpselt sie, wie der Name schon sagt, einfach in eine Steckdose ein – fertig ist die Installation. Die Paneele lassen sich an die Balkonbrüstung oder die Fassade schrauben, aufgeständert auf einen Carport oder einfach in den Garten stellen. Der Gesetzgeber schreibt vor, dass Privatpersonen Kleinstanlagen bis 600 Watt betreiben dürfen. Das passte genau zum Hersteller unserer Wahl, der ein solches Paket aus zwei Modulen undWechselrichter geschnürt hat. Steckersolaranlagenmüssen jedoch, auch wenn sie weniger Leistung erbringen, immer und in jedem Falle bei der Bundesnetzagentur angemeldet werden. Montage in weniger als einer Stunde Als wir die Anlage Anfang März bestellen wollten, gab es jedoch gar zu kaufen – auch in der Solarbranche haben sich die Wege und die Lieferzeiten verlängert. Einige Zeit später wurde angekündigt, dass man Ende März wieder bestellen könne. Am Stichtag um 8 Uhr früh war ich auf der Webseite und habe unsere Bestellung aufgegeben. Mit der Bestellbestätigung wurde mir ein Liefertermin für Juni benannt, der nicht gehalten werden konnte – dafür kam sie im Juli an. Aufgebaut war sie übrigens in weniger als einer Stunde – und zwar ohne jede Hilfe. Der Probebetrieb war sogleichüberzeugend: Obwohl dieWaschmaschine lief, blieb der Zähler stehen, denn die Sonne schien mit voller Kraft auf unsere beiden Module. Aufgebaut haben wir sie imVorgarten auf der Südwestseite. Um die Energieausbeute zu maximieren, mussten zwei Sträucher kräftig Federn bzw. Blätter lassen – das war es uns jedoch wert. Fast vollständig Leider hatten wir übersehen, dass der Anbieter parallel zur Bestellbestätigung gleich einen Antrag für den lokalen Netzbetreiber zum Zählerwechsel mitgeschickt hatte. Denn wenn man sich für diese Art der Energiegewinnung entscheidet, braucht man einen Zweiwegezähler, den wir leider nicht im Keller haben. Da sämtliche Zähler in Deutschland ohnehin digitalisiert werden, übernimmt der Netzbetreiber den Austausch kostenlos. Der Austausch erfolgt Ende August. Insofern: Wir brauchen keine Verlängerung der Atomkraf t in diesem Land. Zumal ein Großteil des Urans aus Russland stammt und da ja immer noch die Endlagerfrage zu klären ist. Wir brauchen einen massiven Ausbau der Solar- und Windenergien, der Wasserstofftechnik und Geothermie, um uns von den Despoten dieser Welt unabhängig zumachen. Die Energie liegt auf der Straße (oder, wie bei uns, im Vorgarten) – wir müssen sie nur nutzen. rk Der Wechselrichter ist montiert. Gummierte Füßen tragen die Anlage künftig. Die Aufständerung der Module hat funktioniert!
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQwNjM=