In der dunklen Jahreszeit steigen die Einbruchzahlen regelmäßig. Nach einem sonnigen Sommer verschafft die lange Dunkelheit in Herbst und Winter Einbrechenden wieder ausreichende Deckung. Und tausende ungesicherte Häuser und Wohnungen bieten ihnen zahlreiche Gelegenheiten. Denn übliche Fenster bieten zwar Schutz vor Wind und Wetter, nicht aber vor Einbrechern. „Einbruchschutz ist kein Standardmerkmal von Fenstern, sondern muss gesondert mitbestellt werden“, sagt Carolin Hackemack, Geschäftsführerin des Netzwerks Zuhause Sicher. „Abschließbare Fenstergriffe sind auf jeden Fall ein Baustein eines einbruchhemmenden Fensters – reichen aber allein nicht aus. Denn Einbrecher können trotzdem den Fensterflügel aus dem Rahmen hebeln. Dazu reichen ein kleiner Schraubendreher und ein paar Sekunden Zeit.“ Und nicht jeder abschließbare Fenstergriff hält sein Schutzversprechen tatsächlich ein. So rät die Polizei zu abschließbaren Fenstergriffen, die nach DIN 18268 / DIN EN 13126-3 auf ihre Einbruchhemmung geprüft wurden und mindestens 100 Nm, besser noch 200 Nm Drehmoment-Widerstand besitzen. Solche Fenstergriffe lassen sich auch bei bestehenden Fenstern nachrüsten. Normen geben Sicherheit Auch Pilzkopfzapfen sind ein wichtiger Baustein für ein einbruchhemmendes Fenster. Doch für sich allein sind sie jedoch nutzlos. Ihre Wirkung – Fensterflügel und Fensterrahmen fest zu verkrallen – entfalten sie erst mit den passenden Schließstücken. Diese müssen nach oben umgebogen sein, damit der Pilzkopfzapfen sich mit ihnen verzahnen kann. Und dieser muss weit genug in das Schließstück einfahren. „Das kann man testen: Kleben Sie mit kleinen Aufklebern die Schließstücke ab, schließen dann das Fenster, öffnen es erneut und schauen, wie weit der Aufkleber eingerissen ist – entsprechend weit ist der Pilzkopfzapfen eingefahren“, rät die Geschäftsführerin. Und das zeigt: Wenn Pilzkopfzapfen und passende Schließstücke vorhanden sind, müssen sie richtig zueinander anNETZWERK ZUHAUSE SICHER E. V. Fenster bieten meist keinen Schutz vor Einbrechern EINBRUCHSCHUTZKOMPASS Für den bequemen Einstieg bietet sich der Einbruchschutz-Kompass an. Mittels weniger Fragen erfasst das Tool anonym und kostenlos die eigene Wohnsituation und gibt die dazu passenden polizeilichen EinbruchschutzEmpfehlungen aus. DAS NETZWERK „ZUHAUSE SICHER“ „Zuhause sicher“ möchte für Einbruchschutz und Brandschutz sensibilisieren. Seit 2005 arbeiten im gemeinnützigen Netzwerk Zuhause sicher e. V. Polizei und Kommunen, Handwerksbetriebe und Handwerksorganisationen, Industrieunternehmen und Versicherer zusammen, damit Ratsuchende zuverlässige Informationen und eine kompetente Begleitung auf dem Weg zum sicheren Zuhause erhalten – von der polizeilichen Beratung über die handwerkliche Montage bis zur Präventionsplakette. Foto: Netzwerk Zuhause Sicher Einbruchschutz an Fenstern ist grundsätzlich eine Sonderleistung, die explizit bestellt werden muss. Abschließbare Fenstergriffe sind auf jeden Fall ein Baustein eines einbruchhemmenden Fensters – reichen aber allein nicht aus. 22 Sicherheit
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