BWI Ausgabe 04/2024

Interhyp Ann-Kristin Kiesbye Leiterin Interhyp, Niederlassung Hannover Eigentum erwerben: 2024 haben wir einen Stimmungsumschwung bei Kaufinteressierten gesehen, der Optimismus ist zurückgekehrt. Das zeigen auch die Ergebnisse unserer diesjährigen Interhyp-Leistbarkeitsstudie. Erstmals seit der Zinswende 2022 halten wieder mehr Menschen in diesem Land den Wunsch nach der eigenen Immobilie für besser erreichbar. Die Nachfrage nach Baufinanzierungen ist seit Jahresbeginn 2024 deutlich gestiegen. Was sind die Gründe dafür? Wir haben in diesem Jahr ein niedrigeres Zinsniveau erlebt als über weite Strecken des Jahres 2023. Die Bauzinsen lagen Anfang November 2024 auf einem Jahrestiefstwert von rund 3,3 %. Der Unterschied im Zins zwischen heute und Ende 2023 wirkt sich unmittelbar auf die monatliche Rate aus. Die durchschnittliche Darlehenssumme beträgt aktuell 325.000 Euro. Im heutigen Zinsumfeld liegt die Höhe der Rate damit bei rund 1.420 Euro, bei einer Tilgungsrate von 2%. Vor einem Jahr hätte sie 1.690 Euro (Zinssatz 4,2 %) betragen und damit 270 Euro mehr pro Monat. Gleichzeitig hat sich bei den Preisen eine Trendwende vollzogen: Für Gesamtdeutschland sind die Immobilienpreise seit Jahresbeginn inzwischen um rund 3,2 % gestiegen. Die wieder gestiegene Nachfrage nach Immobilien treibt die Preise. Ich gehe auch für die kommenden Monate von weiter steigenden Preisen aus. Wer sich für den Immobilienkauf interessiert, sollte daher zeitnah aktiv werden: Wir erleben momentan einen Käufermarkt mit einem guten Angebot an Immobilien. Darauf ist zu achten: Unsere InterhypLeistbarkeitsstudie zeigt: Wirklich im Detail nachgerechnet, was man sich tatsächlich leisten kann, hat gerade einmal jeder Dritte (34%). Wir stellen in unseren Beratungsgesprächen immer wieder fest, dass die Menschen überrascht sind, was für sie möglich ist. Zinsniveau 2025: Die Mehrheit unseres Interhyp-Bankenpanels prognostiziert bis zum Frühjahr 2025 Bauzinsen, die sich in einem Korridor zwischen 3 und 3,5 % für 10-jährige Darlehen seitwärts bewegen. Kurzfristige Schwankungen um dieses Niveau sind im volatilen Zinsumfeld jederzeit möglich. Dr. Klein Andre Szeplabi Geschäftsführer der Konzept Finanzberatung GmbH, Franchisepartner der Dr. Klein Privatkunden AG Eigentum erwerben: Wichtig für eine Immobilienfinanzierung ist ein regelmäßiges Einkommen sowie ein niedriger Verschuldungsgrad. Wenn Sie dann noch Eigenkapital in Höhe der Kaufnebenkosten einsetzen, steht einer Finanzierung nichts mehr im Wege. Für die monatliche Rate sollte nicht mehr als ein Drittel des monatlichen Nettoeinkommens verwendet werden, um die Finanzierung auf solide Füße zu stellen. Seit Anfang 2024 hat sich das Zinsniveau wieder etwas nach unten angepasst. Positiv hinzu kommt, dass die Löhne in den letzten zwei Jahren gestiegen sind. Die Nachfrage nach Wohneigentum ist weiterhin sehr hoch. Darauf ist zu achten: Bei einer Immobilienfinanzierung sollte man auf die Höhe der Rate in Verbindung mit der kalkulatorischen Laufzeit achten. Hier ist es wichtig, die Rate so zu wählen, dass man sie sich erstens gut leisten kann und zweitens das Darlehen nicht allzu lang in die Rentenzeit hineinläuft. Ein weiteres Thema ist die Zinsbindung. Bei dem derzeitig gefühlt hohen Zinsumfeld ist man geneigt, eine kurze Zinsbindungsfrist von zehn Jahren zu nehmen, um so die monatliche Belastung aus Zins + Tilgung erträglicher zu gestalten. Wenn die Zinsen am Ende der zehn Jahre ein noch höheres Niveau haben, kann sich die Anschlussfinanzierung sehr schwer gestalten. Und zu guter Letzt sollte man schauen, dass man so gut wie möglich alle Fördermöglichkeiten seitens des Staates in die Finanzierung integriert. Zinsniveau 2025: Diese Frage ist kaum zu beantworten, da niemand in die ZuFoto: Adobe Stock Foto: Interhyp AG Foto: Dr. Klein dezember 2024 bis februar 2025 29

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