BWI Ausgabe 04/2025

KLIMASCHUTZKONZEPT FÜR DEN LANDKREIS HILDESHEIM UND SEINE 18 MITGLIEDSKOMMUNEN - 2025 ABSCHLUSSBERICHT Gemeinsam für ein grünes Hildesheim Klimaschutz im Landkreis Hildesheim „Klimaschutz ist kein Selbstläufer – er braucht klare Ziele, starke Partner und den Mut zur Veränderung.“ Martin Komander, Geschäftsführer der Klimaschutzagentur Landkreis Hildesheim, erklärt im Gespräch, warum das Klimaschutzkonzept jetzt neu aufgestellt wird, welche Maßnahmen den größten Hebel haben und wie Politik, Wirtschaft und Bürgerinnen und Bürger gemeinsam den Weg zur Treibhausgasneutralität bis 2040 gehen sollen. Was war der Auslöser für die Aktualisierung des Klimaschutzkonzepts? Der Landkreis Hildesheim gehörte bereits 2012 zu den ersten Regionen in Niedersachsen, die ein Klimaschutzkonzept erarbeitet haben – damals mit dem Ziel, bis 2050 treibhausgasneutral zu werden. Inzwischen schreibt das Niedersächsische Klimaschutzgesetz einen deutlich früheren Zeitpunkt vor. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der aktualisierten Energie- und CO2-Bilanzen hat sich die Kreispolitik entschieden, das Konzept zu überarbeiten. Welche Akteure waren eingebunden? Vertreterinnen und Vertreter aus Verwaltung, Politik, Wirtschaft, Vereinen, Verbänden sowie der Zivilgesellschaft waren eingeladen, sich in verschiedenen Beteiligungsformaten einzubringen. Wie wurden die Menschen vor Ort mitgenommen – und wie bleiben sie eingebunden? Wir haben Projektwettbewerbe initiiert, bei denen regionale Vorhaben aus dem gesamten Landkreis vorgestellt werden konnten. Die besten Ideen erhielten einen finanziellen Zuschuss, um die Umsetzung zu unterstützen. Das Konzept sieht Treibhausgasneutralität bis 2040 vor. Wie realistisch ist dieses Ziel? Die Handlungsempfehlungen liegen sowohl der Kommunalpolitik als auch der Öffentlichkeit vor. Durch die digitale Darstellung der Maßnahmen können wir künftig schneller gegensteuern. Klar ist: Wir brauchen alle Akteure vor Ort und müssen gemeinsam aktiv werden, um die Ziele zu erreichen. Welche Handlungsfelder sind besonders entscheidend? Mobilität sowie Gebäude und Wärmeversorgung sind zentrale Stellschrauben. Ebenso wichtig ist die Stärkung der Umweltbildung – sie verbindet kommunalen Klimaschutz und Nachhaltigkeit und schafft langfristige Akzeptanz. Welche Maßnahmen haben die größte Hebelwirkung? Die Umstellung auf erneuerbare Energien und die konsequente Vermeidung fossiler Brennstoffe sind die wirksamsten Hebel für den Klimaschutz. Wie wird die Finanzierung sichergestellt? Jede Maßnahme aus dem Klimaschutzkonzept muss von den zuständigen politischen Gremien vor Ort beschlossen werden. Wie wollen Sie Kommunen und Unternehmen konkret unterstützen? Die kommunale Verwaltung wird durch die Klimaschutzagentur über Fördermöglichkeiten informiert. Für Bürgerinnen und Bürger gibt es in Kooperation mit der Verbraucherzentrale Niedersachsen e. V. sowie der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen neutrale Beratungsangebote – etwa zu Heizsystemen oder Solarenergie. Wie wird die Umsetzung überprüft? Im Unterschied zum Konzept von 2012 wird es künftig eine digitale Plattform geben, die Zwischenziele, SDGs und weitere Indikatoren transparent abbildet. Was passiert, wenn einzelne Maßnahmen nicht greifen? Gibt es einen Mechanismus zur Nachsteuerung? Die Klimaschutzagentur berichtet regelmäßig im politischen Ausschuss im Hildesheimer Kreishaus. Bei Bedarf wird eine Nachsteuerung im neuen Aufsichtsrat der Klimaschutzagentur sowie im öffentlichen Ausschuss abgestimmt. Das digitale Dashboard sorgt dabei für Transparenz und erleichtert die Anpassung einzelner Projekte. rk INFORMATION www.klimaschutzagentur-hildesheim.de Foto: KSA 48 Energiesparen

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