BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 5
BWI Oktober 2019 8 Die eigenen vier Wände sicher machen Kleine Maßnahmen mit großer Wirkung Gleich zu Anfang mal eine gute Nachricht: Die Zahl der Einbrü- che in Deutschland ist rückläu- fig und auf dem tiefsten Stand seit 1992. Für das vergangene Jahr erfasste die Polizei bun- desweit 97.504 Einbrüche, ganze 23 Prozent weniger als noch imVorjahr. Bei rundeinem Drittel der Einbrüche bleibt es beim bloßen Versuch – gelan- gen die Täter nicht innerhalb von drei Minuten ins Haus, ge- ben sie auf. Eingeschlagene Fensterschei- ben gehören zwar der Vergan- genheit an, aber dennoch blei- ben Balkontüren und Fenster die neuralgischen Punkte eines Gebäudes: Sind sie angekippt, stellen sie geradezu eine Einla- dung an Kriminelle dar. Aber auch geschlossene Fenster können die Langfinger in der Regel inwenigen Sekundenmit einem Schraubenzieher aufhe- beln. Gerade jetzt, mit Beginn der dunklen Jahreszeit, steigt das Schutzbedürfnis der Bür- ger wieder an. Dabei gesche- hen die meisten Einbrüche fast immer am Tag, wenn keiner zu Hause ist. Dreimal so häufig wird übrigens in Mehrfamilien- häusern eingebrochen, weil hier die Haustüren zu denWoh- nungen deutlich schlechter ge- sichert sind. Mehr Einbrüche in Mehrfamilienhäusern Die Täter? Wollen das schnelle Geld, Schmuck und Kleinelekt- ronik einstecken. Oft sind Wer- te von 200 Euro bereits ausrei- chend. Die Polizei rät, sich selbst nicht in Gefahr zu bege- ben und den Tätern in den Weg zu stellen, sondern direkt den Notruf anzurufen. Jens Kles, Elektrotechnikmeis- ter aus Neustadt/Rübenberge, empfiehlt seinen Kunden, Si- cherheit zu kombinieren, also beispielsweise eine elektroni- sche Alarmanlagemitmechani- schen Elementen zu kombinie- ren. Kombination als sichere Lösung Dazu gehört es, Fenster und Terrassentüren nachträglich mit einer Pilzkopfverriegelung zu versehen. „Dabei verhakt sich der am Fensterflügel be- findliche Pilzkopf in der einer Aussparung der Montageplat- te. So sind Fensterrahmen und Flügel fest verbunden, ein Auf- hebeln ist nicht möglich“, er- klärt der Experte. Er empfiehlt abschließbare Fenstergriffe, die das einfache Umlegen der Griffe vermeiden. Außerdem sollte man im Eigen- heim am besten die Schächte von Kellerfenstern gegenHoch- heben schützen. Das gelingt ganz einfach durch eine feste Verschraubung des jeweiligen Rosts. Jens Kles, der bereits seit 29 Jahren in seinemJob tätig ist, ist vor allem für private, zuneh- mend aber auch für gewerbli- che Kunden tätig. Seine Spezi- algebiete: Einbruchmeldetech- nik, Brandmeldetechnik sowie Videotechnik. Bevor er konkre- te Schutzmaßnahmen instal- liert, verweist er auf die Polizei Beratungsstellen, die die Bür- ger in ihren Wohnungen und Häusern besucht und sehr gut – gänzlich ohne Verkaufsab- sicht – vor Ort individuell berät. Interessenten aus Hannover können sich beispielsweise an die Polizeidirektion Dezernat 11 in der Hannoverschen Mari- enstraßewenden, die unter Tel. (0511) 10911-14 bis -17 zu errei- chen ist. Bürger bereits bestens informiert Wer wertvolle Gegenstände versichern wolle, soll als erstes zu seiner Versicherung gehen, rät er. Viele von Kles‘ Kunden fangen zunächst mit allgemei- ner Sicherheitstechnik an, um sie dann weiter auszubauen. Sie handeln aus Eigeninitiative und wollen sich schützen – „heute sind dank Internet und Medien alle ziemlich gut infor- miert“, sagt der Neustädter Experte. „Alarmanlagen haben vor allem von außen eine ab- schreckende Wirkung. In die- sen Häusern wird äußerst sel- ten eingebrochen, und man schläft ruhiger damit“, weiß Kles aus der Praxis. Er instal- liert ausschließlich VdS-Tech- nik, also Technik, die vom Ver- band der Schadenversicherer laut Siegel abgenommen und empfohlen werden. Auch die Montage müsse fachmännisch erfolgen, unter anderem um Fehlalarme zu vermeiden. RK Foto: Tim Reckmann / pixelio.de Einbrecher sind auf schnelle Beute aus. Gelangen sie nicht innerhalb von drei Minuten ins Gebäude, geben sie fast immer auf.
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