BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 5_2021
38 Garten Gartenberatung vom Verband Wohneigentum e.V. Unser kostbarstes Gut: der Boden F ast alle Pflanzen sind geerntet, die Beete geräumt, dieObstbäu- me abgepflückt und der Herbst hat in unseren Gärten merklich Einzug gehalten. Die Tage werden immer kür- zer und das Gartenjahr neigt sich dem Ende entgegen. Nachdem das ganze Jahr das Augenmerk auf prächtig blü- henden Staudenbeeten, reichhaltiger Ernte und sattgrünem Rasen gelegt wurde, sieht man nun deutlicher das Gut, worauf dieser gärtnerische Erfolg beruht – den Gartenboden. Gerade das ausklingende Jahr im Spätherbst ist bestens dafür geeignet, demBodenGutes zu tun und ihmetwas zurückzugeben, um für das Gedeihen der Pflanzen in der nächsten Vegeta- tionsperiode zu sorgen. Der Boden ist ein lebendiger Organismus, der leider viel zu oft durch falsche Bodenbearbei- tung, Kunstdünger und Erosion in star- ke Mitleidenschaft gezogen wird. Die Bodenprobe Um herauszufinden, was Ihrem Boden an Nährstoffen fehlt, in welchen Be- reich er vielleicht sogar überversorgt ist, empfiehlt es sich alle drei bis fünf Jahre auf einheitlich genutzten Flächen – Rasen, Blumenbeet, Gemüsebeet – in der Vegetationsruhe Bodenproben zu ziehen. Dafür entnimmt man etwa zehn bis fünfzehn Proben aus einer Einstich- tiefe von zehn bis dreißig Zentimetern, abhängig von der zu untersuchenden Fläche, und mischt diese sorgfältig. Es werden rund 300 Gramm abgewogen und zur Untersuchung in ein Labor ge- schickt, welches meist die Nährstoffe Phosphor, Kalium und Magnesium so- wie den pH-Wert feststellt. Wer noch genauer über seine Probe Bescheid wissen möchte, kann weitere Untersuchungen anordnen, dazu wer- den beispielsweise noch der Stickstoff- und der Humusgehalt oder im Boden befindliche Schadstoffe analysiert. Das Labor schickt die Analyse der eingesendeten Bodenprobe zusam- men mit einer Düngeempfehlung zu- rück. Anhand dieser Empfehlung ist es möglich, den Düngebedarf des Bodens zu kennen und zielgerichtet zu handeln. Wir empfehlen im Hausgarten grund- sätzlich, auf mineralischen Dünger zu verzichten und ausschließlich organi- schen Dünger zu verwenden. Diese Dünger haben den Vorteil, dass sie Teil des natürlichen Nährstoffkreislauf sind und somit besonders umweltverträg- lich und nachhaltig. Sie versorgen den Boden aufgrund ihrer Zusammenset- zung langsamer und gleichmäßiger mit Nährstoffen und verbessern bei richti- ger Anwendung dauerhaft die Boden- qualität. Mulch für den Boden Für viele ordnungsliebende Gartenbe- sitzer ist es eine Überwindung, den Boden im Herbst nicht feinsäuberlich abzuharken und jedes einzelne Laub- blatt aus den Vegetationsf lächen zu entfernen. Besser für unsere Böden ist es, besonders während der kalten Jah- reszeit, ihn durch eineMulchschicht aus Laub oder Stroh zu schützen. Auch die Ausbringung von Gründüngungspflan- zen im frühen Herbst, welche den Bo- den bedecken, ihn mit ihren Wurzeln lockern und später als Grünmasse in den Boden eingearbeitet werden kön- nen, helfen dem Gartenboden, gut durch den Winter zu kommen und mit einer Extraportion an Nährstoffen das nächste erfolgreiche Gartenjahr zu starten. Angela Maria Rudolf VWE-Landesgartenfachberaterin INFORMATIONEN Verband Wohneigentum Niedersachsen e.V. (VWE) Königstr. 22, 30175 Hannover, Tel. 0511 / 88 20 70 kontakt@meinVWE.de www.meinVWE.de Foto: Rainer Sturm / pixelio.de
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