BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 5_2022

22 Energiesparen Energieberatungen waren schon immer sehr wichtig, wenn auch nicht so in aller Munde, wie sie es aktuell sind“, sagt FranziskaMaterne, Geschäf tsführerin der Klimaschutzagentur Mittelweser. „Wir haben das Thema schon immer großgeschrieben und können deshalb in der aktuell brisanten energetischen Lagemit unseren externen und eigenen Energieberater:innen der Klimaschutzagentur einen großen Beitrag zu wichtigen energetischen Entscheidungen im Landkreis Nienburg/Weser leisten.“ Anhand von fünf wichtigen Schritten der Energieberatung geben unsere Berater:innen einen kurzen Einblick über die theoretische und praktische Vorgehensweise ihrer täglichen Arbeit. Die Kl imaschutzagentur Mi t telweser e.V. berät Wie wichtig sind Energieberatungen? „ Das Team der Klimaschutzagentur Mittelweser (Harald Behling, Mascha Hegemann, Hauke Herdejürgen, Sabine Henningson und Franziska Materne) steht Ihnen mit Informationen, Beratungskampagnen und eigenen Energieberater:innen sowie dem engen Draht zu den externen Energieberater:innen der Klimaschutzagentur zur Seite. Foto: Klimaschutzagentur Mittelweser e.V. 1. Diagnose des Gebäudes, Aufnahme des Ist-Wertes, Handlungsschritte festlegen Im ersten Schritt ist es erforderlich, den energetischen Zustand eines Gebäudes unter Einbeziehung eines Energieberaters zu ermitteln. Wie hoch ist der Energieverbrauch des Gebäudes? Wie ist die Gebäudehülle gedämmt, das heißt, wie ist der Aufbau der Außenwand, des bewohnten Dachgeschosses, des Kellers, der Kellerdecke? Wie alt sind die Fenster und Außentüren und wie ist deren Zustand? Welche Wärmebrücken gibt es? Welche Anlagentechnik ist vorhanden und wie ist deren Zustand? Danach sollten die nächsten Handlungsschritte festgelegt werden, und zwar idealerweise beginnend mit der Dämmung der Gebäudehülle. Dies ist die preiswerteste und effizientesteMöglichkeit, den Energieverbrauch zu senken. Ggfs. sollten im Zuge der Dämmmaßnahmen auch die Fenster getauscht werden. Wenn diese Maßnahmen festgelegt wurden, sollte über die Optimierung oder den Austausch der Heizung nachgedacht werden. Harald Behling, Gebäudeenergieberater 2. Wärmedämmmaßnahmen an der Gebäudehülle An erster Stelle sollte bei allen Überlegungen zur energetischen Sanierung dieDämmung der Gebäudehülle stehen. Hier sind die größten Einsparungen zu erwarten. Denn die beste Energie ist die, welche wir gar nicht erst verbrauchen! Schon Maßnahmen mit vergleichsweise geringem Investitionsaufwand können sehr viel Energie und damit Kosten sparen. Häufig kann der ungenutzte Dachbodenmit wenig Aufwand gedämmt werden. Besonders sollte auch die Dachbodentreppe oder der Treppenaufgang in Augenschein genommen werden. Allein durch die Dämmung dieser relativ kleinen Fläche kann sich die Gesamtdämmung des Dachgeschosses um bis zu zehn Prozent verbessern. Harald Behling, Gebäudeenergieberater 3. Optimierung der Haus- und Heiztechnik Zurzeit werden die meisten Bestandsgebäude mit Öl oder Gas beheizt. Hier gibt es häufig Optimierungsbedarf, zum Beispiel durch den Austausch von Umwälzpumpen, Dämmung der Rohrleitungen usw. Zukünftig sollen die Gebäude primär mit erneuerbaren Energien beheizt werden. Ein

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