BWI Ausgabe 05/2023

26 Rubrikenname Gemütliche und klimaneutrale Wärme für zu Hause Wärmewende im Wohnzimmer Kaminöfen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit: Rund elf Millionen Exemplare gibt es inzwischen in Deutschland. Viele Argumente sprechen für sie: Als klimaneutrale Zusatzheizung steigern sie den Anteil an erneuerbaren Energien im Haushalt und bringen gemütliche Wärme mit Hygge-Faktor ins Haus. Um den privaten Kohlendioxid-Ausstoß schnell und nachhaltig zu senken, ist das Heizen mit Holz ein einfacher und vielversprechender Ansatz: Ein Festmeter Brennholz hat die Heizkraft von rund 240 Litern Heizöl. Wer zusätzlich zur Zentralheizung einen Kaminofen oder Pelletofen einsetzt und damit die Wohnräume beheizt, entlastet die Zentralheizung wirkungsvoll und spart so leicht 600 Liter Heizöl pro Jahr ein. Doch wer einen Ofen kauft, sollte sich zuvor ausgiebig beraten lassen – beispielsweise von einem Schornsteinfeger, um Fehlkäufe zu vermeiden. Denn Ofen und Schornstein müssen zusammenpassen und sind als Einheit zu betrachten. Der Schornsteinfeger prüft auch, um was für ein Haus es sich handelt – ob es zum Beispiel gemauert, ein Fertighaus oder Fachwerkhaus ist. Auch das ist für den Ofenkauf relevant. Vorab-Beratung von Vorteil Ofenrohr und Ofen müssen einen Mindestabstand zu brennbaren Bauteilen einhalten, damit letzterer als Brennstätte abgenommen werden kann. Grundsätzlich dürfen keine brennbaren Materialien in unmittelbarer Nähe des Ofens und Ofenrohrs verarbeitet sein. Dazu zählen Holzpaneele, Möbel, Vorhänge etc. In der Regel beträgt der erforderliche Mindestabstand rund um Feuerstätte und Ofenrohr 40 Zentimeter. In Räumen mit Holz- oder anderen brennbaren Fußböden muss zusätzlich eine Bodenplatte aus Glas, Stein oder Stahlblech als Schutz vor herausfallender Glut angebracht werden. Sie soll den Ofen nach vorne um 50 Zentimeter, an den Seiten um 30 Zentimeter überragen. Auch die Dunstabzugshaube und andere luftabsaugende Geräte spielen eine wichtige Rolle: Wenn diese stärker als der Ofen arbeiten, bekommt letzterer nicht genug Luft. Die Folge: Er zieht nicht richtig ab. Problematisch sind auch Abluftwäschetrockner, die sich in der Wohnung oder im Haus befinden. Wie oft der Schornstein gereinigt werden muss, richtet sich nach der Häufigkeit der Nutzung und nach der Rußbildung. Emissionen und Feinstaubverordnung im Blick Die Angaben auf Kaminöfen sind für Verbraucher:innen häufig verwirrend. Wichtig ist, dass die Baustoffe und Kamin- öfen für den deutschen Markt zugelassen sind. Für einen Kaminofen bedeutet das: Das Gerät muss über einen Verwendbarkeitsnachweis (zum Beispiel die CE-Kennzeichnung) verfügen und bestimmte Emissionsgrenzwerte einhalten. Entsprechende Informationen zu den einzelnen Ofenmodellen sollten der Hersteller mitliefern. Verbraucher sollten darauf achten, dass ihr Ofen die zweite Stufe der ersten Bundesimmissionsschutzverordnung (1. BimSchV) erfüllt, die seit 2015. Ältere Öfen haben übrigens 30 bis 40 mal mehr Feinstaubemissionen als die neuen Geräte! Wie oft der Schornstein gereinigt werden muss, richtet sich nach der Häufigkeit der Nutzung und nach der Rußbildung. KAMINE, ÖFEN & SAUNEN

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