BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 6_2020

Winter 2020/2021 35 ten eine Rolle. Eine Summe von bei- spielsweise 400.000 Euro ist in Ham- burg oder München eher klein, auf dem flachen Land aber groß. Und wer es gewohnt ist, inHamburg oder München jedenMonat eine hoheMiete zu zahlen, ist in der Regel auch bereit, monatlich mehr Geld in ein Haus zu investieren, als jemand aus dem ländlichen Bereich, der bisher nur wenig Miete zahlt. Eigenkapital vorhanden? Umden Finanzierungsbedarf zu ermit- teln, ist auch die Frage nach demEigen- kapital zu beantworten. Denn für das Baudarlehen gilt die Faustformel: Je mehr Eigenkapital, desto niedriger fal- len die Zinssätze der Banken für den Baukredit aus. Zinsen sind das eine, die Tilgung das andere. Je höher die Tilgung, umso bes- ser! „Zwei Prozent Tilgung der Kredit- summe sollten es mindestens sein. Zudem empfehlen sich Sondertilgungs- möglichkeiten vonmindestens fünf Pro- zent pro Jahr“, so Thomas Frieling. Dabei ist Flexibilität Trumpf. Denn steht den Bauherren nach fünf Jahren mehr Kapi- tal zur Verfügung, können sie die jährli- chen Tilgungen entsprechend erhöhen. Bei der Auswahl der richtigen Finan- zierung spielt auch das Alter der Bau- herren eine Rolle. Wer mit Ende 20 oder Anfang 30 baut, hat in der Regel viele Jahre Zeit, um sein Darlehen abzuzah- len. Wer mit Ende 40 oder Anfang 50 baut, möchte bis zum Renteneintritt alles bezahlt haben und wird deshalb eine hohe Anfangstilgung und Sonder- tilgungsmöglichkeiten bevorzugen. Bereitstellungszinsfreie Zeit bis zu 18 Monate Ist das Grundstück gekauft, der Werk- vertrag für den Hausbau unterschrie- ben, gehen in der Regel einige Monate bis zum Baubeginn ins Land. Bis zu die- semZeitpunkt brauchen die Bauherren oft kein Geld aus dem Hausbaukredit. Falls sie denGrundstückskauf mitfinan- zieren, können sie das dafür benötigte Geld abrufen, den Rest der Kreditsum- me dann erst bei Baubeginn. Zinszah- lungen dafür werden entsprechend erst nach Abruf fällig. Je länger dieser bereit- stellungszinsfreie Spielraum ausfällt, umso besser. Bei Sparkassen beträgt er meist nur sechsMonate. „Zwölf Monate sind bei uns Standard“, betont Thomas Frieling. „Derzeit handeln wir mit den Banken sogar bis zu bis zu 18 Monate aus. Dann kann der Baubeginn bis zu 18 Monate nach Abschluss des Kreditver- trages erfolgen – und erst ab dann wer- den Zinsen fällig.“ Fördergelder vom Staat Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert Neubauten über das „Wohneigentumsprogramm“ und das Programm „Energieeffizient bauen“. Außerdem stehen Bauherren Förde- rungen der Länder oder des BAFA zur Verfügung. Beim Programm „Energie- effizient bauen“ der KfW erhalten Ei- gennutzer und Kapitalanleger für Ener- gieeffizienzhäuser KfW55, KfW40 und KfW 40 Plus zinsgünstige Kredite von 120.000 Euro und je nach KfW-Standard bis zu 30.000 Euro Tilgungszuschüsse. Wer ein KfW-40-Plus-Haus baut, erhält also 120.000 Euro zinsgünstige Darle- hen, einen Tilgungszuschuss von 30.000 Euro und zahlt damit nur 90.000 Euro zurück – pro Wohneinheit. Wer etwa ein Haus mit einer Einliegerwoh- nung baut, erhält diese Summe von 120.000 Euro proWohneinheit, zusam- men also 240.000 Euro zinsgünstigen Kredit für das Haus und bis zu 60.000 Euro Tilgungszuschüsse. INFORMATIONEN Weitere Informationen zu Massivhausbau und Finanzierung unter https://www.youtube.com/watch?v=v4i4975yMaU , in regelmäßig stattfindenden Online-Seminaren: https://www.viebrockhaus.de/aktuelles/seminare-und-veranstaltungen.html , Tel. 0800 8991000 (gebührenfrei), info@viebrockhaus.de, www.viebrockhaus.de

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQwNjM=