BWI Ausgabe Nr. 6 | Dezember 2023 | Januar 2024

Dezember 2023 / Januar 2024 27 Die Messe für dein Zuhause Baumesse Hildesheim 10 - 17 Uhr Volksbank Arena 16./17.03.2024 www.schoenerbwl.de (dena) erklärt, geht die serielle Sanierung den Weg der Industrie, also hin zur Serienproduktion und zur Vorfertigung von Bauteilen. Dabei werde die Sanierung in Produkten gedacht, sodass immer auch Optimierungen möglich seien. „Grundsätzlich gilt: Sanierung muss viel einfacher werden, es sind bislang zu viele Gewerke beteiligt. Sanierung muss schneller werden und sollte in wenigen Wochen abgeschlossen sein. Und Sanierung muss bezahlbarer werden“, fordert er. Das könne dadurch gelingen, dass sich durch die Standardisierung und Vorfertigung die Produktivität massiv erhöhe. „Der neue Ansatz könnte eine Schlüsseltechnologie für die Wärmewende werden“, meint Bigalke. Anja FloetenmeyerWoltmann, Geschäftsführerin der Klimaschutzagentur Region Hannover, fügt hinzu: „Mit diesem Konzept ist ein klimaneutraler Energiestand zu erschwinglichen Kosten in kurzer Zeit realisierbar. Einerseits nehmen die Sanierungsarbeiten auf der Baustelle deutlich weniger Zeit in Anspruch, andererseits ist das Gebäude nach abgeschlossener Sanierung klimaneutral im Betrieb – mit gut isolierter Fassade, Photovoltaikanlage auf dem Dach und einem Heizsystem mit Wärmepumpe.“ Sanierungsstau wird teuer für Kommunen Eine hohe Anzahl von Gebäuden in der Region Hannover müssen dringend energetisch saniert werden. Hier gibt es rund 580.000 Wohnungen. 64 Prozent der Bestandsgebäude wurden in den 1950er- bis 1980er-Jahren erbaut und werden größtenteils fossil beheizt. „Der Sanierungsstau kommt den Kommunen teuer zu stehen: Gerade in diesen Wohnriegeln wohnen viele Leistungsempfänger, deren Energiekosten die Kommunen tragen“, sagt Flötenmeyer-Woltmann. Viele Sanierungen stocken derzeit auch aus weiteren Gründen: Sanieren und Bauen werden durch die sinkende Zahl an Fachkräften, Lieferkettenprobleme und steigende Finanzierungskosten zunehmend schwieriger. 72 Prozent der Bauunternehmen sehen den Fachkräftemangel inzwischen als wesentliches Risiko für die eigene wirtschaftliche Entwicklung an, ergab eine IHK-Umfrage im März 2023. Chance für die regionale Wirtschaft In Kooperation mit der dena will die Klimaschutzagentur mit den Projektpartnern target, hannoverimpuls und dem enercity-Fonds proKlima die Region Hannover nun zur Vorreiterin für Serielles Sanieren in Niedersachsen machen: „Das Konzept ist nicht nur eine Riesenchance für den Klimaschutz, sondern auch für die regionale Wirtschaft. Es ermöglicht attraktive Geschäftsmodelle entlang der gesamten Wertschöpfungskette“, betont Anja Floetenmeyer-Woltmann. „Mittelständische Handwerksunternehmen etwa rund um die Holzwirtschaft sowie regionale Dienstleister als Zulieferer hätten volle Auftragsbücher“, bekräftigt auch Doris Petersen, Geschäftsführerin von hannoverimpuls, die wirtschaftlichen Potenziale. Das Prinzip „Serielles Sanieren“ könnte also der Bauwirtschaft einen neuen Wirtschaftszweig schaffen und neue Chancen für die Wohnungswirtschaft eröffnen. „Eine hohe Anzahl von Gebäuden in der Region Hannover muss dringend energetisch saniert werden.“, sagt Flötenmeyer-Woltmann, Geschäftsführerin der Klimaschutzagentur Region Hannover. Foto: Redaktion Foto: Rainer Sturm/pixelio.de

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