Birdie | Ausgabe 1 April 2022

Auch auf die Gefahr hin, manch einem alten Golf-Hasen nur ein müdes Lächeln zu entlocken: Wusstet Ihr schon, warum der Golfball Dellen hat und nicht glatt ist? Richtig, der Aerodynamik wegen. Aber wusstet Ihr auch, warum die Vertiefungen solch einen eindrücklichen Effekt auf den Luftwiderstand haben? Wie jedes massive Objekt, das sich durch die Luft bewegt, wird auch der Golfball im Flug von der sogenannten Grenzschicht, einer dünnen Lufthülle, umgeben. Bei hohen Geschwindigkeiten löst sich die langsamere Grenzschicht vom Objekt und es entsteht eine Strömung, die das Objekt abbremst. Durch die runden Dellen, übrigens „Dimples“ genannt, auf der Oberfläche des Golfballs entstehen kleinere Turbulenzen, die der Grenzschicht mehr Energie geben. Sie bewegt sich schneller und kann dem Objekt länger folgen. Der Luftwiderstand reduziert sich um fast die Hälfte und der Ball fliegt bis zu vier mal weiter, als er es mit einer glatten Oberfläche täte. Entdeckt wurde dieser Effekt übrigens eher zufällig: Vor rund 150 Jahren hatten Golfbälle noch eine glatte Oberfläche, die im Spiel durch die Wucht des Schlages mehr undmehr Dellen abbekam– jemehr, desto weiter flog der Ball. Heute weisen Golfbälle 300 bis 450 Dimples auf. Bei so einem erstaunlichen Effekt ist es nicht verwunderlich, dass man sich auch in ganz anderen Sparten für dieses Prinzip interessiert. So wurde zum Beispiel herausgefunden, dass ein Auto bedeutend weniger Sprit verbrauchen würde, wenn seine Hülle mit Dimples übersät wäre – es dürfte eher stilistische Gründe haben, dass uns so ein Fahrzeug bislang verwehrt geblieben ist. Eine praktische Umsetzung auf einem anderen Gebiet hat sich bisher nur die Firma Schuberth getraut, die in den frühen Achtzigern einen Motorradhelm im Golfball-Design auf denMarkt brachte – explizit mit dem Anspruch eines möglichst geringen Luftwiderstands. Der Helmwurde durchaus ein Erfolg, verkaufte sich viele Jahre und gilt heute noch als Kult-Objekt. @birdie-magazin @birdiemagazin www.birdie-magazin.de Bis zur nächsten Birdie warten lohnt sich zwar – aber uns in der Zwischenzeit auf allen digitalen Kanälen zu folgen ist trotzdem eine fast schon zwingende Empfehlung! Der Golf-Club Burgwedel wurde Erleuchtet: Seit November ist auf der Driving Range der Anlage eine Flutlichtanlage installiert, damit nun auch bei Dämmerung und Dunkelheit niemand sein Abschlags-Training abbrechen muss. Dafür, dass den Burgwedeler Golfern das Licht nur aufgeht, wenn sie es wirklich brauchen und kein unnötiger Strom verschwendet wird, sorgt ein Bewegungsmelder. Passend zu den ausgeweiteten Aktivitätszeiten können bis 19:30 Uhr Bälle aus dem örtlichen Automaten gezogen werden – einer abendlichen ÜbungsSession in Burgwedel steht also nichts mehr im Weg (zumindest keine Dunkelheit). Das Ding mit den Dellen Golf-Fakt Es werde Licht Bilder: Golf-Club Burgwedel, Scott Warman/unsplash, www.instagram.com/schuberthhelmet 10 www.birdie-magazin.de Birdie 01|2022 NEWS

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